Kompost: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 17. Oktober 2013, 21:29 Uhr
Kompost – das ist in Ägypten ein Markenname mit exzellentem Ruf. Er steht für die Umsetzung alter Blätter, auf die Kamel was draufgeschrieben hat – sogenannte Briefe – , von einem Kamel zum anderen. Das Kompostwesen beruht auch heute noch auf denselben Gundlagen wie vor gut 3000 Jahren, und so ist die Kompost – nebenbei das älteste Unternehmen Ägyptens, wenn nicht überhaupt – nach wie vor ein Hort guter kamelischer Tradition und Lebensart.
Geschichte der Kompost
Erste Zeugnisse, die auf maulischer Überlieferung und apokryphen Quellen beruhen, datieren die Anfänge des altäyptischen Kompostwesens auf ca. 1964 v. Chr. Aufgrund der in kurzer Zeit erfolgten Erweiterung des Nilreiches wurde das Land für die Pharamele in Mem-Fis immer schwerer regierbar. Die traditionelle Form der Kommunikation verließ sich auf die regelmäßig eintretenden Hungersnoten, welche die halbtoten Kamel-Untertanen zu den staatlichen Kornspeichern trieb, wo sie nur gegen Kenntnisnahme und Quittierung der neuesten Gesetze und Verordnungen mit dem Notigsten versorgt wurden. Nun hatte es aber 1964 gerade sieben sogenannte fette Jahre gegeben, so dass die Kamele in der Wüste saßen, sich prall fraßen und auf das Pharamel pfiffen. Es ist dies eine bedauerliche Veranlagung der allermeisten Kamele, die auf einen im Wesen ihrer Art offenbar tiefverwurzelten Anarchismus schließen lässt.
Jedenfalls bedrohte diese Unabhängigkeit der Untertanen das ägyptische Staatswesen in seinen Grundfesten. De entwickelte ein unterbeschäftigter Karrierist in der pharamelischen Verwaltung die Idee eines verlässlichen, staatlich finanzierten Kommunikationssystems, das die wankelmütige Loyalität der Untertanen dauerhaft sichern sollte: Die Kompost war geboren. Schnell gewannen die freundlichen Kompostmänner in Kacki-Ucker die Sympathien der Landbevölkerung, auch weil die altägyptische Sozialhilfe HartzMMCDLXX, welche die Haupteinnahmequelle quasi aller Kamelfamilien darstellte, neuerdings über sogenannte Kompostanweisungen abgewickelt wurde und damit die traditionellen Maßnahmen ersetzte.
Sowohl der kulturell-soziologische Fortschritt des Mittelalters als auch die dekadente Dekade der Aufklärung konnte der Kompost wenig anhaben. Sie war gegen Schismen und Kinderkreuzzüge ebenso immun wie gegen Monstren der Neuzeit wie etwa Dennis Didegar, der En-Zyklop. Quell ihrer allseitigen Beliebtheit war einerseits ihre verlässliche Unzuverlässigkeit bei der Zustellung von Rechnungen, Mahnungen und Pfändungsbescheiden, andererseits die Einfühlsamkeit, die beispielsweise die Kompostler-Legende Kannibal Lektor bei der behutsamen Redaktion von delikaten Sendungen wie Liebesbriefen und Offenbarungseiden walten ließ; Services, von denen andere Briefdienstleister auch in fernerer Zukunft nur träumen können werden. So ist die Kompost für die Herausforderungen der Globalisierung hervorragend aufgestellt.
Kompostierung einst und jetzt. Ein Abriss der Umsetzungsverfahren
Historische Kompostkulturen
- „Alle Kamele, die anderen Kamelen schreiben wollen, werfen ihre Briefe auf den Komposthaufen. Dann kommt der Kompostmann und steckt alle Briefe in seinen Höckersack.“
Lange missdeutet wurde der oben zitierte Beginn des Turn-und-Taxi-Evangeliums, eines Teils des sogenannten Apokryphen. Jüngsten Forschungen des Instituts für pränatale Kamel-Gechichte in Oggersheim zufolge ist dieses Textfragment kein frühes Zeugnis der seit jeher im Mittelmeerraum überhandnehmenden Kifferei, sondern im Gegenteil der klare Beweis sowohl für die Existenz als auch für die funktionale Genialität eines lange vermuteten, aber bemerkenswert schlecht dokumentierten Kommunikationssystems, wenn man bedenkt, dass die alten Ägypter ja bekanntlich damals nichts ohne 4-fache Belegkopie („die blaue für Ihre Akten, die gelbe für SIE, die grüne für die Tonne und die aus Butterbrotpergament fürs Ar(s)cHIV“...) gemacht haben…
Studienreisen mittels des Wüstenschiffs „Tut Nix-Zursache 4“, Interviews mit Zeitzeugen (beispielweise Juppi Heesters) und Untersuchungen anhand von Sahara-Sedimentierungen auf Autofrontscheiben im Kreis Ennepe-Ruhr haben ergeben, dass die altägytische Kompost noch ohne die heute üblichen Kompostleitzahlen (KLZ) auskam. Vielmehr brachten die Kompostmänner die Briefe mit nach Hause. Dort wurden sie dann von ihren Frauen geöffnet, welche sie dann ihrer Schwester, Freundin oder in seltenen Fällen auch dem Kompostmann selbst vorlasen. Sodann wurde nach literarischen Aspekten im Konsens entschieden, wer aus dem Bekanntenkreis der Kompostlerfamilie den Brief erhalten sollte.
Kompost als kultureller Humus im Wandel der Zeiten
So sorgte die Kompost für die rasche und auf ungeahnten Wegen verlaufende Verbreitung von Neuigkeiten, Tratsch und Insiderwissen und wurde auf diese Weise zum wichtigsten Katalysator für gesellschaftliche Umwälzungen ihrer Zeit. Es konnte beispielsweise geschehen, dass im Rahmen des Brauchtums eher unambitioniert verfolgte Revolutions-Pläne unversehens an höchstqualifizierte Stellen gerieten und dadurch ungeahnte Dynamik entwickelten. Aufgrund des katastrophalen Mangels an hinreichend belesenen Kompostlerfrauen mußte die Kompost im Laufe der Jahrhunderte allerdings von diesem bewährten Prinzip abweichen. Im Zusammenhang mit der Umstellung des Kompostwesens auf I-Mehl wurde deren Rolle durch sogenannte Mehler-Dämoninnen ersetzt, das sind spezialisierte Angestellte der Kompost, die beim routinemäßigen Abtippen und Einsortieren des I-Mehls dank ihrer speziell manikürten Hufnägel garantieren können, dass auch heutzutage jedes I-Mehl an mindestens einen willkürlich ausgewählten Adressaten gelangt, wobei es ihnen mit oft erstaunlicher Treffsicherheit gelingt, den unpassendsten möglichen Adressaten auszuwählen, z.B. das Ehekamel bei der pikanten Beschreibung eines Seitensprunges.
Kompost: Das Investment der Zukunft
Ein weiteres, wichtiges Betätigungsfeld der Kompost ist die Umsetzung von Kröten und Mäusen, aber auch Restprodukten des Bauhauptgewerbes wie Kies oder Schotter, sowie natürlich Asche und Bimbes. Mit der oben bereits angesprochenen Kompostanweisung bietet die Kompost auch hier ein Premium-Produkt an, das vor kurzem im Rahmen der flächendeckenden Verimehlung Ägyptens mit dem Rest der Welt an das beginnende elekronische Zeitalter angepaßt wurde. Für das Geschäftsfeld Kleintierkompostierung steht mit der Kompostbank ebenfalls eine Plattform zur Verfügung: Für jede Sackgröße gibt es abgestimmte Angebote, vom vollanonymen Nummernkompost ab 100 Kilokröten aufwärts (inkl. Indraday-Kompostierung) bis zum Kompostplan „fette Jahre“, der schon ab einer Kröte pro Monat mit einem garantierten effektiven Jahreshumus von immerhin 1,8 ‰ aufwartet.
Das aktuelle Projekt eines Börsenganges ist da nur folgerichtig. Die Werbekampagne mit Dieter Böhlen wird vermutlich die breite Herde begeistern, und so wird die Kompost als Aktie Ucker vielleicht schon bald wieder zurück zu ihren Wurzeln finden, also ganz dem Kamelvolk gehören. Ihr Ahnkamel und Firmengründer hätte seine Freude daran gehabt.
Problematische Aspekte des Kompostwesens
Bei aller ehrenwerten Tradition des in Rede stehenden Unternehmens, seinem im Ganzen tadellosen Ruf als Verkörperung der staatlichen Wohlfahrt, des Solidarprinzips, des Weltfriedens und der 28-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich muß doch erwähnt werden, dass es seit undenklichen Zeiten immer wieder Beschwerden über seltsames oder gar diskutables Verhalten von Kompostmännern, wie z.B. Beachtung der Rechtschreibreform beim Korrekturlesen von Briefen, übertriebene Pünklichkeit beim Überbringen von Lidl-Aktionsblättern und andere Ärgernisse gegeben hat. Strenggenommen müsste sogar eingeräumt werden, dass im ältesten Zeugnis des Kompostwesens überhaupt – einem total vergammelten Brief von Tut-Was-Kanzler an den Kompostminister – sich das Pharamel bitter darüber beschwert, dass die neugeschaffene Oberkompostdirektion Egypten-Oyten offenbar nichts besseres zu tun habe, als völlig willkürlich überquellende Komposthaufen ungeordnet im Einzugsgebiet der Nachbarkompostdirektion Kempten-Pfronten-Gizeh abzuladen.
Der Kompostmann – eine Gefahr für den ehelichen Frieden?
Die legendär gute Kundenbindung der Kompost hat natürlich auch Schattenseiten. So ist der Kompostmann ja z.B. bei geschiedenen Kamädels für die regelmäßige Abwicklung der Kamilenten-Zahlungen zuständig, und demzufolge ein intimer Kenner ihres Hormonhaushalts. Dadurch ergeben sich natürlich höchst persönliche zwischenkamelische Bindungen, die selbst bei routiniertesten Kompostkamelen die professionelle Neutralität in Frage stellen können. Wenn es dann erst soweit ist, dass der Kompostmann zweimal klingelt (ein sehr seltener Brauch, der durch die Boulevardpresse schamlos aufgebauscht wird), dann ist meistens schon alles zu spät. Nicht wenige kamilentenpflichte Kamacker sind ihre Zahlungsverpflichtungen erst dadurch losgeworden, dass die Ex sich mit dem Kompostmann neu vermackerte. Aber im Ganzen betrachtet, muß doch in aller Deutlichkeit ausgesprochen werden, dass weitaus die meisten Kompostkamele sehr wohl in der Lage sind, die zwischenkamelische Seite dieses höchst anspruchsvollen Berufs in den Grenzen eines professionellen Kundendienstes zu halten.
Die Haustierproblematik
Kompostmänner haben traditionell ein eher schwieriges Verhältnis mit Haustieren wie Hunden, Schwiegermüttern und Besuch. Erstere fürchten, dass der Kompostler ihnen ihr Revier streitig machen will und lassen ihn nicht rein, mittlere sind regelmäßig so was von begeistert vom Kompostmann als wünschenswerteres Ehekamel für das Töchterchen, und lassen ihn nicht wieder raus, und letzterer steht grundsätzlich und immer vor der Haustür herum und wird entweder begrüßt oder verabschiedet, und lässt ihn erst nicht rein, und dann nicht raus. Diese Problematik scheint untrennbar verbunden zu sein mit dem Kompostwesen als solchen, denn sie besteht seit fast vier Jahrtausenden im Wesentlichen unverändert fort. Drei Expertenkommissionen des Kompostministeriums befassen sich mit diesen Fragen, sind aber noch nicht sehr viel weitergekommen.
Für das Hundeproblem zeichnet sich mittlerweile allerdings eine Lösung ab: Mit dem Kommando "Kompost, komm!" bringen Hundebesitzer ihre Vierbeiner dazu, die Kompost zu holen, welche der Kompostmann am Gartentor in Panik fallen gelassen hat.
Sonstiges
Der Kompostmann hat auch Fähren: Die Fähren, mit denen er den Nil überquert, nennt man Postboote.
Siehe auch: Hauspost | Postdam | Posteingang | Feldpost