Wolkenkuckucksheim

Gemälde von Friedrich-David Kasper

Wolkenkuckucksheim ist eine Gemeinde im Scherzherzogtum Kalau. Der im Landkreis Traumstadt auf der Hauptinsel Marotte, wenige Kilometer von der Küste des Kindischen Ozeans gelegene Ort verfügt über eigenen Reiz und eigenen Bahnanschluss. Die meisten Kurswagen des den Sickjoker Hauptbahnhof im Stundentakt verlassenden IEZ 4711 "Tosca" enden freilich bereits in Traumstadt-Ost. Weiter nach Wolkenkuckucksheim fährt nur der Abendzug um fünf Viertel vor Drölf - und das auch nur wenn der Lokführer gerade Lust dazu hat. Die meisten Besucher sind also auf Schusters Rappen angewiesen, wenn sie den Ort besuchen möchten.

Dafür aber gilt Wolkenkuckucksheim als ältester Ort des Atolls. Bereits weit vor der Ankunft des legendären Erzvaters und Dynastiegründers Bebraham des Bärtigen soll er von dem auf Vogelschwingen durch die Welt reisenden kriechischen Kommodendichter Aristophanes gegründet worden sein.

Heute ist der Ort vor allem bekannt durch das gleichnamige scherzherzogliche Luftschloss. Dessen Westtrakt beherbergt heute eine Akademie für Dichter und Denker; Dichter Nebel soll dort sein Sonett "Jenseits des Schauens" geschrieben haben. Desweiteren befindet sich ein Psychiatrisches Krankenhaus ("Das Kuckucksnest" genannt, weil dort die scherzherzoglichen unebenbürtigen versehentlich beim Seitensprung entstandenen Bastarde endgelagert werden) am Stadtrand und direkt daneben ein Fliegerhorst der kalauischen Lustwaffe. Bei Schönwetter fliegt dann so manch übermütiger Jungspund aus Neugier über das ansonsten hermetisch abgeriegelte „Kuckucksnest“. Zu den angesehensten Bürgern zählt der philantropische Arzt Dr. Enzian, der für geringes Geld weniger erfolgreiche Poeten bei sich zur Untermiete wohnen lässt.

Literatur

• Arroganz-Beckmesser: Kalau, Sickjoke 2009
• Peter Paul Althaus: Traumstadt und Umgebung, München 1975

 Hat gar nichts zu tun mit: Scherzabtei Sankt Kuckuck und Esel

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