Kasperltheater: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 30. Mai 2010, 10:33 Uhr
Das Kaspertheater ist ein Spiel mit meist derb-naiver Handlung, das traditionell mit Hilfe von Handpuppen vorgeführt wurde. Hauptbesetzung sind der Kasper selbst, in Süddeutschland / Österreich auch Kasperle, in der Schweiz Chasperle, ein leicht vorlauter, aber dem Guten verpflichteter Haudrauf, sein eher bodenständiger Freund Seppel und die immer um Maß und Ausgleich bemühte Großmutter.
Seit dem Herbst 2009 wird das Spiel durch die sogenannte „Schwarz-Gelbe Koalition“ in Berlin auch wieder für Erwachsene aufgeführt. Hierbei hat der forsche Vizekanzler Westerwelle von der FDP die Rolle des Kaspers übernommen, der gute Herr Seehofer von der befreundeten CSU die des Seppels und die Bundeskanzlerin mimt die Großmutter.
Die Besetzung der übrigen Kaspertheater-Rollen ist noch nicht abschließend geklärt. Aussichtsreicher Kandidat für die Rolle des bösen Krokodils sind die internationalen Spekulanten, die immer wieder unerwartet auftauchen, wenn man gerade glaubt, auf der Bühne sei die Luft nun endlich wieder rein, und die Rolle des Polizisten scheint der Herr Barroso von der Europäischen Union übernommen zu haben. Der fügt sich mal der höheren Weisheit der Großmutter, mal erhebt er mahnend gegen sie den Finger.
Der Kasper trägt eine Klatsche, mit der er klar macht, was Sache ist, und mit der er auf alle Gegner des Guten eindrischt. Im Berliner Kaspertheater kommt es auch vor, dass der Kasper gelegentlich den Seppel klatscht, falls gerade niemand anders da ist. Dabei ist der Seppel ja eigentlich auch ein Vertreter des Guten. Vor der Großmutter hat der Kasper Respekt. Hätte die Großmutter auch eine Klatsche, gäbe sie allerdings umgekehrt dem Kasper gelegentlich mächtig was auf die Finger. Wie im Handpuppentheater werden auch im Berliner Theater die Figuren an Fäden geführt; auch hier ist für den Zuschauer nur selten sichtbar, wer die Fäden führt.
Siehe unbedingt: Kabinett | Befreit die Politiker vom Volk | Märchen
Hier wartet man auf SIE: Wikipedia
Siehe besser nicht: Wirklichkeit | Real Life