Kamelhaar-Gold
Kamelhaar-Gold war in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts eine beliebte Ersatzlösung, wenn das noch beliebtere Akamulko-Gold wegen Lieferschwierigkeiten aufgrund notorisch verstopfter Karawanenstraßen nicht erhältlich war.
Wegen seiner ostentativ harmlosen Präsenz in Produkten des täglichen Gebrauchs wie Wolldecken, Sakkos und Pantoffeln wird die berauschende, häufig zu Abhängigkeit führende Wirkung des aufgrund seines seidenmatten Goldschimmers auch optisch gefälligen Mittels noch heute unterschätzt, verkannt oder sogar ignoriert (vgl. zum Beispiel Bericht des Drogenbeauftragten der Bundesreinigung 2004).
Bestimmte zunächst nicht bekannte Nebenwirkungen wie ekelerregende Rauchentwicklung, Brechreiz, Sattelgurtrosen und Zahnfleischvergilbung sowie Berichte des Kamelschutzvereins zu den grausamen Umständen der Dattelmast führten in den 80er Jahren besonders bei gesundheitsbewussten und tierliebenden Jugendlichen zu einem drastischen Rückgang des Konsums von Kamelhaar-Gold (20 kg im Jahre 1972 gegenüber gleichbleibend etwa 100 g seit dem letzten Jahrzehnt des letzten Jahrhunderts). Viele Händler haben das Produkt seither aus ihrem Angebot gestrichen.
Nach Aussagen von Experten könnte dem Produkt nur ein umfassendes Redesign mit dem Ziel der intravenösen Verabreichung zu einer Renaissance verhelfen, doch stecken die einschlägigen Arbeiten aufgrund drastischer Kürzungen der Forschungsetats noch in den Kamelhufen.