Big Brother: Unterschied zwischen den Versionen

aus Kamelopedia, der wüsten Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 1: Zeile 1:
 
[[Bild:Guantanamo.jpg|thumb|Ziemlich seltsam]]
 
[[Bild:Guantanamo.jpg|thumb|Ziemlich seltsam]]
Diese Perle der Unterhaltung entstammt zwei grossen Errungenschaften der westlich-abendländischen Kultur : Dem Zoo und der Freakshow.<br> In beiden Fällen wurden seltsame Lebewesen wie exotische Tiere oder geisteskranke bzw. verkrüppelte Menschen irgendwo eingesperrt um sie dann dem zahlenden Publikum zu präsentieren.<br>Irgendwann hatte jemand die Idee, das es auch reichen könnte, wenn man ganz (oder zumindestens ziemlich) normale Menschen in besonders exotischen Situationen präsentiert, und ''Big Brother'' war geboren.<br>
+
'''Big Brother''' (''Großer Bruder'')... Diese Perle der Unterhaltung entstammt zwei großen Errungenschaften der westlich-abendländischen Kultur: Dem [[Zoo]] und der Freakshow. In beiden Fällen wurden seltsame Lebewesen wie exotische Tiere oder geisteskranke bzw. verkrüppelte Menschen irgendwo eingesperrt um sie dann dem zahlenden Publikum zu präsentieren.
== Die Produktionsweise ==
+
 
Zunächst braucht man einen Ort an dem der Genuss von Kokain erlaubt oder zumindestens toleriert wird. Dann rekrutiert man ein paar wegen unmenschlichkeit entlassener Filialleiter von Billigmärkten, verfrachtet sie dort hin und hilft den vorhandenen Allmachtsfantasien auf chemischem Wege nach. Aus den so entstandenen Spässen filtert man jene heraus die mit ziemlicher Sicherheit letal enden und lässt den Rest winkeljuristisch prüfen. Was übrig beleibt, bildet dann die Grundlage der kommenden Staffel.
+
Irgendwann hatte jemand die Idee, das es auch reichen könnte, wenn man ganz (oder zumindestens ziemlich) normale Menschen in besonders exotischen Situationen präsentiert, und ''Big Brother'' war geboren.
== Die Kandidaten ==
+
 
In der Regel werden Leute bevorzugt die nichts können, ausser sich beim nichts können filmen zu lassen. Eine finanziell verzweifelte Privatsituation (Harz VIII) oder der eine oder andere kleine Dachschaden helfen bei der Identifikation des Publikums mit ihren Helden und halten die Kandidaten bei der Stange.  
+
==Die Produktionsweise==
== Der Ablauf ==
+
Zunächst braucht man einen Ort, an dem der Genuss von Kokain erlaubt ist oder zumindestens toleriert wird. Dann rekrutiert man ein paar wegen Unmenschlichkeit entlassene Filialleiter von [[Kik|Billigmärkten]], verfrachtet sie dort hin und hilft den vorhandenen Allmachtsfantasien auf chemischem Wege nach. Aus den so entstandenen Späßen filtert man jene heraus, die mit ziemlicher Sicherheit letal enden und lässt den Rest winkeljuristisch prüfen. Was übrig bleibt, bildet dann die Grundlage der kommenden Staffel.
So lange die Einschaltquoten auf dem Zielniveau bleiben, geschieht nicht allzuviel : Die eine oder andere Bettszene, etwas leichtere Kleidung oder da mal eine Titte --- an sonsten plätschert das ganze harmlos vor sich hin. Die ersten Kandidaten werden vom Publikum heraus gewählt und in ihre Privathölle zurück gesandt, der Rest knastet weiterhin dankbar vor sich hin. Bis schliesslich die Quote sinkt und man auf die ersten Massnahmen des Produktionshandbuches zurückgreift. Die Kandidaten werden dann mit "Spielen" und "Spässen" so lange gequält und erniedrigt, bis die Quote wieder gestiegen ist, und die Show kann weiter gehen.<br>Wer sich dann zum Schluss am komplettesten dessen entledigt hat was der Artikel I Absatz 1 unseres Grundgesetzes als Menschenwürde bezeichnet hat gewonnen.
+
 
 +
==Die Kandidaten==
 +
In der Regel werden Leute bevorzugt, die nichts können, außer sich beim nichts können filmen zu lassen. Eine finanziell verzweifelte Privatsituation (Hartz VIII) oder der eine oder andere kleine Dachschaden helfen bei der Identifikation des Publikums mit ihren Helden und halten die Kandidaten bei der Stange.
 +
 
 +
==Der Ablauf==
 +
So lange die Einschaltquoten auf dem Zielniveau bleiben, geschieht nicht allzuviel: Die eine oder andere Bettszene, etwas leichtere Kleidung oder da und dort mal eine Titte. Ansonsten plätschert das ganze harmlos vor sich hin. Die ersten Kandidaten werden vom Publikum herausgewählt und in ihre Privathölle zurückgesandt, der Rest knastet weiterhin dankbar vor sich hin. Bis schließlich die Quote sinkt und man auf die ersten Maßnahmen des Produktionshandbuches zurückgreift. Die Kandidaten werden dann mit "Spielen" und "Späßen" so lange gequält und erniedrigt, bis die Quote wieder gestiegen ist, und die Show kann weiter gehen.
 +
 
 +
Wer sich dann zum Schluss am komplettesten dessen entledigt, hat was der Artikel I Absatz 1 unseres Grundgesetzes als Menschenwürde bezeichnet, hat gewonnen.
 +
 
 +
==Weiterentwicklung==
 +
Wenn nach mehreren dutzend Staffeln den Machern (nicht etwa dem Publikum) langweilig geworden ist, ersetzen sie die Hamburger-Ration der Kandidaten durch lebende Insekten und verkaufen dies als Dschungelcamp.
 +
 
 
[[Kategorie:Aua]]
 
[[Kategorie:Aua]]
 
[[Kategorie:Drogen]]
 
[[Kategorie:Drogen]]
 
[[Kategorie:Helden]]
 
[[Kategorie:Helden]]
 
[[Kategorie:Werbung]]
 
[[Kategorie:Werbung]]

Version vom 2. März 2009, 10:35 Uhr

Ziemlich seltsam

Big Brother (Großer Bruder)... Diese Perle der Unterhaltung entstammt zwei großen Errungenschaften der westlich-abendländischen Kultur: Dem Zoo und der Freakshow. In beiden Fällen wurden seltsame Lebewesen wie exotische Tiere oder geisteskranke bzw. verkrüppelte Menschen irgendwo eingesperrt um sie dann dem zahlenden Publikum zu präsentieren.

Irgendwann hatte jemand die Idee, das es auch reichen könnte, wenn man ganz (oder zumindestens ziemlich) normale Menschen in besonders exotischen Situationen präsentiert, und Big Brother war geboren.

Die Produktionsweise

Zunächst braucht man einen Ort, an dem der Genuss von Kokain erlaubt ist oder zumindestens toleriert wird. Dann rekrutiert man ein paar wegen Unmenschlichkeit entlassene Filialleiter von Billigmärkten, verfrachtet sie dort hin und hilft den vorhandenen Allmachtsfantasien auf chemischem Wege nach. Aus den so entstandenen Späßen filtert man jene heraus, die mit ziemlicher Sicherheit letal enden und lässt den Rest winkeljuristisch prüfen. Was übrig bleibt, bildet dann die Grundlage der kommenden Staffel.

Die Kandidaten

In der Regel werden Leute bevorzugt, die nichts können, außer sich beim nichts können filmen zu lassen. Eine finanziell verzweifelte Privatsituation (Hartz VIII) oder der eine oder andere kleine Dachschaden helfen bei der Identifikation des Publikums mit ihren Helden und halten die Kandidaten bei der Stange.

Der Ablauf

So lange die Einschaltquoten auf dem Zielniveau bleiben, geschieht nicht allzuviel: Die eine oder andere Bettszene, etwas leichtere Kleidung oder da und dort mal eine Titte. Ansonsten plätschert das ganze harmlos vor sich hin. Die ersten Kandidaten werden vom Publikum herausgewählt und in ihre Privathölle zurückgesandt, der Rest knastet weiterhin dankbar vor sich hin. Bis schließlich die Quote sinkt und man auf die ersten Maßnahmen des Produktionshandbuches zurückgreift. Die Kandidaten werden dann mit "Spielen" und "Späßen" so lange gequält und erniedrigt, bis die Quote wieder gestiegen ist, und die Show kann weiter gehen.

Wer sich dann zum Schluss am komplettesten dessen entledigt, hat was der Artikel I Absatz 1 unseres Grundgesetzes als Menschenwürde bezeichnet, hat gewonnen.

Weiterentwicklung

Wenn nach mehreren dutzend Staffeln den Machern (nicht etwa dem Publikum) langweilig geworden ist, ersetzen sie die Hamburger-Ration der Kandidaten durch lebende Insekten und verkaufen dies als Dschungelcamp.