Maßnahme 731

Bei der Maßnahme 731 handelt es sich um eine sehr alte Technik der Krisenbewältigung, die erst in der jüngsten Neuzeit durch clevere Consultants im Rahmen des strukturierten Risikomanagements wiederentdeckt und propagiert worden ist. Die Maßnahme 731 eignet sich darüber hinaus zur globalen Anwendung bei allerlei Ereignissen sowohl im häuslich heimischen Umfeld als auch auf der großen politischen Bühne und überall dazwischen.

Im Detail: Wesentlicher Bestandteil der ursprünglichen Maßnahme war ein Baum, eine Säule, einen Hinkelstein oder – wenn nichts von alledem vorhanden – ein imaginärer Zentralpunkt. Letzterer wurde durch den Schamanen/die Schamanin, den Hexer/die Hexe, den Zauberer/die Zauberin oder eine sonstige „Weise Person“ zeitgerecht imaginiert … oder durch den Nutzer/die Nutzerin auch selbst in das Raum-Zeit-Kontinuum geworfen, falls gerade keine Weise Person vorhanden war (vgl. hierzu Wüsten-Baum-Theorem als Sonderform von Murphys Gesetz[1]). Im Falle eines schrecklichen, furchtbaren, angstauslösenden, die Mensch- oder Kamelheit gefährdenden oder auch einem wie auch immer gearteten Ereignis (z.B. umgefallener Sack Reis) begann der (Un)Betroffene/die (Un)Betroffene dann um den Baum (oder die Säule, den Stein, den Punkt) zu laufen (vorzugsweise im oder auch gegen den (Sonnen-)Uhrzeigersinn). Dabei wurden beide Arme/Vorderläufe über den Kopf gehoben und die Hände/Hufe leicht geschüttelt. Gleichzeit wurden Mantra-artig die Worte „Oh wie furchtbar - Oh wie furchtbar“ gerufen.

Heutige Anwendung: In unserer urbanen Welt und des vornehmlichen Aufenthaltsortes von Consultants und anderer Anwender/innen geschuldet wird/werden Baum/Säule/Stein zunehmend durch das Objekt TISCH ersetzt. Bezüglich der Laufrichtung besteht nahezu Einigkeit darüber, dass nur wirklich linksdrehendes Laufen biologisch-ökologisch-politisch korrekt ist und somit nicht zu ungewollten Emissionen führt. Im Falle des irrtümlich angewendeten rechtsdrehenden Laufes ist die Wirkung der Maßnahme auf Grund der derzeitigen Datenbasis nicht evidenzbasiert abschätzbar, es wird jedoch angenommen, dass sie zumindest nicht zur Aggravation der Gesamtsituation beträgt. Darüber hinaus liegen derzeit keine gesicherten Erkenntnisse vor, welche Geschwindigkeit für eine maximale Wirksamkeit angeraten werden kann, so dass dringend empfohlen wird, diese den örtlichen Gegebenheiten und dem Fitnessgrad des Anwenders/der Anwenderin anzupassen. Insbesondere Bodenbeschaffenheit und bestehende Hindernisse (z.B. Stühle) sind dabei zu berücksichtigen.

Anwendung bei Ereignissen, die einer Sicherheitseinstufung unterliegen: Soll die Maßnahme 731 – pardon die M731VSNfD – für Ereignisse mit Schutzstufen/Geheimstufe (oder wie auch immer man das nennt – ist ja GEHEIM) angewendet werden, ist zur Verwirrung eventueller Beobachter

1. Rückwärts zu laufen und

2. „Rabth cruf iew ho - Rabth cruf iew ho” zu rufen

Ansonsten bleiben obigen Angaben uneingeschränkt gültig. Von einer Anwendung im „Haus das Verrückte“ macht im Allgemeinen und bei der Beantragung des Passierscheins A38 im Besonderen wird derzeit dringend abgeraten.