Der Werwolf (Christian Morgenstern): Unterschied zwischen den Versionen

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Letzteres allein schon aus dem Grund, damit sich keine Wehrkamele einschleichen, des krotesken [[Kamelopedia|Kamelodesken]] sprachlich Rüstzeug des Nächten zu zersetzen, denn wir verfechten, dies zu ächten.
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Version vom 14. Mai 2009, 12:44 Uhr

Christian Morgenstern war der bekannteste Werwolf der Literatur. Immer wenn er eine nette Geschichte oder ein nettes Gedicht ersann, verwandelte er sich einen Wolf. Daher dichtete sich der Krischan einen Wolf, wenn er nicht ganz dicht war. Eines seiner Gedichte, die er als Wolf schreib, verfremdete er nach einem Drogenanfall sosehr, dass es nicht wiederzuerkennen war.

Hier zunächst die Originalfassung:
Ein Werwolf eines Nachts schlich wich
von Frau und Blag und sich begab (Notitz: Muss meine Lotte noch prügheln)
an eines Dorfschuhleerers KuhleGrab
und bat ihn: «Bitte, haue mich!« 

Der Dorfschulmeister stieg scheiße … Bier ist alles
auf seines Blechdings Messinck
und sprach zu mir (nee Wolf is besser) Wolf
der seine Pfoten
geduldig kreuzte vor des den gestorbenen Toten:

«Der Werwolf«, sprach der gute Mann,
«des Werwolfs, Genitief so dann,
dem Werwolf, Da-tief, wie man kennt,
den Werwolf, - damit hats ein Elend.« 

Dem Werwolf schmeichelte die Falle ,
er rollte seine alte Ralle
«Jedoch«, bittete but ich, «füge doch
zur Einzahl auch die Meer-Zahl!« 

Der Dorfschuhschuster aber wusste
gähn, das er nun nicht mehr musste.
Zwar Wölfe gibt’s in jedem Harr Haar
doch 'wer' gibt's nur im Sande Lande.

Der Wolf er wurde blind -
er hatte ja doch Wein, Weib und Gesang Rind!
Doch da er ein Geleerter ist,
so schiss er dankend und bepisst dings (ach da fällt mir noch was ein).

Und hier die Drogenfassung:

Ein Werwolf eines Nachts entwich
von Weib und Kind und sich begab
an eines Dorfschullehrers Grab
und bat ihn: «Bitte, beuge mich!«

Der Dorfschulmeister stieg hinauf
auf seines Blechschilds Messingknauf
und sprach zum Wolf, der seine Pfoten
geduldig kreuzte vor dem Toten:

«Der Werwolf«, sprach der gute Mann,
«des Weswolf, Genitiv sodann«,
«dem Wemwolf, Dativ, wie mans nennt«,
«den Wenwolf, - damit hats ein End.«

Dem Werwolf schmeichelten die Fälle,
er rollte seine Augenbälle.
«Indessen«, bat er, «füge doch
zur Einzahl auch die Mehrzahl noch!«

Der Dorfschulmeister aber mußte
gestehn, das er von ihr nichts wußte.
Zwar Wölfe gäbs in großer Schar
doch 'wer' gäbs nur im Singular.

Der Wolf erhob sich tränenblind -
er hatte ja doch Weib und Kind!!
Doch da er kein Gelehrter eben,
so schied er dankend und ergeben.


Christian Morgenstern: Der Werwolf, 1907/1908

Werweswenwolf.png
     

Niemand will den Morgensterne
gar zu gerne
verlieren aus des Auges Rund.
Der klaren Orientierung Sicherheit tun kund
haben es hier einige Kamele nicht vermieden
und im Sinne ihrer besseren Hirnhälfte entschieden,
den Werwolfe in der wüsten Wüste Weiten
weiterzugeleiten.
Mithin aus dem Grunde, dem letzten
damit keine Wehrkamele die Zähne wetzten,
des krotesken Kamelodesken
sprachlich Rüstzeug des Nächten zu zersetzen,
was wir verfechten zu ächten.

„Wer wem wes wen” ist, des
soll nicht geklärt wer'n, es
sei der Anderen Subjektes,
sich ganz im Geheimen
was darauf zu reimen.

Siehe auch.png Siehe auch:  Dem Dativkamel gewidmeter Artikel


Hinweis: Die gesetzliche Schutzfrist für ein Werk läuft 30 50 70 (95?) Jahre nach dem Tod des Urhebers ab - Morgenstern darf daher hier und dort zitiert werden.