Kalauischer Hofstaat
Den Kalauischen Hofstaat bilden die unmittelbar am scherzherzoglichen Hof zu Sickjoke (Kalau) lebenden und arbeitenden Hofbeamten und sonstigen Bediensteten. Zu den wichtigsten Hofämtern gehören:
- Reichszeremonienmeister: Hat dafür Sorge zu tragen, dass es am Nationalfeiertag, dem Sankt Nimmerlein's Day und auch sonst möglichst stilvoll zugeht. Erfand im 15. Jahrhundert das Kalauische Hofzeremoniell
- Scherzherzoglicher Futtermeister: Da die kalauischen Scherzherzöge aufgrund der dynastischen Inzucht schon seit Generationen nicht mehr mit Messer und Gabel essen können, obliegt dem Amtsinhaber die Ernährung des amtierenden Staatsüberhaupts.
- Reichsklistorialrat: Gegenstück zum Futtermeister
- Reichsjägermeister: Hat den Scherzherzog und seine Familie allzeit mit spirituellen Anregungen zu versorgen.
- Scherzherzoglicher Sandmann: Hat für den geruhsamen Schlaf des Staatsüberhaupts zu sorgen.
- Hofpeiniger: Zuständig für die Durchsetzung der kalauischen Gesellschaftsordnung im engsten Umkreis des Scherzherzogs. Steht bei Audienzen rechts hinter demselben, stets bereit, freche Antworten des Untertanen mit dem Zeremonialstab zu ahnden. Nimmt daneben inquisitorische Aufgaben wahr, indem er verstockte Subjekte mit nackten Fußsohlen auf die sog. Fragbank bindet und mit einer weichen Gänsefeder die gewünschten Antworten aus ihnen herauskitzelt.
- Hofnarr: Amt wird ausschließlich an Witzbolde vergeben. Lange Zeit über war es fest in der Hand der Familie von Albern, der auch der derzeitige Karl-August von Albern und Sparwitz entstammt. Viele Amtsinhaber landeten freilich früher oder später in Ekelhaft, weil seine Insuffizienz die Seitenhiebe gegen die kalauische Gesellschaftsordnung "nicht witzig" fand.
- Schulmeister, auch Oberlehrer genannt: Zuständig für die Erziehung der scherzherzoglichen Prinzen. Amts wird meist in Personalunion mit dem des Hofnarren wahrgenommen.
Daneben pflegen sich am Hof noch jede Menge Hofunräte herumzutreiben, deren Aufgaben Geheimnis der Staatsregierung bleiben (deshalb auch: Geheime Hofunräte). Dazu kommen etliche Konkubinen, wenngleich ein Teil davon freilich nicht am Hof, sondern auf den übers Land verteilten Luftschlössern lebt. Anfragen des Bundes der Steuerzahler bleiben bestenfalls unbeantwortet, mit etwas weniger Glück landet der Frager wegen Untergrabung der kalauischen Gesellschaftsordnung in Ekelhaft.
Aber auch das höfische Herbatorium ist nicht nur dem nahe gelegenen Klostergarten dienlich, sondern ebenso essentieller Bestandteil scherzherzoglicher Feldforschung. Überschüssige Ingredienzien aus der futtermeisterlichen Kantine werden deshalb auch dem gemeinen Fußvolke zur Verkostung vorgeworfen, um auch kalauische Hungerleider entsprechend zu versorgen. Daneben ist die höfische Kräuterküche vor allem für ihre innovativen Biotechnologien bekannt, die nicht zuletzt auch das Wachstum der neinpanischen Multikulti-Beere rasant beschleunigte und durch gezielte Eingriffe in das Erbgut neue Perspektiven in der Molekularbiologie eröffnete. Indes laborieren kalauische Gentechniker an der Weiterentwicklung der Klabusterbeere, deren Hybride durch angewandte Kreuzungsmethodiken auch als Orcalyptus für den insulären Fischfang von äußerster Bedeutung sind.
Hat gar nichts zu tun mit: Kalauische Staatsregierung