Kamelobooks:Das Gleichnis von der Wüstenbebauung: Unterschied zwischen den Versionen
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− | + | Und so setzten die Kamele gemeinschaftlich einen Stein auf den nächsten, und sie errichteten eine Welt, so großartig, das kein [[Kamel]] dieser Welt je zuvor etwas derartiges gesehen hatte. Und sie errichteten Bauwerke, gemütliche [[Pyramide]]n, in denen sie wohnten und hohe [[Turm|Türme]] in denen die [[Prophet]]en die [[Sterne]] beobachteten, und prächtige Paläste in denen sie ihre [[Fest]]e abhielten. Und sie waren glücklich und stolz, auf das, was ihre [[Hufe]] geschaffen hatten. | |
− | Nur die Propheten in ihren hohen Türmen, die den Stadtrand und die dahinterliegende Wüste noch immer sehen konnten, blieben davon verschont. Auch die Kamele, die von weither kamen und sich am Stadtrand ansiedelten, waren noch voller Lebensfreude und guten | + | Da sagten die Kamele zueinander „Kommt, lasst uns weitere Bauwerke errichten noch größere Pyramiden und noch höhere Türme und noch prächtigere [[Palast|Paläste]].” So geschah es. Und die Kamele verbrachten immer mehr [[Zeit]] in den durch Kamelhuf geschaffenen Bauten, schufen und kreierten. Schließlich sagten sie: „Uns gefällt es hier. Lasst uns nie wieder von hier weggehen.” |
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+ | So kam es, dass die Kamele mehr und mehr von ihren Bauwerken umgeben waren und nicht mehr in die Wüste hinaustrabten. Und so sahen die Kamele von nun an [[Tag]] für [[Nacht|Tag]] nichts als ihre Bauten, die den Blick auf die Wüste verdeckten. Die Wüste fehlte den Kamelen, tief in ihrem [[Herz]]en. Und ohne sich dessen bewusst zu sein fühlten sie sich eingezwängt durch ihre eigene [[Schöpfung]] und mit jedem neuen [[Werk]] wurde der Platz für die Kamele enger. Missmut machte sich breit und nicht selten vertrieben sich die [[Kamele]] die Zeit indem sie sich heftig stritten und beschimpften. Immer übellauniger wurden sie. | ||
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+ | Nur die Propheten in ihren hohen Türmen, die den [[Stadtrand]] und die dahinterliegende Wüste noch immer sehen konnten, blieben davon verschont. Auch die Kamele, die von weither kamen und sich am Stadtrand ansiedelten, waren noch voller Lebensfreude und guten [[Mut]]es. Doch sie blieben nie lange, bis das Gezanke und Gestreite der Kamele sie wieder aufbrechen ließ, neuen Welten entgegen. | ||
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Aktuelle Version vom 27. Oktober 2011, 20:51 Uhr
Vor langer, langer Zeit, als die Wüste noch weit und leer und unendlich war, da sagten die Kamele zueinander: „Kommt, lasst uns eine Welt errichten, so großartig, dass noch kein Kamel dieser Welt je zuvor etwas derartiges gesehen hat. Lasst uns Bauwerke errichten, gemütliche Pyramiden und hohe Türme und prächtige Paläste.”
Und so setzten die Kamele gemeinschaftlich einen Stein auf den nächsten, und sie errichteten eine Welt, so großartig, das kein Kamel dieser Welt je zuvor etwas derartiges gesehen hatte. Und sie errichteten Bauwerke, gemütliche Pyramiden, in denen sie wohnten und hohe Türme in denen die Propheten die Sterne beobachteten, und prächtige Paläste in denen sie ihre Feste abhielten. Und sie waren glücklich und stolz, auf das, was ihre Hufe geschaffen hatten.
Da sagten die Kamele zueinander „Kommt, lasst uns weitere Bauwerke errichten noch größere Pyramiden und noch höhere Türme und noch prächtigere Paläste.” So geschah es. Und die Kamele verbrachten immer mehr Zeit in den durch Kamelhuf geschaffenen Bauten, schufen und kreierten. Schließlich sagten sie: „Uns gefällt es hier. Lasst uns nie wieder von hier weggehen.”
So kam es, dass die Kamele mehr und mehr von ihren Bauwerken umgeben waren und nicht mehr in die Wüste hinaustrabten. Und so sahen die Kamele von nun an Tag für Tag nichts als ihre Bauten, die den Blick auf die Wüste verdeckten. Die Wüste fehlte den Kamelen, tief in ihrem Herzen. Und ohne sich dessen bewusst zu sein fühlten sie sich eingezwängt durch ihre eigene Schöpfung und mit jedem neuen Werk wurde der Platz für die Kamele enger. Missmut machte sich breit und nicht selten vertrieben sich die Kamele die Zeit indem sie sich heftig stritten und beschimpften. Immer übellauniger wurden sie.
Nur die Propheten in ihren hohen Türmen, die den Stadtrand und die dahinterliegende Wüste noch immer sehen konnten, blieben davon verschont. Auch die Kamele, die von weither kamen und sich am Stadtrand ansiedelten, waren noch voller Lebensfreude und guten Mutes. Doch sie blieben nie lange, bis das Gezanke und Gestreite der Kamele sie wieder aufbrechen ließ, neuen Welten entgegen.