Ich-AG: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 10. Dezember 2015, 21:52 Uhr
Die Ich-AG ist ein Unternehmen, das aus einem Kamel besteht, welches nichts zu vermarkten hat, außer eben sich selbst. Das Startkapital der Ich-AG besteht aus einem Stapel amtlicher Antragsformular, die aber im Rahmen des IPOs allerdings nicht in Aktien umgewandelt werden können.
Das zur Gesellschaft beförderte Kamel muss sich also mangels Eigenkapital vor dem Börsengang selbst bewerten lassen. Weil die Gesellschaft aber bisher lediglich eine Körpergesellschaft ist, muss es sich von dabei inbesondere von dem Konsortialführer auf Herz und Nieren prüfen lassen. Sind die Einzelteile des Kamels erst in Wertpapiere umgewandelt, können sie an verschiedenen Finanzplätzen gehandelt, sprich verkauft werden.
Nach erfolgreichem Börsengang geht es dem Kamel zunächst gut, es muss aber immer seine Übernahme (eine Form der Leibeigenschaft) fürchten. Auch ist es möglich, dass es zu einer Fusion mit einem anderem Kamel gezwungen wird, das gesetzliche Verbot der Zwangsehe greift hier nicht mehr. Auch seine Nachkommen, insbesondere die Töchter leben ebenfalls immer in der Gefahr, verkauft zu werden. Dies kann auch gegen den Willen des Kamels passieren, wenn es von den Aktionären bei der Hauptversammlung überstimmt wird. Im Falle der Insolvenz können seine Einzelteile auch von einem Insolvenzverwalter verkauft werden. Eine solche Zerschlagung ist im Schlimmstfall aber auch nach einer feindlichen Übernahme möglich.
Viele Arbeitslose und Hartz IV - Empfänger sind so in den letzten Jahren vollkommen unter die Räder gekommen. Nach allzu drastischem Bevölkerungsrückgang und der Befürchtung in Europa damit an Stimmrecht zu verlieren, hat sich der Gesetzgeber schließlich entschlossen, keine neuen Ich-AGs mehr zuzulassen. Heute schiebt man Kamele lieber in die Zeitarbeit ab. Hierbei handelt es sich um einen staatlich subventionierten Sklavenhandel, bei dem Kamele zwar weder Geld verdienen noch über besondere Rechte verfügen, aber wenigstens ihre Organe freiwillig verkaufen können.
Siehe vielleicht: Sozialverträgliches Frühableben
Unwort des Jahres 2002