Hangrind: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 14. Juli 2009, 10:02 Uhr
Das Hangrind ist eine Rinderrasse, welche extrem gut für die Beweidung stark geneigter Hänge geeignet ist. Es ist nicht verwandt oder verschwägert mit dem Kamel.
Das besondere Kennzeichen des Hangrindes ist, daß die rechten Beine kürzer sind als die linken Beine (rechtsgängiges Hangrind) oder die linken Beine kürzer als die rechten (linksgängiges Hangrind). Auf diese Weise findet das Hangrind auch in sehr steilen Wiesen einen sicheren Halt. Das Hangrind ist meist einfarbig und braun (seltener grau, niemals lila). Es hat ein Flotzmaul und helle Hörner.
Zucht
Da Hangrinder den Berg stets im gleichen Drehsinn umrunden müssen, weil sie sonst abstürzen und zu Tal rollen würden, sollte man für eine Hangrindweide einen kompletten Berg verwenden. Allerdings können viele Hangrinder auch gut rückwärts laufen. Hangrinder sollten nicht auf ebenen Flächen gehalten werden, da dies nicht gut für ihren Körper ist. Für den Lebendtransport sind stets Fahrzeuge zu verwenden, in denen ein Hang nachgebildet ist.
Nutzungseigenschaften
Das Hangrind ist mittelrahmig, mit guter Bemuskelung und kräftigem Knochenbau. Es hat sehr harte Klauen. Die Widerristhöhe (sie wird beim Hangrind aus den arithmetischen Mittel der Beinlängen bestimmt), beträgt ca. 130 Zentimeter. Die Jahresmilchmenge beträgt bis zu 9000 Kilogramm. Da die Beine verschieden lang sind, fallen die Steaks stets verschieden aus. Eine für das Hangrind unikate Kenngröße ist der optimale Weideneigungswert. Er wird nach folgender Formel berechnet:
Optimaler Weideneigungswert = arctan( (Talseitiges Bein - Hangseitiges Bein)\(Abstand der Beine) )
Es werden Werte bis zu 45 Grad erreicht.
Besonderheiten bei der Fortpflanzung
Die Fortpflanzung von Hangrindern unterliegt einigen Besonderheiten. Der Hangrindstier muß sich für den Geschlechtsakt neben die Hangrindkuh stellen. Dann muß er mit viel Schwung seinen Penis in die Vagina der Kuh einführen, was nicht immer auf Anhieb gelingt. Es finden auch Paarungen zwischen rechts- und linksläufigen Hangrindern statt. Hierbei muß sich der Stier der Kuh im Rückwärtsgang nähern. Die Nachkommen der Kreuzung von rechts- und linksgängigen Hangrindern sind meist keine Hangrinder mehr.
Verbreitung
Hangrinder werden insbesondere in den bayerischen Alpen eingesetzt.
Jedoch auch im schottischen Hochland finden sich die Tiere gut zurecht. Man nennt sie dort Wiesküh oder auch Wiskie.