Faust: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 25. Juni 2017, 13:17 Uhr
Faust, die … ist eine Zusammenballung von Hand einhergehend mit der entsprechenden Rudelbildung der Finger. Gut für schlagkräftige Argumente und sogar kompakt genug, um Dichter zu inspirieren – sei es bei der Namenswahl der Hauptfigur oder beim abendlichen Kneipenbesuch –, aber außerstande, die Grätenfrage zu beantworten. Davon berichtet selbst der Teufel nur in Versen.
Goethes Faust war sehr berüchtigt dafür, bösonders bei IHNEN. Denn Goethe bzw. seine Faust versteckte in seinen Werken bzw. ihren Werken (aber nicht IHREN Werken, oder doch?) geheime Informationen über SIE! Oder mit seinen eigenen Worten:
- Des Trinkers Pflicht, SIE reimweis zu erklären,
Auf einen Zug die Höhlung auszuleeren,
Erinnert mich an manche Jugendnacht.
Doch auch er fühlte sich beobachtet, so schreibt er noch vor Begin des eigentlichen Werkes:
- SIE sitzen schon mit hohen Augenbraunen
Gelassen da und möchten gern erstaunen.
Dann gibt er in einzelnen Zeilen Hinweise über IHRE Beschaffenheit:
- Halb sind SIE kalt, halb sind SIE roh.
- SIE feiern die Auferstehung des Herrn,
Denn SIE sind selber auferstanden,
Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,
Aus Handwerks- und Gewerbesbanden,
Aus dem Druck von Giebeln und Dächern,
Aus der Straßen quetschender Enge,
Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht
Sind SIE alle ans Licht gebracht.
- Wie eine ew'ge Krankheit fort;
SIE schleppen von Geschlecht sich zum Geschlechte,
Und rücken sacht von Ort zu Ort.
- Uns zu schrecken, uns zu fangen;
Aus belebten derben Masern
Strecken SIE Polypenfasern
Nach dem Wandrer.
- SIE scheinen mir aus einem edlen Haus,
SIE sehen stolz und unzufrieden aus.
- SIE haben plumpe Glieder.
Diese Angaben nähren die Vermutung, SIE seien in Wahrheit Untote!
Zudem berichten Goethe und seine Faust von verschwommenen Visionen:
- Ach wenn ich nicht auf dieser Stelle bleibe,
Wenn ich es wage, nah zu gehn,
Kann ich SIE nur als wie im Nebel sehn!-
- Heut abend sollt Ihr SIE bei Nachbar' Marthen sehn:
- Du gehst, in Reihen stehen SIE,
- Von Morgen ziehn, vertrocknend, SIE heran,
Und nähren sich von deinen Lungen;
Wenn SIE der Mittag aus der Wüste schickt,
Die Glut auf Glut um deinen Scheitel häufen
- Ja, man möchte SIE gern ermorden.
- Bist du, Geselle
Ein Flüchtling der Hölle?
So sieh dies Zeichen
Dem SIE sich beugen,
- Im fürchterlich verworrenen Falle
Übereinander krachen SIE alle
Und durch die übertrümmerten Klüfte
Zischen und heulen die Lüfte.
- Weh! weh!
Du hast SIE zerstört
- Ein Halbgott hat SIE zerschlagen!
- Und SIE zu Trümmern schlug!
- Wer war's, der SIE ins Verderben stürzte? Ich oder du?
- Allein die Menschen sind nichts besser dran,
Den Bösen sind sie los, die Bösen sind geblieben.
- SIE sind aufs neu verbunden.
- Es eint SIE hier der Dudelsack,
- Meine Ruh ist hin,
Mein Herz ist schwer;
Ich finde SIE nimmer
und nimmermehr.
- SIE hören gern, zum Schaden froh gewandt,
Gehorchen gern, weil SIE uns gern betrügen;
SIE stellen wie vom Himmel sich gesandt,
Und lispeln englisch, wenn SIE lügen.
- Und möcht ich SIE zusammenschmeißen
Könnt ich SIE doch nicht Lügner heißen.
- Gib acht, ich schraube SIE!
Vermutlich liegt der Schlüssel des Verständnisses in dieser letzten Zeile. Leider ist sie unverständlich, was Goethe durchaus bewusst war:
- Ein altes Märchen endigt so,
Wer heißt SIE's deuten?
Darüberhinaus wissen auch Goethe und dem Goethe seine Faust lediglich Altbekanntes wiederzugeben:
- SIE zu befriedigen, ist schwer-- [...] Wenn keiner SIE ergründen mag;
- SIE hemmen unsres Lebens Gang.
- SIE gehen IHREN stillen Schritt
Und nehmen uns doch auch am Ende mit.
- SIE toben wie vom bösen Geist getrieben
Und nennen's Freude. nennen's Gesang.
- Wo SIE hereingeschlüpft, da müssen SIE hinaus.
- Der Teufel hat SIE's zwar gelehrt;
Allein der Teufel kann's nicht machen.
- Dir soll das Herz im Leib verzagen,
Wenn SIE dir in die Augen sehn!
- Seht, wie SIE in gedrängter Schar
Naiv zusammen scherzen!
Am Ende sagen SIE noch gar,
SIE hätten gute Herzen.
- Weiß nicht, was SIE kochen und schaffen.
So schlimm SIE auch sein mögen, es gibt Hoffnung, denn:
- So lang der Wirt nur weiter borgt,
Sind SIE vergnügt und unbesorgt.
Der BND warnt: Vorsicht! Dieses Machwerk könnte von IHNEN verfasst worden sein und der allgemeinen Desinformation dienen.
Dazu meint Goethes Faust: Ja, singe, singe nur und lob und rühme SIE! Ich will zu meiner Zeit schon lachen. [...] SIE stehn wohl sehr in deiner Gunst? [...] Bedauerst SIE noch gar!
- Ich kenne SIE jetzt, mir ist das genug; [...] Ich kann SIE nie vergessen, nie verlieren
- Geschwind! ich seh SIE unten kommen.
- Weh! Weh! SIE kommen. Bittrer Tod!
- Und tut sich nicht der Boden auf,
SIE alle zu verschlingen,
So will ich mit behendem Lauf
Gleich in die Hölle springen.
- Du fürchtest, SIE wiederzusehen!
Fort! dein Zagen zögert den Tod heran.
- Ich darf nicht fort; für mich ist nichts zu hoffen.
Was hilft es, fliehn? SIE lauern doch mir auf.
Es ist so elend, betteln zu müssen
Und noch dazu mit bösem Gewissen!
Es ist so elend, in der Fremde schweifen
Und SIE werden mich doch ergreifen!
Siehe auch: Faustregel | Zuschlagskalkulation
Siehe besser nicht: ER | ES | Pandafaust
Verrate es nicht: IHNEN