Kamelobooks:Ölkrise/00001011: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Der Kamelopedia-Roman!!!''' Das literarische Projekt 2006. ''Das hier ist erst der Anfang, der Titel gibt schonmal ein wenig das Thema vor. Es geht um Ihn, und um die Ölkrise. Er lebt [[irgendwo]] bei [[Kairo]] und arbeitet in der Innenstadt in der Zentral[[pyramide]]. Was er dort tut, und wie und was noch passieren wird, keiner weiss es bisher. Liebe, Intrigen, Krisen, Kriege, Rock'n'Roll, Drugs, Sex, raffinierte Technik, Lug, Trug und Betrug, Spionage und Camouflage, Sklaverei, Freiheit, Glück und Naturkatastrophen, alles ist möglich. Lies den Anfang, und setze die Geschichte zusammen mit anderen Kamelen fort.''
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{{Ölkrisenavi}}
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== Kapitel 00001011 ==
  
'''Hier entsteht Weltliteratur!'''
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[[Derneteman Vonebenan|<big>'''D'''</big>erneteman]], auch Dernie oder Dernetto genannt, lächelte zufrieden. Alles lief nach Plan. Durch einige korrupte [[Mundschmeiss]][[Beamter|beamte]] hatte er das Hauptquartier der [[Atlantis|Atlanter]] aufgespürt. Endlich würde er sich rächen können. Rächen an diesen elenden [[Atlas|Atlanten]], die den [[Tralog|Eintralogen]] ausgerottet hatten. Er, eines der letzten [[Einzellmännchen]], würde sein Volk rächen. Und dass die Rache mit der Weltherrschaftsübernahme verbunden war, freute ihn natürlich [[bösonders]]. Inzwischen hatte er sich Zugang zur Zentral[[Pyramide|pyramide]] verschafft. Sein Plan war einfach: Beseitigung des Majors, des GGs und von [[Kamelopatra]]. Dann stünde ihm auf seinem Weg zur Weltherrschaft niemand mehr entgegen. [[Ägypten]] wäre sein Sprungbrett zur ganzen Welt. Zur absoluten [[Globulisierung]]! Durch die Macht des Öls hätte er sie alle in der Hand! Alle! [[Derneteman Vonebenan|Dernie oder Dernetto]] schwebte im siebten Himmel. Plötzlich erschien vor ihm ein kleiner blau gekleideter Zwerg und rapportierte: "!Fehc, retnur lam eiS nemmoK" "?oseiW" "!neueN iewz ned tim emelborP s'tbig aD" [[Derneteman Vonebenan|Dernie]] folgte seufzend dem Zwerg.
  
[[Kategorie:Projekt]]
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Sie betraten das Geheimversteck der [[Illuminaten]]. Dernetto sah Franz und Heinz-Dieter streng an und sagte: "Wie ich höre, macht ihr Probleme!" (Er redete absichtlich nicht in der geheimen ehcarpS-netanimullI) "Wir&nbsp;…" "Jaja, ich verstehe euch ja. Ihr wisst wahrscheinlich gar nicht, um was es geht." "Wir&nbsp;…" "Also gut, wenn ihr's wollt, wird euch unser Professor hier gerne eine Erklärung liefern." Ein Herr in einem blauen Talar trat vor und räusperte sich. Dann begann er zu erzählen: "Vor langer, langer Zeit, als die Erde noch rund war, gab es im Himmel mal neun Inseln: [[Australien]], [[Tralien|Eintralien]], [[Tralien|Keintralien]], [[Tralien|Neintralien]], [[Tralien|Jatralien]], [[Tralien|Alltralien]], [[Tralien|Neutralien]], [[Tralien|Alttralien]] und [[Tralien|Astralien]]. Dann kam die Satansbrut der [[Atlas|Atlanten]] hinauf. Sie erschossen sechs Pekamelusse, so dass [[Australien]] abstürzte. [[Tralien|Jatralien]] und [[Tralien|Neintralien]] wurden verwendet, um [[nichts]] ''(also den [[Großer Gasförmiger|GG]])'' zu produzieren. Die [[Atlas|Atlanten]] rotteten alle Arten von [[Tralog]]en aus, bis auf den [[Tralog|Astralogen]]. Aber gänzlich hatten sie's nicht geschafft: Eine [[Tralog|Eintralog]]szelle überlebte und wurde zum [[Einzellmännchen]]. Und so eins ist unser Chef. Er hat die Gruppe der [[Illuminaten]] gegründet. Er ist der einzige, der die Weltherrschaft verdient. Er ist&nbsp;…" Weiter kam der Professor nicht. Heinz-Dieter hatte ihm ins Gesicht geschlagen. "Renn, Franz!", schrie er. "Wohin?" "Zu [[Kamelopatra]]! Du musst sie beschützen. Ich werde derweil hier bleiben und&nbsp;… Ach, weißt du was, bleib du doch hier; ich geh!" "Was?", rief Franz entsetzt, doch schon wurde er von einigen blau gekleideten [[Bodybuilder]]n gepackt und fortgeschleppt.
  
== Kapitel 1 ==
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Heinz-Dieter hingegen nutzte das daraus entstehende Chaos und entkam. Er hastete x Stockwerke hinauf, bis er prustend und keuchend im 27. ankam. Er stürzte den Gang entlang, um [[Kamelopatra]]s Büro zu beschützen. Doch er fand es nicht. Heinz-Dieter raste blindlings an Büro um Büro vorbei und stieß dann mit einem blau gekleideten [[Kamel]] zusammen. „Mist, schon wieder so ein Illuminate!“ dachte er sich, aber dann fiel ihm auf, dass das Kamel irgendwie anders aussah. Er sah genauer hin und bemerkte, dass auf der blauen Jacke des Kamels der Schriftzug ''OPEK'' stand, gerade groß genug, dass man es aus der Nähe erkennen konnte. Erstaunt sah er das Kamel an. „Komm mit!“ forderte ihn das Kamel auf: „Wir müssen Kamelopatra retten!“
  
Er war gerade wieder tanken. Der ganze [[Monatslohn]] wird dabei drauf gehen. Er muss sich irgendwas einfallen lassen. So konnte es nicht mehr weitergehen. Er kam schon letztes [[Jahr]] kaum über die [[Rund]]en. Aber die letzte Preiserhöhung, das war zu viel. Warum hat er sich diesen Hubraum-starken [[Benzinschlucker]] gekauft? Er weiss es nicht mehr. Doch, er weiss es noch. Der Benzinschlucker grunzte so sympatisch und der [[Dattelmelker]] durfte ihn nicht mehr fahren, da er mit seinen 235 Jahren doch schon einen Tick zu alt für dieses Geschoß war, trotz [[Frischzellenkur]] und [[Rückgratimplantat]]. Und er hatte Mitleid mit dem Alten, und einen nagelneuen [[Sattel]] besaß er auch. Ein Sattel ohne Benzin-schluckendes Kamel, welch eine Schande. Und was für ein Sattel, mit allen Gimmicks, die man sich vorstellen konnte: [[Nasenhaarentferner]], [[Ölablassschraube]], [[Navigationssystem]], [[Sellerie]]-Anzeige, [[Nachtisch]]suchgerät, usw. Wie sah das aus, er, der jeden Morgen pünktlich zur Arbeit sein musste, verlässt seine Pyramide, schwingt sich auf seinen edlen Sattel, aber kein Kamel drunter. Lächerlich, wie er so zur Arbeit hoppelte, und er wollte endlich auch mal tanken. Das war sein Traum, schon seit seiner Kindheit. Er bezahlte den Alten mit 10 Packungen Mullbinden, damit er seinen Mumienverband erneuern konnte. Einen Sarkophag wollte der Alte eigentlich, aber Verhandlungsgeschick, das ist alles! Und da stand das Kamel nun an der Zapfsäule und schluckte genüßlich 135 Liter Benzin in seine Höcker rein. Drahtlos wurde jeder Liter sofort von seinem Konto abgebucht, die Luft brannte wegen der hohen Beträge. Gleich darf er wieder [[Gas]] geben, er wird in den Sattel gepreßt, und er kann es genießen, solange, bis der Sprit wieder all ist. Das wird etwa an der dritten [[Ampel]] sein. Versoffenes Kamel, irgendwo muß es undicht sein, ob er ihm mal den [[Hintern zunähen]] soll? Nein, das wäre ein unautorisierter Eingriff in die Darmflora seines [[Fortbewegungsmittel]]s, das war verboten, streng verboten. Man hätte ihn aus seiner Pyramide geschmissen, hochkant. Obdachlos würde er seinen Job verlieren. Und ohne Moos nix los, dann könnte er sein geliebtes Kamel, welches gerade vollgefüllt bis zum letzten Hohlaraum zufrieden rülpste, nicht mehr tanken. Nein. Brav weiter machen, so wie es von einem erwartet wird. Die Höcker waren nun prall gefüllt, sein Sattel trohnte oben drauf, und glänzte wie ein Goldschatz im Sonnenlicht. Ein prachtvoller Anblick! Besser geht es eigentlich nicht, stolz registrierte er die neidischen Blicke der anderen Verkehrsteilnehmer. Nur der Benzingeruch, wenn es rülpste, das war etwas unangenehm, aber was solls.  
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„Wer bist Du?“ fragte Heinz-Dieter das Kamel. „Ich bin Special Agent James Blond von der OPEK. Ich habe den Auftrag, den Status Quo wieder herzustellen.“ Heinz-Dieter verstand nichts, aber wenn es um die Rettung Kamelopatras ging, dann war es wohl besser, James Blond zu folgen, auch wenn er keine Ahnung hatte, wer denn diese mysteriöse OPEK war, und warum sie Kamelopatra retten wollte. Nun ja, Hauptsache, sie wurde gerettet, und er war nicht wieder in eine Falle getappt.
  
Für die nächste Füllung muss er seine Chefin ampumpen, [[Kamelopatra]], oh schönste aller schönen Cheffinnen. Ein charmantes vielsagendes Lächeln wird es ermöglichen, da war er sich ganz sicher. Aber wenn es doch versagt, sie war hübsch, sehr hübsch, und genauso launig, vor allem wenn sie mal wieder mit dem linken [[Fuß]] aufgestanden war, was dann? Kamel gegen eins tauschen, was Diesel bevorzugte, oder gar eins was dieses aus [[Norddeutschland]] importierte Rapsöl schlürfte? Wäre etwas billiger, aber der Stress, und er würde das sympatische Gegrunze vermissen. Die anderen klackerten immer nur so, besonders, wenn sie noch kalt sind. Aber manche von denen sollen im Trab ganz nette Lieder singen können. Vielleicht sollte er nochmal drüber nachdenken.
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Das OPEK-Kamel lief zielstrebig den Gang entlang, auf dem sich mit der Zeit ein lebhaftes Treiben entwickelte. Desorientierte Beamte, die durch den jäh gestoppten Ölfluss nicht mehr wussten, was sie überhaupt verwalten sollten, vermischten sich mit Illuminaten, die in das Gebäude eingedrungen waren, um die Herrschaft zu übernehmen. Dazwischen waren auch ein paar Agenten der Atlanter, die verzweifelt versuchten, sich ein Bild von der Lage zu machen, aber das blieb sowohl Heinz-Dieter, als auch den Beamten verborgen. Die [[Illuminaten]] erkannten zwar die Agenten, kümmerten sich aber nicht um sie, da sie Wichtigeres zu tun hatten: Sie mussten die Macht übernehmen, und vor allem mussten sie Heinz-Dieter finden. Merkwürdigerweise liefen sie jedoch scharenweise an ihm vorbei, ohne ihn zu erkennen, obwohl jedem von ihnen ein Bild von Heinz-Dieter ins Gedächtnis gebrannt worden war.
  
Jetzt aber musste er auf die [[Tube]] drücken, in 21 Minuten wird er an seinem Schreibtisch in der Zentralpyramide von Kairo sitzen müssen. Also hurtig, er schwang sich auf seinen geliebten Benzinfresser, stolz wie ein Beduine, der [[Hotdog]] in der einen, die Lenkleine zwischen den Zähnen, drückte er aus der Senftube den Geschmacksveränderer in das Brötchen, er hatte noch nicht gefrühstückt... Sein Kamel wusste den Weg, darum brauchte er sich nicht mehr zu kümmern, der Elektroschock und die mit Stacheln besetzte Drahtseilpeitsche hatten ihren Dienst vorzüglich geleistet, den Weg würde es nicht mehr vergessen... Mit Eleganz und Grazie stolperte es über den [[S-Bahn]]übergang, das Ziel vor dem Auge nahm es jedes Hindernis mit. Das benzinschluckende Kamel hatte darin Übung, im Tiefflug rast es unter seinem Besitzer durch die engen Gassen Kairos, quer über den Wochenmarkt, blitzartig schleicht es am Hauptbahnhof vorbei, hinab durch die Unterführung und auf der anderen Seite wieder raus. Die dritte Ampel machte dem Unterfangen der Pünktlichkeit einen Strich durch die Rechnung. Nein, sie ist nicht rot, ja sie ist grün, aber wie vorhergesagt, die Höcker hängen ganz schlaff runter, der Sattel mit seinem stolzen Besitzer sind auf dem Weg bis hier her gut einen Meter tiefer gesunken, und Benno, so heist das Kamel, stöhnt. Sprit all! Noch 5 Minuten bis zum Anfang der Kernarbeitszeit, das ist wieder nicht zu schaffen, er wird heute Abend wieder länger machen müssen, um das auszugleichen. Wahrscheinlich wird [[SIE]] schon am Portal der Zentralpyramide stehen und die Peitsche vor Wut schwingen, so wie immer, und dann wehe dem [[Untertan]], der in die Nähe kommt. Also tanken, hätte er doch beim Kauf des Kamels darauf geachtet, dass es [[Honda|länger als drei Ampeln hält]].
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Der Einzige, der hier wirklich wusste, was los war, war James Blond. Er erkannte sie alle: Die Illuminaten, die vergeblich nach Heinz-Dieter suchten, während dieser vor ihrer Nase vorbeilief, bemüht, das OPEK-Kamel nicht in der Menge zu verlieren. Die atlantischen Agenten, die ihren Vorgesetzten nur mitteilen konnten, dass hier das absolute [[Chaos]] herrschte – eine nicht sonderlich nützliche Information, denn das hatten die [[Atlas|Atlanten]] auch so schon mitbekommen. Und Heinz-Dieter, der unscheinbare Angestellte, der loyal zu [[Kamelopatra]] stand, aber nicht im geringsten ahnte, dass ausgerechnet er die [[Schlüsselfigur]] in diesem ganzen Chaos war.
  
* Fortsetzung folgt *
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Nach einer knappen Viertelstunde standen sie plötzlich vor der Pyramide, und zwar genau dort, wo Heinz-Dieter seinen Benzinschlucker abgestellt hatte. Kurz darauf erschien auch Kamelopatra hier. "Los, schnell auf den Benzinschlucker!", befahl James und schwang sich selbst auf den Fahrersitz, was Heinz-Dieter überhaupt nicht gefiel, aber ihm war klar, dass das jetzt nicht die richtige Zeit für Diskussionen war, und da [[Kamelopatra]] es sich mittlerweile auf dem Beifahrersitz bequem gemacht hatte, nahm er selbst wohl oder übel auf dem Rücksitz Platz.
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Kaum saß er auf dem [[Kamel]], gab James auch schon [[Gas]]. Er erwies sich als exzellenter Fahrer und verstand sich darauf, aus dem Benzinschlucker eine Leistung hervorzubringen, von der Heinz-Dieter selbst nicht gewusst hatte, dass sie in ihm steckte. Und so hatten sie schon sehr bald sie Grenze der Stadt erreicht und rasten hinaus in die Wüste. „Wohin fahren wir?“, fragte Heinz-Dieter. „Zur OPEK-Zentrale“, erklärte James. Jetzt brachte Heinz-Dieter endlich den Mut auf, zu fragen: „Was ist denn die OPEK?“ „Die OPEK ist die Organisation [[Petroleum]] Entwendender Kamele.“, erklärte James, „Offiziell sind wir eine verbotene Vereinigung, aber es gibt ja bekanntlich kein Problem, das sich nicht mit ein paar kleineren Zahlungen an die richtigen Stellen beheben ließe.“ „Eine Geschäftsbeziehung, die sich letztlich nicht nur finanziell lohnt, wie man jetzt sieht.“, ergänzte [[Kamelopatra]].
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<!-- IMHO keine Kategorien für die Kapitel, da alle von der Hauptseite [[Ölkrise]] erreichbar sind (Navi) -->
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[[Kategorie:Kamelopedia-Roman]]

Aktuelle Version vom 25. Juli 2011, 15:12 Uhr


Kapitel 00001011

Derneteman, auch Dernie oder Dernetto genannt, lächelte zufrieden. Alles lief nach Plan. Durch einige korrupte Mundschmeissbeamte hatte er das Hauptquartier der Atlanter aufgespürt. Endlich würde er sich rächen können. Rächen an diesen elenden Atlanten, die den Eintralogen ausgerottet hatten. Er, eines der letzten Einzellmännchen, würde sein Volk rächen. Und dass die Rache mit der Weltherrschaftsübernahme verbunden war, freute ihn natürlich bösonders. Inzwischen hatte er sich Zugang zur Zentralpyramide verschafft. Sein Plan war einfach: Beseitigung des Majors, des GGs und von Kamelopatra. Dann stünde ihm auf seinem Weg zur Weltherrschaft niemand mehr entgegen. Ägypten wäre sein Sprungbrett zur ganzen Welt. Zur absoluten Globulisierung! Durch die Macht des Öls hätte er sie alle in der Hand! Alle! Dernie oder Dernetto schwebte im siebten Himmel. Plötzlich erschien vor ihm ein kleiner blau gekleideter Zwerg und rapportierte: "!Fehc, retnur lam eiS nemmoK" "?oseiW" "!neueN iewz ned tim emelborP s'tbig aD" Dernie folgte seufzend dem Zwerg.

Sie betraten das Geheimversteck der Illuminaten. Dernetto sah Franz und Heinz-Dieter streng an und sagte: "Wie ich höre, macht ihr Probleme!" (Er redete absichtlich nicht in der geheimen ehcarpS-netanimullI) "Wir …" "Jaja, ich verstehe euch ja. Ihr wisst wahrscheinlich gar nicht, um was es geht." "Wir …" "Also gut, wenn ihr's wollt, wird euch unser Professor hier gerne eine Erklärung liefern." Ein Herr in einem blauen Talar trat vor und räusperte sich. Dann begann er zu erzählen: "Vor langer, langer Zeit, als die Erde noch rund war, gab es im Himmel mal neun Inseln: Australien, Eintralien, Keintralien, Neintralien, Jatralien, Alltralien, Neutralien, Alttralien und Astralien. Dann kam die Satansbrut der Atlanten hinauf. Sie erschossen sechs Pekamelusse, so dass Australien abstürzte. Jatralien und Neintralien wurden verwendet, um nichts (also den GG) zu produzieren. Die Atlanten rotteten alle Arten von Tralogen aus, bis auf den Astralogen. Aber gänzlich hatten sie's nicht geschafft: Eine Eintralogszelle überlebte und wurde zum Einzellmännchen. Und so eins ist unser Chef. Er hat die Gruppe der Illuminaten gegründet. Er ist der einzige, der die Weltherrschaft verdient. Er ist …" Weiter kam der Professor nicht. Heinz-Dieter hatte ihm ins Gesicht geschlagen. "Renn, Franz!", schrie er. "Wohin?" "Zu Kamelopatra! Du musst sie beschützen. Ich werde derweil hier bleiben und … Ach, weißt du was, bleib du doch hier; ich geh!" "Was?", rief Franz entsetzt, doch schon wurde er von einigen blau gekleideten Bodybuildern gepackt und fortgeschleppt.

Heinz-Dieter hingegen nutzte das daraus entstehende Chaos und entkam. Er hastete x Stockwerke hinauf, bis er prustend und keuchend im 27. ankam. Er stürzte den Gang entlang, um Kamelopatras Büro zu beschützen. Doch er fand es nicht. Heinz-Dieter raste blindlings an Büro um Büro vorbei und stieß dann mit einem blau gekleideten Kamel zusammen. „Mist, schon wieder so ein Illuminate!“ dachte er sich, aber dann fiel ihm auf, dass das Kamel irgendwie anders aussah. Er sah genauer hin und bemerkte, dass auf der blauen Jacke des Kamels der Schriftzug OPEK stand, gerade groß genug, dass man es aus der Nähe erkennen konnte. Erstaunt sah er das Kamel an. „Komm mit!“ forderte ihn das Kamel auf: „Wir müssen Kamelopatra retten!“

„Wer bist Du?“ fragte Heinz-Dieter das Kamel. „Ich bin Special Agent James Blond von der OPEK. Ich habe den Auftrag, den Status Quo wieder herzustellen.“ Heinz-Dieter verstand nichts, aber wenn es um die Rettung Kamelopatras ging, dann war es wohl besser, James Blond zu folgen, auch wenn er keine Ahnung hatte, wer denn diese mysteriöse OPEK war, und warum sie Kamelopatra retten wollte. Nun ja, Hauptsache, sie wurde gerettet, und er war nicht wieder in eine Falle getappt.

Das OPEK-Kamel lief zielstrebig den Gang entlang, auf dem sich mit der Zeit ein lebhaftes Treiben entwickelte. Desorientierte Beamte, die durch den jäh gestoppten Ölfluss nicht mehr wussten, was sie überhaupt verwalten sollten, vermischten sich mit Illuminaten, die in das Gebäude eingedrungen waren, um die Herrschaft zu übernehmen. Dazwischen waren auch ein paar Agenten der Atlanter, die verzweifelt versuchten, sich ein Bild von der Lage zu machen, aber das blieb sowohl Heinz-Dieter, als auch den Beamten verborgen. Die Illuminaten erkannten zwar die Agenten, kümmerten sich aber nicht um sie, da sie Wichtigeres zu tun hatten: Sie mussten die Macht übernehmen, und vor allem mussten sie Heinz-Dieter finden. Merkwürdigerweise liefen sie jedoch scharenweise an ihm vorbei, ohne ihn zu erkennen, obwohl jedem von ihnen ein Bild von Heinz-Dieter ins Gedächtnis gebrannt worden war.

Der Einzige, der hier wirklich wusste, was los war, war James Blond. Er erkannte sie alle: Die Illuminaten, die vergeblich nach Heinz-Dieter suchten, während dieser vor ihrer Nase vorbeilief, bemüht, das OPEK-Kamel nicht in der Menge zu verlieren. Die atlantischen Agenten, die ihren Vorgesetzten nur mitteilen konnten, dass hier das absolute Chaos herrschte – eine nicht sonderlich nützliche Information, denn das hatten die Atlanten auch so schon mitbekommen. Und Heinz-Dieter, der unscheinbare Angestellte, der loyal zu Kamelopatra stand, aber nicht im geringsten ahnte, dass ausgerechnet er die Schlüsselfigur in diesem ganzen Chaos war.

Nach einer knappen Viertelstunde standen sie plötzlich vor der Pyramide, und zwar genau dort, wo Heinz-Dieter seinen Benzinschlucker abgestellt hatte. Kurz darauf erschien auch Kamelopatra hier. "Los, schnell auf den Benzinschlucker!", befahl James und schwang sich selbst auf den Fahrersitz, was Heinz-Dieter überhaupt nicht gefiel, aber ihm war klar, dass das jetzt nicht die richtige Zeit für Diskussionen war, und da Kamelopatra es sich mittlerweile auf dem Beifahrersitz bequem gemacht hatte, nahm er selbst wohl oder übel auf dem Rücksitz Platz.

Kaum saß er auf dem Kamel, gab James auch schon Gas. Er erwies sich als exzellenter Fahrer und verstand sich darauf, aus dem Benzinschlucker eine Leistung hervorzubringen, von der Heinz-Dieter selbst nicht gewusst hatte, dass sie in ihm steckte. Und so hatten sie schon sehr bald sie Grenze der Stadt erreicht und rasten hinaus in die Wüste. „Wohin fahren wir?“, fragte Heinz-Dieter. „Zur OPEK-Zentrale“, erklärte James. Jetzt brachte Heinz-Dieter endlich den Mut auf, zu fragen: „Was ist denn die OPEK?“ „Die OPEK ist die Organisation Petroleum Entwendender Kamele.“, erklärte James, „Offiziell sind wir eine verbotene Vereinigung, aber es gibt ja bekanntlich kein Problem, das sich nicht mit ein paar kleineren Zahlungen an die richtigen Stellen beheben ließe.“ „Eine Geschäftsbeziehung, die sich letztlich nicht nur finanziell lohnt, wie man jetzt sieht.“, ergänzte Kamelopatra.



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