Hieronymusgedicht

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Hieronymusgedichte sind Vierzeiler auf den heiligen Hieronymus und seinen Löwen vor der Kamölner Dom-Pyramide, die sich immer auf a,a,b,b reimen und in deren ersten Hälfte H., sowie in deren zweiten Hälfte der L. vorkommen muss. Beispiele:

1)Dem heiligen Hieronymus
wurd immer schlecht im Omnibus,
weil ihn der Löwe grauste,
der stets den Fahrer schmauste.

2)Beim Blick nach unten irgendwie,
da dämmert es Hieronymi:
Wir beide werden älter!
Den Leo lässt das kälter.

3) Hieronymus im Wüstensand
führt das Kamel an seiner Hand
im Kreis. Dem Löwen ist das gar nicht recht,
er weiss: ihm wird bei diesem Kreislauf schlecht.

4)Folgendes Gedicht darf getrost als total missglückt angesehen werden, obwohl es trefflich als schlechtes Beispiel dienen kann. Es ist erkennbar von einem lyrischen Anfänger verfasst, der die vorgegebenen Randbedingungen beflissen bestmöglich reduziert hat:

Hieronymus
Ymus
Löwe
Öwe

Andererseits: rührt uns in dieser extremen Minimalistik nicht hauch ein Auch von Meisterschaft an? Wir fühlen uns einer weitergehenden Interpretation dieses Werkes nicht gewachsen.

5) Des öftern packt Hieronymus
ob Vögeln ziemlicher Verdruss.
Schon bittet Leo Gott um Wunder:>br> "Hol ihm doch endlich einen runter!"


Siehe auch.png Siehe auch:  Möwen