Siebenschläfer

Siebenschläfer, der … ist ein süßer Knuddel, wer kennt ihn nicht. Um den Siebenschläfer ranken sich allerdings Mythen und Legenden. Grund genug einmal zu erläutern, was er ist und was er nicht ist:

• Definitiv handelt es sich beim Siebenschläfer nicht um ein omnipotentes Pelzknäuel, welches "Sieben auf einen Streich" beschlafen kann, das erträumt sich nur so machoeiner bei seiner Siebenschläferei. Damit lassen sich die Siebenschläfer den schlaffen Kulturbeuteltieren zuordnen, gehören aber keinesfalls zur Gruppe der Nageltiere, auch mit Vögeln haben diese absolut nichts zu schaffen.
• Beruf: Zutreffend und amtsbekannt ist, dass der Siebenschläfer der Vorgänger und Namensgeber des heute bekannten Beamten ist. Vor der Berufsstandsnovelle, der 40-Stunden-Woche und dem ganzen Sozialschnickschnack war die erste Generation der Amten (in Besetzung und Ausübung des Amtes) rund um die Uhr im Dienst und das an sieben Tagen in der Woche, daher auch die Bezeichnung. Erstmals tauchte nach dem Fall der 7-Tagewoche dann der Begriff B-Amte auf. Das "B" deutet dabei auf die Qualitätsstufe hin (nur 6 Tage die Woche statt wie zuvor 7). Seit einigen Jahrzehnten müssten die eigentlich C-Amte heißen, hat man aber drauf verzichtet, um Sie nicht unnötig zu wecken. Die legendären Siebenschläfer haben natürlich, anders als die Beamten, bemerkenswerte Spuren hinterlassen.
• Wetter: Zutreffend ist der Zusammenhang mit der Wettervorhersage und den Siebenschläfern, der sich bis heute gehalten hat, wenngleich vermehrt durch modernde Meteorologie ersetzt. Anhand der Tonlage von schnarchenden Siebenschläfern können die Bauern konkrete Aussagen über Luftdruck, Luftfeuchte, Windgeschwindigkeit und Wolkenbildung machen und daraus gelegentlich auch Eisheilige konstruieren und andere Wetterunbilden diagnostizieren. Historisch gesehen gelten diese Erkenntnisse immer noch als Dauerbrenner und haben so manchem Kürbiskern das Leben gerettet.
• Sozialverhalten: Besonders positiv tritt die Gruppe der Siebenschläfer (insbesondere die Verbeamteten) in sozialen Dingen in Erscheinung. Man bemerkt sie nicht und SIE merken auch nichts (mehr). Insoweit sollte man diesen Umstand nicht zu sehr mit der Nachttischlampe beleuchten, um nicht Öl auf die Mühlen etwaiger Sozialkritiker zu geben.
• Geschwindigkeitsrausch: Müssen die Siebenschläfer in weniger als 5 Minuten von einer Amtsstube in die nächste eilen, versterben sie oftmals auf dem Weg an einem Geschwindeligkeitsrausch, weshalb man Ihnen auch nachsagt, sie seien die Inkarnation von Gottes Mühlen.
• Terrorismus: Nachdem erst jüngst amtlich festgestellt wurde, dass Schläfer, in einer Gesellschaft wie der unsrigen, nicht nur als potentielle, sondern als ausgemachte Terroristen zu gelten haben, sobald SIE aufwachen, erscheinen die Siebenschläfer in einem völlig neuen Licht. Folgt man den Argumenten unseres Innenausmisters, Wolfgang Schräuble, dann darf gesagt werden, dass es sich bei den Siebenschläfern um die erste und älteste aktenkundig geworden Terroristische Vereinigung handelt, was diese Trachtenträger allerdings nicht liebenswerter macht.

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