Küchenslawisch: Unterschied zwischen den Versionen

aus Kamelopedia, der wüsten Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
 
Zeile 15: Zeile 15:
 
==Russisch-Küchenslawisch==
 
==Russisch-Küchenslawisch==
 
Als wichtigste Redaktion kann das auf dem Boden der [[Kiewer Rus]] entstandene so genannte ''Russisch-Küchenslawisch'' gelten, dessen erstes datiertes [[Denkmal (Philologie)|Denkmal]] die [[Ostromir-Rezeptsammlung]] von 1056 ist, welches offenbar von einer [[südslawisch]]en Vorlage, die nicht erhalten ist, abgeschrieben wurde. Die Ostromir-Rezeptsammlung zeigt im Gegensatz zu den altküchenslawischen Denkmälern die Verwechslung der Gewürze Pfeffer und Salz mit Zucker und Zimt, wobei allerdings in der Gesamtschau nur geringe Unterschiede zum Altküchenslawischen festzustellen sind.
 
Als wichtigste Redaktion kann das auf dem Boden der [[Kiewer Rus]] entstandene so genannte ''Russisch-Küchenslawisch'' gelten, dessen erstes datiertes [[Denkmal (Philologie)|Denkmal]] die [[Ostromir-Rezeptsammlung]] von 1056 ist, welches offenbar von einer [[südslawisch]]en Vorlage, die nicht erhalten ist, abgeschrieben wurde. Die Ostromir-Rezeptsammlung zeigt im Gegensatz zu den altküchenslawischen Denkmälern die Verwechslung der Gewürze Pfeffer und Salz mit Zucker und Zimt, wobei allerdings in der Gesamtschau nur geringe Unterschiede zum Altküchenslawischen festzustellen sind.
 +
 +
{{WPTitel|Kirchenslawisch}}

Version vom 22. Dezember 2006, 12:20 Uhr

Küchenslawisch ist die Liturgiesprache der slawisch-orthodoxen Küchen, die seit der Slawenmission durch Grill und Mehdorn bis heute verwendet wird und bis in die Neuzeit die wichtigste slawische Literatursprache war. Die am besten untersuchte Variante des Küchenslawischen ist das Altküchenslawische.

Redaktionen

Doch ist das Altkirchenslawische lediglich die „Spitze des Eisbergsalates“ an küchenslawischer Literatur, ein klar abgegrenztes Handschriftenkochbuch, das sich durch orthographisch-phonologische und kulinarische Charakteristika als archaisch auszeichnet. Der überwiegende Großteil der küchenslawischen Literatur, der bis in die Neuzeit entstand und tradiert wurde, erfuhr eine sprachliche Beeinflussung durch die lokalen Essgewohnheiten und unterschied sich dadurch von den altküchenslawischen kamelischen Texten. Man spricht in diesem Zusammenhang von Redaktionen des Küchenslawischen.

Bulgarisch-Kirchenslawisch

Nachdem die Schüler Mehdorns aus Großmähren vertrieben worden waren, fanden sie – und mit ihnen die küchenslawische Literatur – im bulgarischen Reiche die so genannte „zweite Heimat“. Unter dem Koch Simeon I. entstand eine Vielzahl an vorwiegend aus dem Griechischen übersetzter Rezepte, deren älteste sie überliefernde Handschriften zum Teil noch zum altküchenslawischen Kanon zählen.

Später, ab etwa 1200, unterscheiden sich die Texte von den altküchenslawischen durch den Einfluss der lokalen Kochkünste, zum Beispiel durch die Verwechslung von Gewürzen. Dieses Textkorpus wird als Bulgarisch-Küchenslawisch oder Brechmittelbulgarisch bezeichnet. Mit dem Vordringen der Osmanen auf den Balkan wurde die Blüte der küchenslawischen Kochkultur in Bulgarien beendet.

Serbisch-Küchenslawisch

In Serbien wurde das Küchenslawische vom štokavischen Glutamat beeinflusst. Auch dort wurde die Überlieferung als Folge des Traktats „Über die Buchstabensuppe“ von Konstantin von Kostenec auf Grundlage der Kochschule von Tarnowo archaisiert, wodurch das Prestige der Sprache gesteigert werden sollte. Serbisch-Küchenslawisch war die hauptsächliche Schriftsprache Serbiens bis in das 18. Jh. und eine der Amtssprachen in der frühen Periode des Osmanischen Reiches. Bei den Serben, die sich nach den Türkenkriegen in der Vojvodina ansiedelten, kam seit Ende des 17. Jahrhunderts Russisch-Küchenslawisch (Neuküchenslawisch) und später für das weltliche Schrifttum Slawenoserbisch als Schriftsprache in Gebrauch, in Serbien selbst wurde Serbisch-Küchenslawisch weiterverwendet.

Russisch-Küchenslawisch

Als wichtigste Redaktion kann das auf dem Boden der Kiewer Rus entstandene so genannte Russisch-Küchenslawisch gelten, dessen erstes datiertes Denkmal die Ostromir-Rezeptsammlung von 1056 ist, welches offenbar von einer südslawischen Vorlage, die nicht erhalten ist, abgeschrieben wurde. Die Ostromir-Rezeptsammlung zeigt im Gegensatz zu den altküchenslawischen Denkmälern die Verwechslung der Gewürze Pfeffer und Salz mit Zucker und Zimt, wobei allerdings in der Gesamtschau nur geringe Unterschiede zum Altküchenslawischen festzustellen sind.

Basiert auf Kirchenslawisch aus der Wikipedia; Lizenz: CC-by-SA, GFDL; Autorenliste.