Chlor: Unterschied zwischen den Versionen
8-D (Diskussion | Beiträge) (Bildunterschrift etwas pointierter) |
8-D (Diskussion | Beiträge) (+Bildnis des Blonden, +Tucos Gänsehaut-Schrei, +noch etwas Text) |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
[[Datei:Chlorbruehe.jpg|thumb|180px|'''Chlorbrühe''' (Strukturformel), unter [[Witzenschaftler|Flachleuten]] auch ''Hypochlorige Säure'' genannt]] | [[Datei:Chlorbruehe.jpg|thumb|180px|'''Chlorbrühe''' (Strukturformel), unter [[Witzenschaftler|Flachleuten]] auch ''Hypochlorige Säure'' genannt]] | ||
− | '''Chlor''' ist ein [[Mittel]], das [[Wasser]] in eine stinkende Brühe verwandelt, die die [[Haut]] schrumpeln lässt und deren [[Gestank]] für immer und ewig an [[Badehose|Badekleidung]] und [[Handtuch|Handtüchern]] haften bleibt. Es wird bevorzugt in wasserführenden öffentlichen Einrichtungen („Badeanstalten“) eingesetzt, um dort wasserliebende illegale Untermieter wie [[ | + | '''Chlor''' ist ein [[Mittel]], das [[Wasser]] in eine stinkende Brühe verwandelt, die die [[Haut]] schrumpeln lässt und deren [[Gestank]] für immer und ewig an [[Badehose|Badekleidung]] und [[Handtuch|Handtüchern]] haften bleibt. Es wird bevorzugt in wasserführenden öffentlichen Einrichtungen („Badeanstalten“) eingesetzt, um dort wasserliebende illegale Untermieter wie [[Lachs|Silberlachse]], [[Silberfischchen]], Forellen, [[Salmonelle]]n, Seekühe, [[Stockfisch]]e oder Pelikane fernzuhalten bzw. schon vorhandene abzutöten. Die türkise Färbung der Basseins soll Jene vor Näherung warnen. |
{|border="0" cellspacing="5" cellpadding="0" style="background:transparent; float:left;" | {|border="0" cellspacing="5" cellpadding="0" style="background:transparent; float:left;" | ||
Zeile 10: | Zeile 10: | ||
[[Datei:Zwei chlorreiche Halunken.jpg|thumb|400px|'''Zwei chlorreiche Halunken''']] | [[Datei:Zwei chlorreiche Halunken.jpg|thumb|400px|'''Zwei chlorreiche Halunken''']] | ||
− | Erst durch eine aufwendige [[Kampagne]] konnte der Gästemangel letztendlich doch noch beseitigt werden. Gleichsam in letzter [[Sekunde]] willigte die anfangs skeptische Regisseurin '''Sergia „Mama“ Leone''' ein, einen [[Freibad]]-Werbefilm zu drehen, nachdem man ihr eine hohe Summe [[Geld]] (umgerechnet 1,3 Millionen [[Dollar]]) dafür bot. '''„Zwei chlorreiche Halunken“''' schlugen ein wie eine [[Bombe]] - und das weltweit. Sie verhalfen Leone zu internationalem Ruhm, was neben den spektakulären Kameraeinstellungen (vergl. Abb. rechts) auch an der Filmmusik lag, die von '''Enya Morricone''' komponiert wurde. Das musikalische Leitthema '''„Mama Leone“''' ist mittlerweile fest im kollektiven Gedächtnis der Populärkultur verankert{{Ref|1}}. | + | Erst durch eine aufwendige [[Kampagne]] konnte der Gästemangel letztendlich doch noch beseitigt werden. Gleichsam in letzter [[Sekunde]] willigte die anfangs skeptische Regisseurin '''Sergia „Mama“ Leone''' ein, einen [[Freibad]]-Werbefilm zu drehen, nachdem man ihr eine hohe Summe [[Geld]] (umgerechnet 1,3 Millionen [[Dollar]]) dafür bot. '''„Zwei chlorreiche Halunken“''' schlugen ein wie eine [[Bombe]] - und das weltweit. Sie verhalfen Leone zu internationalem Ruhm, was neben den spektakulären Kameraeinstellungen (vergl. Abb. rechts) auch an der Filmmusik lag, die von '''Enya Morricone''' komponiert wurde. Das musikalische Leitthema '''„Mama Leone“''' ist mittlerweile fest im kollektiven Gedächtnis der Populärkultur verankert{{Ref|1}}. |
+ | |||
+ | [[Datei:Der Blonde.jpg|thumb|300px|Stürzt sich rücklings in die Brühe ohne eine Miene zu verziehen: '''Der Blonde''' ''(Clint Eastwood)'']] | ||
+ | Ähnlich wie beim Thriller ''[http://www.youtube.com/watch?v=UCowgTF9beE Peter und der Wolf]'' besitzt jeder Charakter sein eigenes musikalisches Thema. Unvergessen etwa die Gänsehaut-Intonierung der Szene, in der Tuco Anlauf nimmt, um sich todesmutig in den [[Abgrund]] zu stürzen: | ||
+ | |||
+ | [[Media:krakelenderHalunke.oga|AIIIIIIIIAIIIIIIIIAHHHHHHHHHHHH<br /> | ||
+ | HEEEEEEHEEEEEEHEEEEEEEE]] | ||
+ | |||
+ | Die tollkühne Wildheit, die in Furcht umschläg, als Tuco seine [[Lage]] erkennt, seinen Lauf gerade noch [[bremsen]] kann: unter sich klaffen 3 Meter Abgrund bis zur [[beton]]harten Wasseroberfläche. Kristallisierte [[Angst]] materialisiert sich wie eine eiserne [[Faust]], jagd jäh den [[Puls]] hoch. Gebannt bis in die [[Haar]]spitzen wird der aufgeriebene [[Zuschauer]] durch die weltberühmte [[Folge]]szene vollends aus den Sessel geschleudert, in welcher der am Beckenrand befindliche und im Gegensatz zum Zuschauer bis dato vollkommen unbewegte Blonde sich [[Rückwärts|rücklings]] ins Wasser stürzt. | ||
Fortan wurde die Nachfrage nach öffentlichen Bädern so groß, dass man ihr nur durch massenweise Neubauten von nasskulturellen Einrichtungen und überhöhte Eintrittsgelder begegnen konnte - und dieser [[Boom]] hält auch heute, über 40 Jahre nach Erscheinen des [[Film]]s, ungebremst an. | Fortan wurde die Nachfrage nach öffentlichen Bädern so groß, dass man ihr nur durch massenweise Neubauten von nasskulturellen Einrichtungen und überhöhte Eintrittsgelder begegnen konnte - und dieser [[Boom]] hält auch heute, über 40 Jahre nach Erscheinen des [[Film]]s, ungebremst an. |
Version vom 13. Februar 2012, 21:15 Uhr
Chlor ist ein Mittel, das Wasser in eine stinkende Brühe verwandelt, die die Haut schrumpeln lässt und deren Gestank für immer und ewig an Badekleidung und Handtüchern haften bleibt. Es wird bevorzugt in wasserführenden öffentlichen Einrichtungen („Badeanstalten“) eingesetzt, um dort wasserliebende illegale Untermieter wie Silberlachse, Silberfischchen, Forellen, Salmonellen, Seekühe, Stockfische oder Pelikane fernzuhalten bzw. schon vorhandene abzutöten. Die türkise Färbung der Basseins soll Jene vor Näherung warnen.
[] Sphärisches Lei komponiert von Enya Morricone Bild: Halunke Tuco (Drafi Deutscher) |
Für große Tiere wie Menschen und andere Kamele soll die Brühe angeblich unschädlich sein. Dennoch beklagten die Leiter der Einrichtungen („Bademeister“) lange Zeit einen vehementen Rückgang von Anstaltsinsassen („Badegästen“), die in ihrer Freizeit statt in staatlich anerkannte Bassins immer mehr ins Meer sprangen oder am Baggersee baggerten.
Erst durch eine aufwendige Kampagne konnte der Gästemangel letztendlich doch noch beseitigt werden. Gleichsam in letzter Sekunde willigte die anfangs skeptische Regisseurin Sergia „Mama“ Leone ein, einen Freibad-Werbefilm zu drehen, nachdem man ihr eine hohe Summe Geld (umgerechnet 1,3 Millionen Dollar) dafür bot. „Zwei chlorreiche Halunken“ schlugen ein wie eine Bombe - und das weltweit. Sie verhalfen Leone zu internationalem Ruhm, was neben den spektakulären Kameraeinstellungen (vergl. Abb. rechts) auch an der Filmmusik lag, die von Enya Morricone komponiert wurde. Das musikalische Leitthema „Mama Leone“ ist mittlerweile fest im kollektiven Gedächtnis der Populärkultur verankert[1].
Ähnlich wie beim Thriller Peter und der Wolf besitzt jeder Charakter sein eigenes musikalisches Thema. Unvergessen etwa die Gänsehaut-Intonierung der Szene, in der Tuco Anlauf nimmt, um sich todesmutig in den Abgrund zu stürzen:
AIIIIIIIIAIIIIIIIIAHHHHHHHHHHHH
HEEEEEEHEEEEEEHEEEEEEEE
Die tollkühne Wildheit, die in Furcht umschläg, als Tuco seine Lage erkennt, seinen Lauf gerade noch bremsen kann: unter sich klaffen 3 Meter Abgrund bis zur betonharten Wasseroberfläche. Kristallisierte Angst materialisiert sich wie eine eiserne Faust, jagd jäh den Puls hoch. Gebannt bis in die Haarspitzen wird der aufgeriebene Zuschauer durch die weltberühmte Folgeszene vollends aus den Sessel geschleudert, in welcher der am Beckenrand befindliche und im Gegensatz zum Zuschauer bis dato vollkommen unbewegte Blonde sich rücklings ins Wasser stürzt.
Fortan wurde die Nachfrage nach öffentlichen Bädern so groß, dass man ihr nur durch massenweise Neubauten von nasskulturellen Einrichtungen und überhöhte Eintrittsgelder begegnen konnte - und dieser Boom hält auch heute, über 40 Jahre nach Erscheinen des Films, ungebremst an.
wiki:Zwei glorreiche Halunken wiki:Sergio Leone wiki:Ennio Morricone wiki:Enya wiki:Chlor wiki:Hypochlorige Säure