Weinlokal: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 12. März 2010, 13:14 Uhr
Ein Weinlokal ist ein Ort, den man zum Weinen aufsucht.
Eigens zum Weinen eingerichtete Etablissements sind ein Kind der Moderne und des ihr eigentümlichen Phänomens der Entfremdung. Immer mehr Menschen fühlen sich entfremdet und nutzlos und leiden daher unter einem gestörten Selbstbild: Sie halten sich für Flaschen. Die einen verfallen infolgedessen dem Wein, die anderen dem Weinen. Hier setzen Weinlokale als lukrative Form der Wirtschaft an.
Weinlokale im klassischen Sinne richten sich zuvorderst an extrapolierte Personen bzw. Flaschen, die es vorziehen, in der Öffentlichkeit zu weinen (zum Beispiel: Klageweiber, oder im Spanien des Mittelalters auch Klagemauren). Sie erhalten hier gegen einen kleinen Obulus die Möglichkeit, ihren Tränen freien Lauf zu lassen. Die Kellner im Weinlokal tragen Schutzkleidung, die ihre Ohren vor dem lauten Weinen und ihre Augen vor der in der Tränenflüssigkeit enthaltenen Weinsäure schützt. Das Gegenteil eines klassischen Weinlokals ist das Stille Örtchen.
Eine Abart des Weinlokals ist der Weinkeller. Dabei handelt es sich jedoch um eine Einrichtung für intrapolierte Personen.
Siehe auch: Jammertal