Hell's Camels: Unterschied zwischen den Versionen

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Wohin die Höllischen Kamele fahren werden, ist noch weitgehend ungewiss. Was bleibt, ist die tatsache, dass nach wie vor niemand, der ihnen auf einsamen Wüstenpfaden begegnet, ein wirklich gutes Gefühl hat. Ein kleiner Trost.
 
Wohin die Höllischen Kamele fahren werden, ist noch weitgehend ungewiss. Was bleibt, ist die tatsache, dass nach wie vor niemand, der ihnen auf einsamen Wüstenpfaden begegnet, ein wirklich gutes Gefühl hat. Ein kleiner Trost.
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Version vom 7. Dezember 2008, 08:14 Uhr

Die berüchtigte Motorrad-Gang

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Sie tragen knirschige, schwarze Lederjacken. Sie fahren schwere, hochgezüchtete Maschinen – wenn sie es denn schaffen, ihre dicken Bierbäuche auf's Motorrad zu schwingen, was immer seltener gelingt: Die Hells Camels.

Wer ihnen auf einsamen Wüstenpfaden begegnet, hat selten ein gutes Gefühl. Gedanken wie « Wie war eigentlich noch mal Kurznummer der Polizei? 117 oder doch 118? » oder: « habe ich eigentlich mein Testament schon gemacht? » schiessen einem so unwillkürlich wie siedendheiss durch den Kopf und die Magengrube füllt sich mit virtuellen Steinen.

Andererseits: Ist so ein Motorrad-Rocker nicht das fleischgewordene Sinnbild des harten Kerls mit dem weichen Kern? Aussen wütender Grizzly, innen süsser Schmuseteddy? Biker prügeln sich in Kneipen und machen Tankstellen zu Kleinholz, weinen aber beim Anblick eines überfahrenen Eichhörnchens. Sie retten Babies aus brennenden Häusern und helfen alten Damen über die Strasse. Zummindest kennt man das so irgendwie aus dem Fernsehen.

Verblasster Ruhm

Nach eigenen Angaben ist das oberste Ziel der Hells Camels, die Freiheit zu geniessen, die das Motorrad bietet.
Da zielloses umherfahren in der Wüste aber mit Gleichgesinnten mehr Spass macht als alleine, gründeten die wildesten der unbezähmbaren aller Kamele den Motorrad Club mit besagtem Namen. Natürlich auch deswegen, weil nun mal einzelne Motorradfahrer von anderen lediglich als Organbanken auf Rädern wahrgenommen werden - eine ganze Gruppe Biker dagegen eher um die eigenen Organe bangen lässt.

Die Hells Camels als dienstältester Rocker- und Schockerverein verunsichern nun schon seit Jahrzehnten die Wüste. Reichte früher der Anblick der grimmigen Totenköpfe auf ihren Jacken, um jedem unbescholtenen Kamel den Höcker auf Grundeis gehen zu lassen, wirkt die Ikonografie der Hells Camels heute eher etwas altbacken, um nicht zu sagen, fast ein bisschen kitschig.

Die Suche nach sich selbst

Huch, ein Hells Camel!

Um dem drohenden Verlust ihres Images und der Abnutzung ihres Furchtfaktors entgegenzuwirken, bemühen sich die Hells Camels seit einigen Jahren, mit kriminellen Machenschaften auf sich aufmerksam zu machen.

So verwüsten sie gerne überfallartig Oasen, beissen dort die Palmen ab, urinieren volltrunken in den kleinen See und lassen tonnenweise leere Bierflaschen so wie sonstigen Unrat liegen. Manchmal werden auch Pyramiden und Grabkammern ausgeraubt und Mumien zur Prostitution gezwungen.

Solche Aktionen sind zwar stets gut geeignet um die Aufmerksamkeit der Boulevardpresse zu erregen, dem Image der Hells Camels half es bislang nicht wirklich. Zwar möchte man gefürchtet sein, aber doch bitte auf eine originelle Art und Weise. In einer Welt, in der jeder Emo gruseliger aussieht als ein altväterlicher Biker, ist dies jedoch wahrhaftig schwer.

Mittlerweile gibt es daher innerhalb der Hells Camels auch Stimmen, die fordern man möge den Höcker um 180 Grad herumreissen und im Gegenteil, mit guten Taten auf sich aufmerksam machen. Rockkonzerte gegen AIDS, Sternfahrten gegen den Klimawandel, Geld sammeln für Krebskranke Kinder, verprügeln von Neonazis - all das wäre geeignet, auf zeitgemässe Art und Weise Prâsenz in der öffentlichkeit zu schaffen. Nicht ganz zu Unrecht wird angemerkt, dass auch diese Nischen längst besetzt sind.

Ausblick

Wohin die Höllischen Kamele fahren werden, ist noch weitgehend ungewiss. Was bleibt, ist die tatsache, dass nach wie vor niemand, der ihnen auf einsamen Wüstenpfaden begegnet, ein wirklich gutes Gefühl hat. Ein kleiner Trost.