Fleuropa
Fleuropa ist ein Land hinter den Kuhlissen. Eine Scheinwelt voller transpirierender Düfte und sentimentaler Gefühlseseleien. Diese ultratransparente Parallelwelt ist dank Werbung im Hintergrund omnipräsent. Man spricht dort die universelle Sprache der Blumen. Man lässt sie sprechen oder spricht bekanntlich durch sie. Je nach Ablass.
- Karl Ranseier:
„Als ich ins Büro kam, fiel mir ein, warum mein Partner so unnahbar und abweisend war beim Frühstück. Ich hatte den Geburtstag vergessen!“
Und schon streckte Fleuropa seine Hand durch das Blumenmeer nach dem vergesslichen Kamel aus.
- „Ich griff zum Telefon und wählte zum ersten Mal die kontinentale Rettungsnummer: Telefon 030 / 71371-0. [1]
…Hallo … ja, ich bin verzweifelt und von mir selbst entrüstet…! Können Sie mir helfen?“
Herzlich willkommen in Fleuropa!!!
NATÜRLICH konnten Sie ihm helfen. Für Geld und dein schlechtes Gewissen überbringen Sie Blumen … mit Kärtchen dran und schon bist du in Ihre Hufen. Dein Gewissen und dein Geld gehören nun Ihnen.
Fleuropa ist das einzige Land aus dem man nicht ausgewiesen wird, außer man ist pleite, dann geht’s zurück in die Wüste. In Fleuropa scheint immer die Sonne, dort ist es immer grün und blütig und alle Kamele haben per sé ein schlechtes Gewissen zu haben. Einige konspirative Kamele behaupten, dass der Mutter- und der Walentinstag nur eine Assimilierungsmaßnahme ist, um die Bevölkerungszahlen in die Höhe zu treiben.
In Amerika heißt es übrigens Flamerika (Feurige Entschuldigungen), in Asien Flaschina (Getränküberbringung, speziell für China), in Afrika Falafrika (lecker Gemüsebällchenservice) und in Australien Flauschtralien (Kuscheltierkurier).
Eigentlich sollte es ja nur Fleurop [2] heißen, aber man war sich nicht sicher, ob weitere Versionen vonnöten wären, Fleuropb oder Fleuropc, aber bisher scheint es zu funktionieren.