Papierloses Büro: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 20. November 2012, 21:05 Uhr
Das papierlose Büro ist die Erfindung eines Kamels, das kein Papyrus bei der Hand (bzw. beim Huf) hatte. Während in vergangenen Zeiten die Papierlosigkeit mit Stein- und Tontafeln kompensiert wurde, werden diese Alternativen seit kurzer Zeit als zu technologiefeindlich angesehen. Leider verbraucht die Herstellung von Papier Unmengen an Holz, was man sehr schön in der ehemals grünen Heimat Sahara der Kamele sehen kann, die jetzt total abgeholzt und versandet ist.
Das haben die Oberkamele unserer Erde erkannt und fordern nun von der Industrie Maßnahmen gegen den alltäglichen Druckwahnsinn.
Folgende Schritte werden vom Gesetzgeber nach DIN ISO 0815 festgelegt:
Anfangshürden[<small>bearbeiten</small>]
Aus Computerprogrammen werden sämtliche Schaltflächen, Icons und Menüs entfernt, die den Druckvorgang einleiten können. Lediglich die Tastenkombination STRG+D+R+U+C+K+E+N fördert den Druckerauswahldialog zu Tage.
Nichts drucken[<small>bearbeiten</small>]
Der Druckerauswahldialog ist so modifiziert, dass zunächst alle Parameteer über einen Microsoft Zufallsgenerator gesetzt werden, die dann allesamt immer erst händisch auf die tatsächlich benötigten Parameter umgestellt werden müssen, bevor der Druck wirklich startet. So sind zum Beispiel:
- die Option Ausdruck in Datei überwiegend an,
- der Druckbereich Nichts standardmäßig eingeschaltet und
- die Anzahl der Exemplare stets 0, was als sehr ressourcenschonend angesehen wird.
- auch bei der Farbauswahl lässt sich das System nicht lumpen und schlägt überwiegend weiß vor.
- Im Normalfall sollte auch noch der Hinweis erscheinen, dass ohnehin kein Drucker gefunden wurde.
Appell an das Gewissen[<small>bearbeiten</small>]
Nach drücken der OK-Schaltfläche im Druckerauswahldialog startet nicht wie vormals üblich der Druck. Es wird zunächst ein Hinweisfenster eingeblendet, welches aufmerksam macht auf:
- den Verbrauch von Papier (Ressourcenverschwendung),
- den Verbrauch von Tinte (Geldverschwendung) und
- gesundheitliche Gefahren (Nerven),
- und ein Arbeitsplatzspezifisches Popup zeigt ihren individuellen, vergeudeten Stundenlohn.
Aufforderung zum Recycling[<small>bearbeiten</small>]
Entschließt man sich trotz der entsetzlichen Gefahren, beschrieben im vorhergehenden Dialog, zum Fortsetzen des Druckvorganges, so startet dieser zunächst immer noch nicht.
Stattdessen wird auf die vielfältigen Möglichkeiten der Wiederverwertung anderer Materialien hingewiesen:
- Rückseite eines schon mal genutzten Blattes (da viele Drucker keinen automatischen beidseitigen Druck bieten, sind die meisten Blätter auf der Rückseite völlig bleich),
- Innenseite eines Pizzakartons (es gibt unbedruckte Materialien, da würde man ja nie draufkommen - bitte aber vorher die Salami- und Käsereste sorgsam entfernen) und
- Buchstaben von einer Buchseite wegschaben (diese Methode war im frühen Mittelalter sehr verbreitet, auch heute gibt es Bücher, wie z. B. eine Biografie von Dieter Bohlen, die sich dazu anbieten).
Das Umweltbewußtsein[<small>bearbeiten</small>]
Hat man sich schweren Herzens für den Fortgang des Druckens entschieden, wird ein erneuter Versuch der Einflussnahme vorgenommen. Jetzt wird an das Umweltbewusstsein appelliert:
- Recycling-Papier nutzen (dieses graue Zeug, wo man noch erkennt, was der Vorbesitzer so gedruckt hat, hat etwa die Oberflächenrauhigkeit von feinem Sandpapier),
- Baum pflanzen (bis ein Baum groß ist, vergehen 50 Jahre. Soll ich solange auf meinen Ausdruck warten?) und
- Rohstoffmenge für ein Blatt Papier (nö, keine Ahnung).
Rohe Gewalt[<small>bearbeiten</small>]
Hat der vorhergehende Dialog keine Wirkung auf den Anwender erzielt, so wird im folgenden mit roher Gewalt gedroht. Leider kann man hier den Druckvorgang nicht mehr abbrechen. Man sollte unbedingt die nächsten zwei Jahre jegliche Tattoo-Studios meiden, man weiß ja nie, wer alles so hinter dieser Kampagne steckt.
Alternativen[<small>bearbeiten</small>]
Wer doch dringend etwas eigentlich Papier-nötiges weiterleiten muss, sollte alle physikalischen Drucker vorsorglich deinstallieren, damit erst mal nichts schiefgeht. Dann richtet er sich einen virtuellen PDF-Drucker ein, und "druckt" nur noch Dateien. Auf diese Weise kann er das schlechte Gewissen per eMail an ein anderes Kamel versenden. Wenn dieses dann Papier vergeuden will, ist es dessen Problem.
Pech[<small>bearbeiten</small>]
Was das papierlose Büro sofort in sich zusammenbrechen lässt, sind dumm gelaufene Zufälle, die einen plötzlichen Ausfall der Stromversorung zur Folge haben. Das ist dann Pech. Vielleicht nehmen wir dann ein gutes Buch und machen etwas Pause.
Siehe auch: Kopierer | Nützliche Computertipps | Blatt | Druckertreiber