Christstollen: Unterschied zwischen den Versionen
Q (Diskussion | Beiträge) K (Kat Links... äh, eigentlich fertig...) |
Dufo (Diskussion | Beiträge) K (interwiki) |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
− | Der '''Christstollen''' ist ein Bergwerk im [[Erzgebirge]]. Es ist die weltweit einzige Natur[[Karl Lagerfeld|lager]]stätte von Rohmarzipan, wo ein Abbau profitabel ist. In früheren Jahrhunderten wurde das Rohmarzipan lediglich bis nach Dresden geliefert, um dort damit das nach dem S[[toll]]en benannte Gebäck "Christstollen" herzustellen. Später reichten Handelswege bis in die Hansestädte Lübeck und Königsberg und dort wurde es ebenfalls zu einer ortstypischen Spezialität weiterverarbeitet. Die im Gestein vorkommenden kandierten Pflanzenrückstände werden maschinell von der Rohmasse getrennt und als Orangeat bzw. Zitronat verkauft. | + | Der '''Christstollen''' ist ein Bergwerk im [[Erzgebirge]]. Es ist die weltweit einzige Natur[[Karl Lagerfeld|lager]]stätte von Rohmarzipan, wo ein Abbau profitabel ist. In früheren Jahrhunderten wurde das Rohmarzipan lediglich bis nach [[Dresden]] geliefert, um dort damit das nach dem S[[toll]]en benannte [[Gebäck]] "Christstollen" herzustellen. Später reichten Handelswege bis in die Hansestädte [[Lübeck]] und Königsberg und dort wurde es ebenfalls zu einer ortstypischen [[Spezialität]] weiterverarbeitet. Die im Gestein vorkommenden kandierten Pflanzenrückstände werden maschinell von der Rohmasse getrennt und als Orangeat bzw. Zitronat verkauft. |
== Entstehung der Lagerstätte == | == Entstehung der Lagerstätte == | ||
− | |||
Im Pleistozän lag das gesamte [[Säkssche airobäiische üniön|Königreich Sachsen]] in einer klimatischen Übergangszone von den Tropen in die Subtropen. Von daher waren die Hügel mit Mandelbäumen, die Elbsümpfe mit Zuckerrohr dicht bewachsen. Durch Erdverwerfungen geriet dieses zu einem Gemisch tief unter der Erde und [[Emarzipation|wurde zu Marzipanrohmasse]]. In [[klima]]tisch weniger günstig gelegenen Gebieten entstand aus verschütteten Wäldern des Erdmittelalters lediglich Steinkohle, aus der man höchstens Margarine gewinnen kann. Ein Lebensmittel, das von der Qualität her weit unterhalb des Christstollener Rohmarzipans anzusiedeln ist. | Im Pleistozän lag das gesamte [[Säkssche airobäiische üniön|Königreich Sachsen]] in einer klimatischen Übergangszone von den Tropen in die Subtropen. Von daher waren die Hügel mit Mandelbäumen, die Elbsümpfe mit Zuckerrohr dicht bewachsen. Durch Erdverwerfungen geriet dieses zu einem Gemisch tief unter der Erde und [[Emarzipation|wurde zu Marzipanrohmasse]]. In [[klima]]tisch weniger günstig gelegenen Gebieten entstand aus verschütteten Wäldern des Erdmittelalters lediglich Steinkohle, aus der man höchstens Margarine gewinnen kann. Ein Lebensmittel, das von der Qualität her weit unterhalb des Christstollener Rohmarzipans anzusiedeln ist. | ||
Zeile 13: | Zeile 12: | ||
Das abgepumpte Grubenwasser wird unter dem Namen „Christinenbrunnen“ erfolgreich als Mineralwasser vermarktet und bietet dem Bergbauunternehmen ein zweites Standbein, was umso wichtiger ist, weil der [[Absatz]] nach Königsberg auf Grund des zweiten Weltkrieges und seinen Folgen ganz wegfiel. | Das abgepumpte Grubenwasser wird unter dem Namen „Christinenbrunnen“ erfolgreich als Mineralwasser vermarktet und bietet dem Bergbauunternehmen ein zweites Standbein, was umso wichtiger ist, weil der [[Absatz]] nach Königsberg auf Grund des zweiten Weltkrieges und seinen Folgen ganz wegfiel. | ||
+ | |||
+ | [[stupi:Christstollen]] | ||
+ | [[wiki:Christstollen]] | ||
+ | [[wiki-en:Stollen]] | ||
+ | |||
[[Kategorie:Geologie]] | [[Kategorie:Geologie]] | ||
− | [[Kategorie: | + | [[Kategorie:Industrie]] |
+ | [[Kategorie:Gebäck]] | ||
[[Kategorie:Süßigkeiten]] | [[Kategorie:Süßigkeiten]] |
Version vom 27. Dezember 2009, 02:44 Uhr
Der Christstollen ist ein Bergwerk im Erzgebirge. Es ist die weltweit einzige Naturlagerstätte von Rohmarzipan, wo ein Abbau profitabel ist. In früheren Jahrhunderten wurde das Rohmarzipan lediglich bis nach Dresden geliefert, um dort damit das nach dem Stollen benannte Gebäck "Christstollen" herzustellen. Später reichten Handelswege bis in die Hansestädte Lübeck und Königsberg und dort wurde es ebenfalls zu einer ortstypischen Spezialität weiterverarbeitet. Die im Gestein vorkommenden kandierten Pflanzenrückstände werden maschinell von der Rohmasse getrennt und als Orangeat bzw. Zitronat verkauft.
Entstehung der Lagerstätte
Im Pleistozän lag das gesamte Königreich Sachsen in einer klimatischen Übergangszone von den Tropen in die Subtropen. Von daher waren die Hügel mit Mandelbäumen, die Elbsümpfe mit Zuckerrohr dicht bewachsen. Durch Erdverwerfungen geriet dieses zu einem Gemisch tief unter der Erde und wurde zu Marzipanrohmasse. In klimatisch weniger günstig gelegenen Gebieten entstand aus verschütteten Wäldern des Erdmittelalters lediglich Steinkohle, aus der man höchstens Margarine gewinnen kann. Ein Lebensmittel, das von der Qualität her weit unterhalb des Christstollener Rohmarzipans anzusiedeln ist.
Abbau
In vorindustrieller Zeit wurde das Rohmarzipan durch Zwerge sowie Räuchermännchen und auch Nussknacker aus dem Schacht befördert. Heute übernimmt das ein moderner Maschinenpark.
Das abgepumpte Grubenwasser wird unter dem Namen „Christinenbrunnen“ erfolgreich als Mineralwasser vermarktet und bietet dem Bergbauunternehmen ein zweites Standbein, was umso wichtiger ist, weil der Absatz nach Königsberg auf Grund des zweiten Weltkrieges und seinen Folgen ganz wegfiel.