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Aktuelle Version vom 5. Dezember 2018, 17:04 Uhr
The Camel (»Das Kamel«, 1964) ist ein Prosagedicht des amerikanischen Gegenkulturschriftstellers James Douglas Stettin (1935–1971). Es wurde zuerst 1964 als Teil von Stettins Roman The Hedgehog (»Der Igel«) veröffentlicht.
The Camel[<small>bearbeiten</small>]
In The Hedgehog führt Stettin die Figur des Jock McVenning ein, eines amerikanischen Apothekers, der, scheinbar seine Ehefrau Terry verfolgend, verschiedene Orte in Europa bereist. Allerdings wird dem Leser bald klar, dass McVenning drogenabhängig und als Erzähler nicht sehr verlässlich ist, und letztendlich stellt sich heraus, dass er überhaupt nie verheiratet war und dass es sich bei der ganzen Geschichte über die Trennung von seiner Frau und die Europareise nichts als eine wiederkehrende Halluzination handelt, die auf seinen starken Drogenmissbrauch zurückzuführen ist.
Während er in einem Hotelzimmer in Antwerpen fernsieht, schläft McVenning ein und träumt, neben anderen Kuriositäten, das besagte Prosagedicht:
The Camel
Lost in the rest I gave empty sermons to my friend, this is the result:
The killer awoke before dawn, he was out of luck. He took a face from the anthropoid ape down the hall, and then he walked on down the hall. He was there a-looking for a man. But this deep and alluring depression is oft clogged by the hall, and in between the dances he was there a-looking for a fish. Lost in between the dances, he was there, his sickle in his hand. And every time he was there a-looking for a man. The wet dew felt fresh beside the dances.
There was fucking in the halls. Two made love in an ancient spot. One chased a rabbit into the room where his sister lived.
You couldn't hear the night. And he was there, his sickle in his hand. His hair, the greatest night. He lives but is the end of everything that stands. Comes to his brother, and his skin is cold as winter's touch. Ancient shapes were all around, he was there, his sickle in his hand. He lingers where he takes.
They all enjoyed the dancing, but the darned beast might bite. There's danger on the floor.
They'll give you a pain in the kitchen. Can you picture what will appall? The west is the end, my only friend, the blackness of the camel is stranger than anyone thinks, for this passionate but perverted mammal has designs on the edge of town. Many are the demon's face, and many are insane, waiting for the camel's expression and the Sphinx's inscrutable smile.
Popularität in Finnland[<small>bearbeiten</small>]
Der Gedichttext wurde in den frühen 1990er Jahren in Finnland kurzzeitig sehr bekannt, als der Rockmusiker Kari Hellgren ihn 1990 auf dem Jyväskyläer Musikfestival zu einer Spoken-Word-Performance verarbeitete.
Hellgren trug Corpsepaint und ließ sich Kunstblut aus dem Mund rinnen, während er mit kalter, monotoner Stimme den Text vortrug. Diese krasse Performance des psychedelischem Textes von Stettin mit seiner klassischen Rock-Aura blieb stark in Erinnerung, und verschiedene Zitate aus The Camel entwickelten sich in den folgenden Jahren zu einer Art identifikatorischer Phrasen unter finnischen Rock- und Metalfans.
Hellgren liebäugelte mit Industrial und widmete sich (seit 1993) dieser Musikrichtung, was in der Szene überwiegend negativ aufgenommen wurde. Das mag dazu beigetragen haben, dass das Phänomen The Camel schnell wieder aus der Mode kam.