Geist
Hilfe! Ein Geist in meinem Haus!
Ganz ruhig! Hausgeister sind ein ganz unnatürliches Phänomen. Es besteht kein Grund zur Panik. Sie legen ihre Eier nicht in Lebensmittel. Und sie übertragen auch keine Krankheiten. Nicht solange man noch lebt.
Wo kommen die verdammten Dinger her?
Geister können ein Zeichen für schlechte Hygiene sein. Das muss aber nicht unbedingt ihre Schuld sein! Nach dem Erwerb von alten, geräumigen Villen empfiehlt es sich nachzufragen, ob nicht eine Leiche im Keller versteckt ist.
Gewisse dieser "Dinger" gibt es nun schon seit 300 Mio. Jahren. Man sieht sie nur nachts bzw. wenn man Schränke öffnet - bei Licht fliehen sie.
Aber wie werde ich die Mistviecher wieder los?
In Gebäuden kommt das Silbergeistchen nur bei vorhandener Feuchtigkeit und Spalten vor, beseitigt man beides, verschwinden auch die Geister wieder. Quatsch! Das kam jetzt aus der Wikipedia, die haben eh keine Ahnung.
Zunächst sollte man probieren, den Geist mit dem Staubsauger einzusaugen. Das funktionniert prima bei der Sorte von Geist, die entsteht, wenn eine Oma vor dem Tod vergessen hat, die Geranien zu giessen. Hilft das nichts, so muss man weiterprobieren.
Wenn der Geist nicht in den Staubsauger will, sollten die nachfolgenden Punkte zu den einzelnen Plage-Geistern Hilfe bieten:
Der Lakengeist
Wenn der Geist irgend eine Art von Bettwäsche zu tragen scheint, kann man einen Blick darunter riskieren. Einfach heranschleichen und das Laken mit einem Ruck nach oben ziehen. War der böse Nachbarsjunge darunter, dann hat es sich ausgegeistert. Ist aber nur ein weisses Knochengestell zu sehen, LAKEN SOFORT WIEDER DRÜBERWERFEN und weiterprobieren.
Der Poltergeist
Der Kamelopedia-Geisterjäger empfiehlt: wenn der Spuk von einem regelmäßigen Gepolter begleitet wird, immer zuerst im Keller die Hauptsicherung rausnehmen. Das sollte den verstorbenen Techno-Freak erlösen, der vor seiner letzten Überdosis vergessen hat, die Stereoanlage auszuschalten. Wenn das Poltern dann nicht sofort aufhört, muss man schnell zur Haustür rennen.
Der Flaschengeist
Wird auch Melissengeist, Himbeergeist oder Weingeist genannt. Es gibt eine kaum überschaubare Anzahl dieser possierlichen Geister. Prinzipiell ungefährlich, es benötigt hier keinen ausgebildeten Geisterjäger. Diese werden von alleinstehenden, älteren Damen in einem geheimen Ritual vernichtet oder kollektiv in markigen Männerrunden in der Eckkneipe beseitigt. Die Jagd auf diese in geringer Anzahl harmlosen Geister hat sich offenbar zum Volkssport entwickelt. Selbst manche äußerst jungen Leute verbringen ihre Freizeit schon mit dieser Art der Geisterjagd. Meist wird ganz vergessen, dass die Jagd von Flaschengeistern auch ihre Tücken hat (siehe Warnhinweis).
Vorsicht: Bei allzu emsiger Geisterjagd steigen die Flaschengeister zu Kopfe!
Die Folge sind Verknotungen im Oberstübchen, die sich manchmal nie wieder entwirren lassen.
Der Geisterfahrer
Geisterfahrer sind im allgemeinen gut ausgebildete Chauffeure in den Diensten „Großer Geister“. Machen Sie sich also keine Sorgen, falls solch ein Geisterfahrer einmal durch ihre Wände bügeln sollte.
Die gleichnahmigen Erscheinungen auf der Autobahn jedoch sind weniger Profi. Falls sich ein solcher Geisterfahrer in Ihrem Haus befindet, werden Sie ihn jedoch schwerlich erkennen können, da sich diese Sorte in Häusern absolut unauffällig verhält. Sollten Sie allerdings einem davon auf der Autobahn begegnen, rufen Sie am Besten die Polizei, die räumen dann auf. Geisterjäger sind hier völlig nutzlos – Geisterfahrer auf der Autobahn sind nämlich gar keine richtigen Geister (allerdings perfekte Kandidaten).
Tipp: Falls Sie gleich einer ganzen Horde Geisterfahrern auf der Autobahn begegnen, fahren sie bitte umgehend links auf den Seitenstreifen, drehen Sie unauffällig, suchen Sie den nächsten Rastplatz auf, schlafen Sie mindestens eine Stunde (nach vorhergehender Flaschengeisterjagd mindestens 6 Stunden!) und kehren Sie danach links auf die Autobahn zurück.
Der Kleingeist
Dieser süße Fratz gehört mehr in die Kategorie der Möchtegern-mal-ganz-groß-Geister, weiß stets alles besser und verliert sich immer in den Details. Er gehört keinesfalls in die Kategorie der gefährlichen Geister, sondern zu den lästigen Plagegeistern, die immer irgendwo im Weg herumstehen und um Beachtung betteln. Vermeiden sie es, für seine Beseitigung den Staubsauger zu bemühen; er würde ihnen dann einen Vortrag über die zu hohe Stromrechnung halten und den Rest des Tages die Unwirtschaftlichkeit des besagten Gerätes erklären. Wenn sie hingegen ein Dutzend Weingeister zu ihm gesellen, wird er schnell Ruhe geben.
Der Ungeist
Der Ungeist ist ein weltweit vorkommender Geist, nur wird seine Existenz stets geleugnet – häufig weil die Betroffenen gar nicht bemerkt haben, dass sie von ihm befallen sind. Gerade hieran erkennen wir aber die „Verschlagenheit“ dieses kleinen Biestes. Sich seines Befalls wieder zu entledigen ist denkbar einfach: Rauben sie ihm das UN, und sie können auch ihn, wie die anderen Schall- und Rauchgeister, entweder in der Pfeife rauchen oder mittels Staubsauger neutralisieren.
Der Weihnachtsgeist
Anders als seine Geisterkollegen gehört er eingedenk seiner begrenzten Jahreswirkungszeit wohl eher in die Kategorie der Faulgeister. Man sagt ihm nach, dass er als erster Gewerkschaftsgeist diese geringe Arbeitszeit unter vollem Lohnausgleich durchsetzen konnte. Die Symptome seines Befalls sind verstärkte Melancholie, Mildtätigkeit und anderweitige Weichherzigkeiten. Prinzipiell ungefährlich, doch sollten Sie die Hinzuziehung von Flaschengeistern in einer solchen Phase meiden, da sich sonst die Auswirkungen bösartig potenzieren können. Bei fataleren Beschwerden wenden sie sich an seinen mutmaßlichen Dienstherrn, den Heiligen Geist, oder an Ihren Psychiater.
Der Heilige Geist
Jetzt wird es etwas komplizierter. Hier sollten Sie sich wahrlich vorsehen. Um den mächtigsten aller Geister wieder los zu werden, hilft kein Geisterjäger und auch kein Weingeist. Einmal in seine Fänge geraten, gibt es kaum mehr ein Entrinnen. Widerspruch duldet er nicht, und wer ihn ärgert, könnte schlimmstenfalls sogar selbst von IHM zum Geist gemacht werden. Unliebsame Leute schickt er zuweilen zu seinem alten Kollegen, der in heißen unterirdischen Regionen haust. Da brennt einem schnell der Kittel! Also spielen Sie lieber mit, sagen Sie brav „ja“ und vor allem „Amen“.
Umstrittene Geister
- Dritter Scheich – es ist nicht geklärt, ob es sich hier um einen Geist oder um eine Krankheit handelt
- Zombie – ist zwar einerseits genauso untot, andererseits jedoch viel zu schwerfällig für einen Geist
Weitere Infos
Siehe auch: Liste von Geistern, Geistlicher, Geistlos, Gospel
Siehe besser nicht: Begeisterung, Zergeisterung Vorlage:GanzGut