Maßstab: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Maßstab''', ''der [ [[Umgangssprache|ugs.]] auch Messlatte ]'' … ist eine [[modern]]e Gehhilfe für [[Geist]] und Verstand, auf den heute keine sich als zivilisiert bezeichnende [[Gesellschaft]] verzichten kann. Er ist da weltliche gewandnt zum Hirtenstab des [[Papst]]es, mit dem sich vorzüglich auf Unwissende einprügeln lässt, die scheinbar das [[Maß]] der Dinge verloren haben. Seine erhabene Bedeutung rührt daher, dass ihm ein maximaler [[Wahrheitsgehalt]] innewohnen soll. Im Gegensatz zu dem [[vatikan]]ischen [[Modell]] gilt er aber nicht in allen Fällen als unfehlbar. Nur die [[Bayern]] haben es gänzlich nicht begriffen; sie nutzen den Maßstab ausschließlich für die säuberliche Ordnung und Aufbewahrung ihrer nicht gerade in Benutzung befindlichen Maßkrüge, für [[nichts]] anderes ist er ihnen [[heilig]].
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'''Maßstab''', ''der [ [[Umgangssprache|ugs.]] auch Messlatte ]'' … ist eine [[modern]]e Gehhilfe für [[Geist]] und Verstand, auf den heute keine sich als zivilisiert bezeichnende [[Gesellschaft]] verzichten kann. Er ist das weltliche Pendant zum Hirtenstab des [[Papst]]es, mit dem sich vorzüglich auf Unwissende einprügeln lässt, die scheinbar das [[Maß]] der Dinge verloren haben. Seine erhabene Bedeutung rührt daher, dass ihm ein maximaler [[Wahrheitsgehalt]] innewohnen soll. Im Gegensatz zum [[vatikan]]ischen [[Modell]] gilt er aber nicht in allen Fällen als unfehlbar. Nur die [[Bayern]] haben es gänzlich nicht begriffen; sie nutzen den Maßstab ausschließlich für die säuberliche [[Ordnung]] und Aufbewahrung ihrer nicht gerade in Benutzung befindlichen Maßkrüge, für [[nichts]] anderes ist er ihnen [[heilig]].
  
Dem [[gemein]]en Menschen erscheint der Maßstab in vielerlei Gewand, aber stets unbarmherzig, unnachgiebig, scheinbar unveränderlich und hart zuschlagend. Mal kommt er als [[Knigge]]s Benimmregel daher, den Technikern erscheint er als [[DIN]] und die Rechtsgelehrten verehren ihn als [[Gesetz]] in [[§|Paragraph]]enform. Nur den Kartographen erscheint er millimeterweise, wenn sie gedanklich über die Weltkarte kriechen. Egal ob grob gemeißelt oder filigran geschnitzt, sie können immer auch eine nette Zierde sein und Mancheiner kann sich hervorragend dahinter verstecken, wenn er solche Norm dem Gegner – zum [[Schlag]] damit bereit – entgegenstreckt.
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Dem [[gemein]]en Menschen erscheint der Maßstab in vielerlei Gewand, aber stets unbarmherzig, unnachgiebig, scheinbar unveränderlich und hart zuschlagend. Mal kommt er als [[Knigge]]s Benimmregel daher, den Technikern kommt er als [[DIN]] daher und die Rechtsgelehrten verehren ihn als [[Gesetz]] in [[§|Paragraph]]enform. Nur den Kartographen erscheint er millimeterweise, wenn sie gedanklich über die Weltkarte kriechen. Egal ob grob gemeißelt oder filigran geschnitzt, sie können immer auch eine nette Zierde sein und Mancheiner kann sich eingedenk der [[Macht|Mächtigkeit]] hervorragend dahinter verstecken, wenn er solchen Stab dem Gegner – zum [[Schlag]] bereit – entgegenstreckt.
  
 
Letztlich kann er auch dem anonymen Vergleich von [[Schampo|peinlich]]en Sachverhalten dienen, die ''Mann'' ungern in einer direkten Konfrontation öffentlich zur Schau stellt, sich aber beispielsweise Gewissheit über seine [[Penis|phallische]] Ausstattung verschaffen möchte.
 
Letztlich kann er auch dem anonymen Vergleich von [[Schampo|peinlich]]en Sachverhalten dienen, die ''Mann'' ungern in einer direkten Konfrontation öffentlich zur Schau stellt, sich aber beispielsweise Gewissheit über seine [[Penis|phallische]] Ausstattung verschaffen möchte.

Version vom 29. Mai 2010, 14:15 Uhr

Maßstab, der [ ugs. auch Messlatte ] … ist eine moderne Gehhilfe für Geist und Verstand, auf den heute keine sich als zivilisiert bezeichnende Gesellschaft verzichten kann. Er ist das weltliche Pendant zum Hirtenstab des Papstes, mit dem sich vorzüglich auf Unwissende einprügeln lässt, die scheinbar das Maß der Dinge verloren haben. Seine erhabene Bedeutung rührt daher, dass ihm ein maximaler Wahrheitsgehalt innewohnen soll. Im Gegensatz zum vatikanischen Modell gilt er aber nicht in allen Fällen als unfehlbar. Nur die Bayern haben es gänzlich nicht begriffen; sie nutzen den Maßstab ausschließlich für die säuberliche Ordnung und Aufbewahrung ihrer nicht gerade in Benutzung befindlichen Maßkrüge, für nichts anderes ist er ihnen heilig.

Dem gemeinen Menschen erscheint der Maßstab in vielerlei Gewand, aber stets unbarmherzig, unnachgiebig, scheinbar unveränderlich und hart zuschlagend. Mal kommt er als Knigges Benimmregel daher, den Technikern kommt er als DIN daher und die Rechtsgelehrten verehren ihn als Gesetz in Paragraphenform. Nur den Kartographen erscheint er millimeterweise, wenn sie gedanklich über die Weltkarte kriechen. Egal ob grob gemeißelt oder filigran geschnitzt, sie können immer auch eine nette Zierde sein und Mancheiner kann sich eingedenk der Mächtigkeit hervorragend dahinter verstecken, wenn er solchen Stab dem Gegner – zum Schlag bereit – entgegenstreckt.

Letztlich kann er auch dem anonymen Vergleich von peinlichen Sachverhalten dienen, die Mann ungern in einer direkten Konfrontation öffentlich zur Schau stellt, sich aber beispielsweise Gewissheit über seine phallische Ausstattung verschaffen möchte.

Unangenehm wird es, wenn Fälscher am Werke sind, sich ihre eigenen Maßstäbe zimmern und diese zum Allgemeingut erheben wollen. Beginnt eine Nation die nächste mit ihrem Maßstab zu verprügeln, endet der Streit um das wahre Maß nicht selten in einem gigantischen Blutbad, wobei der anständige Maßstab dann nur noch zur Höhenstandskontrolle des Blutpegels Verwendung findet. Aus diesem Grunde sei generell und vorsorglich vor der Annahme von falschen Maßstäben gewarnt.

Siehe auch.png Siehe auch:  Latte | Meter | Kilo