Friedhof: Unterschied zwischen den Versionen
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Aber auch aus psychologischer Sicht kann man dem Friedhof nicht nachsagen, völlig überflüssig zu sein. Schließlich haben auch [[Nekrophilie|nekrophile]] [[Pervers]]e eine Nische zu besetzen. Was schließlich wäre der Friedhofsalltag ohne Leichenfledderei und okkulte Totenbeschwörungen? Und wer sonst, wenn nicht [[Sie]] erledigt diesen Job, der in der [[Bildzeitung]] seitenweise und sehr zur Freude der Leser so sensationell bebildert und dokumentiert wird. | Aber auch aus psychologischer Sicht kann man dem Friedhof nicht nachsagen, völlig überflüssig zu sein. Schließlich haben auch [[Nekrophilie|nekrophile]] [[Pervers]]e eine Nische zu besetzen. Was schließlich wäre der Friedhofsalltag ohne Leichenfledderei und okkulte Totenbeschwörungen? Und wer sonst, wenn nicht [[Sie]] erledigt diesen Job, der in der [[Bildzeitung]] seitenweise und sehr zur Freude der Leser so sensationell bebildert und dokumentiert wird. | ||
Version vom 11. September 2009, 12:53 Uhr
Ein Friedhof ist keineswegs nur ein Tempel der Trübsal oder der Trauer, sondern impliziert aus eschatologischer Sicht immer auch die weltimmanente Botschaft, den letzten Dingen nachzuspüren - solange man nur tief genug gräbt. Sehr viele Menschen, die einen sogenannten Gottesacker betreten, scheuen sich daher nicht, schaufelnderweise nach Zahngold und anderen gewinnbringenden Relikten zu trachten. Dies ist im Gegenteil auch gar kein Frevel, da derlei Begräbnisstätten zumeist im Vorhof von Kirchen angelegt sind und diese sich wiederum selbst als karitative Einrichtungen verstehen. Da ist es nur recht und billig (vor allem billig), dass der Friedhof zunehmend auch als Zufluchtsort für notleidende Bedürftige in Betracht gezogen wird.
In Zeiten der so oft zitierten Wirtschaftskrise sei es also der Kirche verdankt, dass sie auf Friedhöfen reichlich Floristik deponiert, damit wir uns ihrer bedienen und Angehörige anlässlich der Feiertage nächstliebend mit allerlei Blumenpracht segnen können.
Statistisch ist kein einziger Fall aktenkundig, dass etwaige Beschwerden an der Nutzbarmachung von Friedhöfen eingegangen wären; die eigentlichen Protagonisten der Friedhöfe sind leider zu tot, um sich diesbezüglich zu echauffieren - und wer es dennoch wagt, mit zorniger Stimme aus dem Grabe zu flüstern, fliegt raus. Darin sind sich friedhofsaffine Totengräber einig, indem sie auf die Jahrhunderte lange Tradition zurückgreifen, den Aufenthalt für verscharrte Gattungen des sozialverträglichen Frühablebens möglichst zu verkürzen.
Aber auch aus psychologischer Sicht kann man dem Friedhof nicht nachsagen, völlig überflüssig zu sein. Schließlich haben auch nekrophile Perverse eine Nische zu besetzen. Was schließlich wäre der Friedhofsalltag ohne Leichenfledderei und okkulte Totenbeschwörungen? Und wer sonst, wenn nicht Sie erledigt diesen Job, der in der Bildzeitung seitenweise und sehr zur Freude der Leser so sensationell bebildert und dokumentiert wird.
Nicht wegzudenken ist außerdem der friedhofskohärente Paarungsmarkt für Hartz-IV-Empfänger in Hundegesellschaft. Immerhin gibt es keine lieblichere Vorstellung, als die eigene Plattenbausiedlung zu verlassen, um sich für einen beschaulichen Moment des Friedens und der Eintracht einem Spaziergang in malerischem Friedhofsidyll hinzugeben und neue Kontakte zu knüpfen.
'Kamelmerksatz: Ohne Tod kein täglich Brot.
Siehe besser nicht: Geriatrie | Tod | Sozialverträgliches Frühableben
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