Krassizismus: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:K2.jpg|thumb|300px|left|"Frau im Spiegel"]][[Datei:K1.jpg|300|thumb|Anna Girodet "Mann von Welt"]]'''Krassizismus''' bezeichnet die kunstgeschichtliche Epoche etwa zwischen 1770 und 1840. Der Krassizismus löste den Barock ab und simplifiziert ikonografisch die Symbiose aus Mann und Frau und ist in seiner Facettenhaftigkeit ferner Ausdruck der Zweigeschlechtlichkeit und des bloßen, unbekleideten Daseins.  
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[[Datei:K2.jpg|thumb|300px|left|"Frau im Spiegel"]][[Datei:K1.jpg|300|thumb|Anna Girodet "Mann von Welt"]]'''Krassizismus''' bezeichnet die kunstgeschichtliche [[Epoche]] etwa zwischen 1770 und 1840. Der Krassizismus löste den Barock ab und simplifiziert ikonografisch die Symbiose aus Mann und Frau und ist in seiner Facettenhaftigkeit ferner Ausdruck der Zweigeschlechtlichkeit und des bloßen, unbekleideten Daseins.  
  
Der dem Krassizismus zugrunde gelegte Schöpfungsgedanke einigt das Alogische inmitten fleischlicher Schönheitsideale und setzt den Trend in Richtung ''natura artificiosa''. In diesem Widerspruch verdichten sich quer durch Malerei und Architektur die unterschiedlichsten Prototypen manieristischer Schemenhaftigkeit als in ihrem Wesen rational nicht fassbar.  
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Der dem Krassizismus zugrunde gelegte Schöpfungsgedanke einigt das Alogische inmitten fleischlicher [[Schönheitsideal]]e und setzt den [[Trend]] in Richtung ''natura artificiosa''. In diesem [[Widerspruch]] verdichten sich quer durch Malerei und Architektur die unterschiedlichsten Prototypen manieristischer Schemenhaftigkeit als in ihrem [[Wesen]] rational nicht fassbar.  
  
Der Widersinn des Krassizismus entspricht in etwa dem Verhältnis aus Fleisch und Geist (Fleisch-Geist-Dualismus) und inspirierte seit jeher eine Reihe von Bildhauern und Porträtmalern. Der Werkcharakter inmitten der Dinghaftigkeit des Sujekts und des äußeren Verfalls seiner Protagonisten umfasst gleichwohl die hohen Tugenden der klassischen Antike als auch die Tragik des rohen, unverblümten Lebens, die Amoral sowie die naturgeschaffene Verwestheit von faulendem Fleisch.
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Der Widersinn des Krassizismus entspricht in etwa dem Verhältnis aus [[Fleisch]] und [[Geist]] (Fleisch-Geist-Dualismus) und inspirierte seit jeher eine Reihe von Bildhauern und Porträtmalern. Der Werkcharakter inmitten der Dinghaftigkeit des Sujekts und des äußeren Verfalls seiner Protagonisten umfasst gleichwohl die hohen Tugenden der klassischen [[Antike]] als auch die Tragik des rohen, unverblümten Lebens, die Amoral sowie die naturgeschaffene Verwestheit von faulendem [[Fleisch]].
  
In der Literatur schlägt sich der Krassizismus in seiner verbalen Plastizität, in seiner geistigen Elastizität und in seiner vollkommenen Perplexität nieder. Die Metapher ist nicht mehr nur Bild, sondern schließt das Naturschöne und das Groteske im Werk mit ein:
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In der [[Literatur]] schlägt sich der Krassizismus in seiner verbalen Plastizität, in seiner geistigen Elastizität und in seiner vollkommenen Perplexität nieder. Die [[Metapher]] ist nicht mehr nur Bild, sondern schließt das Naturschöne und das Groteske im [[Werk]] mit ein:
  
''"Trinke zuerst die Sterne, dann grunze im Sumpf. So wird der Sumpf etwas von den Sternen annehmen und die hohen Sterne werden nach Sumpf duften''
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''"Trinke zuerst die Sterne, dann grunze im Sumpf. So wird der [[Sumpf]] etwas von den Sternen annehmen und die hohen [[Sterne]] werden nach Sumpf duften''
  
 
Im Gegensatz zum Hysterismus überzeichnet der Krassizismus durch seinen programmatischen Schwerpunkt auf die antike Kunstrezeption zudem die frühere Konzeption des In-sich-Stehens und verlagert das einstige Gleichgewicht auf die Eigendynamik des Werkschaffenden in einem hysterischen Anfall psychotischen Erlebens.
 
Im Gegensatz zum Hysterismus überzeichnet der Krassizismus durch seinen programmatischen Schwerpunkt auf die antike Kunstrezeption zudem die frühere Konzeption des In-sich-Stehens und verlagert das einstige Gleichgewicht auf die Eigendynamik des Werkschaffenden in einem hysterischen Anfall psychotischen Erlebens.
  
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Version vom 28. Juli 2012, 15:03 Uhr

"Frau im Spiegel"
Anna Girodet "Mann von Welt"

Krassizismus bezeichnet die kunstgeschichtliche Epoche etwa zwischen 1770 und 1840. Der Krassizismus löste den Barock ab und simplifiziert ikonografisch die Symbiose aus Mann und Frau und ist in seiner Facettenhaftigkeit ferner Ausdruck der Zweigeschlechtlichkeit und des bloßen, unbekleideten Daseins.

Der dem Krassizismus zugrunde gelegte Schöpfungsgedanke einigt das Alogische inmitten fleischlicher Schönheitsideale und setzt den Trend in Richtung natura artificiosa. In diesem Widerspruch verdichten sich quer durch Malerei und Architektur die unterschiedlichsten Prototypen manieristischer Schemenhaftigkeit als in ihrem Wesen rational nicht fassbar.

Der Widersinn des Krassizismus entspricht in etwa dem Verhältnis aus Fleisch und Geist (Fleisch-Geist-Dualismus) und inspirierte seit jeher eine Reihe von Bildhauern und Porträtmalern. Der Werkcharakter inmitten der Dinghaftigkeit des Sujekts und des äußeren Verfalls seiner Protagonisten umfasst gleichwohl die hohen Tugenden der klassischen Antike als auch die Tragik des rohen, unverblümten Lebens, die Amoral sowie die naturgeschaffene Verwestheit von faulendem Fleisch.

In der Literatur schlägt sich der Krassizismus in seiner verbalen Plastizität, in seiner geistigen Elastizität und in seiner vollkommenen Perplexität nieder. Die Metapher ist nicht mehr nur Bild, sondern schließt das Naturschöne und das Groteske im Werk mit ein:

"Trinke zuerst die Sterne, dann grunze im Sumpf. So wird der Sumpf etwas von den Sternen annehmen und die hohen Sterne werden nach Sumpf duften

Im Gegensatz zum Hysterismus überzeichnet der Krassizismus durch seinen programmatischen Schwerpunkt auf die antike Kunstrezeption zudem die frühere Konzeption des In-sich-Stehens und verlagert das einstige Gleichgewicht auf die Eigendynamik des Werkschaffenden in einem hysterischen Anfall psychotischen Erlebens.

  • Ich kann euch hier sonstwas erzählen und ihr merkt es nicht
  • Scheiße, was habe ich da schon wieder auf die Leinwand gerotzt?

stupi:Klassizismus