Fallstudie

Klara Fall ( * und auch † )

Klara Fall wurde in ärmlichen Verhältnissen hineingeboren. Ihre Eltern wohnten in einer extrem nebelanfälligen Gegend. Bis zur Geburt ihrer Tochter waren die beiden ziemlich erfolglose Wattführer. Schafften die Eltern es gerade noch sich selbst durch das Watt zu führen, verloren sie immer ihre Touristen im Nebel des Nordseematsches. Nachdem wieder einmal eine Gruppe Wattwanderer verloren ging, wollten sie endlich, nur einmal! - Klara sehen! So beteten sie zum Gott der Bartwale "Bei deinem Barte! Wir wollen endlich mal Klara sehen!"
Der Gott hatte Mitleid und es ward ihnen eine Tochter geboren.
Bei der Geburt war nur der amtliche Krabbenpuler anwesend, der der Mutter half. Als das kleine Mädchen ins nebelige und schummrige Licht der ärmlichen Bruchbude ihre Augen aufschlug, wurde es taghell im Raum. "Klara Fall", sagte der Krabbenpuler "es ist ein Mädchen."

Bei der Taufe, in einer jämmerlichen Bretterkirche, wogte und quoll der Nebel durch die Ritzen und über die Krabbenkistensitzbänke. Als der Pastor das kleine Bündel in den Armen hielt und es mit Brackwasser bespritzen wollte, wurde es plötzlich hell in dem Verschlag. "Klara Fall", sagte der Kuttenträger "ein Wunder!". Somit war der Name besiegelt.

So lebte und wirkte Klara Fall in den unendlichen Weiten der norddeutschen Tiefebene. Ihr Name wurde zum geflügelten Wort.

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