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Am Objekt der Begierde angekommen, reibt das Kamel die betroffene Körperregion an der Palme. Diese mutiert während des Reibevorgangs aufgrund von statischer Aufladung zur Juckapalme. | Am Objekt der Begierde angekommen, reibt das Kamel die betroffene Körperregion an der Palme. Diese mutiert während des Reibevorgangs aufgrund von statischer Aufladung zur Juckapalme. |
Version vom 28. März 2021, 11:30 Uhr
Die Juckapalme ist eines der rätselhaftesten Gewächse in der Wüste. Es scheint sich nicht um eine spezifische Pflanzenart zu handeln. Vielmehr wird eine beliebige Palme durch den Gebrauch als Kratzbaum zur Juckapalme.
Juckt einem Jungkamel die Pickelhaube oder sticht den erwachsenen Kamelhengst der Hafer, so muss schleunigst Abhilfe geschaffen werden. Zum Zwecke der Erleichterung hält kamel Ausschau nach einem Gehölz in ausreichenden Abmessungen.
Am Objekt der Begierde angekommen, reibt das Kamel die betroffene Körperregion an der Palme. Diese mutiert während des Reibevorgangs aufgrund von statischer Aufladung zur Juckapalme.
Hier werden auch die tonalen Aspekte der Kamelsprache deutlich: Während des akuten Juckanfalls und der Suche nach der Juckapalme stößt das Kamel wiederholt ein hohes "Mööepp" mit Betonung auf dem "epp", was übersetzt in etwa "Scheiße, alles abgeholzt hier!" bedeutet. Während und nach dem Reibevorgang wandelt sich die Tonlage in ein tiefes "Mööepp" mit Betonung auf dem "Möö", übersetzt so viel wie "Aaaahhhh!".
Ist eine Palme einmal zur Juckapalme mutiert, taugt sie nicht mehr als Kratzbaum. Denn die bildet am Stamm Dornen aus und treibt zahlreiche Blüten, welche hochallergenen Pollen abgeben. Dadurch verkehrt sich die Eignung der Juckapalme als Kratzbaum ins Gegenteil.
Darin liegt auch das ganze Dilemma der exzessiven Palmenrodungen in der Wüste: Mit dem Rückgang naturbelassener Palmen finden juckreizgeplagte Kamele keine Kratzbäume mehr. Die Anzahl mies gelaunter Kamele nimmt zu, die daraufhin gezwungen sind, sich an Juckapalmen zu kratzen, was den Juckreiz weiter steigert.