Weltformel

Die Menschheit war seit Jahrtausenden auf der Suche nach der Antwort auf die große Frage, nach der Weltformel, die alles erklären könnte. Nun, die Antwort wäre gewiß 42, nur weiß niemand mehr, wie die ursprüngliche Frage dazu heißt.

Lange Zeit behauptete man die Weltformel befinde sich irgendwo in der Zahl Pi in den Nachkomastellen versteckt, und zwar in jedem möglichen Format kodiert, aber wie soll man das beweisen? Andere sagen wiederum, der Satz „Kann Spuren von Nüssen enthalten“ sei der einzig wichtige Satz im Universum. Da ist zwar was dran, doch kann man mit diesem Satz leider rein gar nichts erklären.

Die ultimative alles erklärende Weltformel:

Langer Rede kurzer Sinn: Alle bisherigen Erklärungsansätze waren falsch; denn die ultimative alles erklärende Weltformel lautet:

* Alles was funktionieren soll, funktioniert.
* Alles was nicht funktionieren soll, funktioniert eben nicht!

Sie möchten endlich einen handfesten Beweis für: „Das Leben entstand nach einem Blitzschlag in die wabbernde Ursuppe“? Hier ist er, Sie werden sehen, wie es funktioniert. Erinnern Sie sich noch an den nächtlichen Blitzeinschlag in New York der einige Stadtviertel für ein paar Stunden in Dunkelheit hinterließ und neun Monate später war die Geburtenrate überdurchschnittlich hoch? Genauso war’s gewesen, genauso hat’s funktioniert, war ganz einfach.

Wie schön wäre es, wenn man zum Efeuschneiden an der Fassade schnell mal die lokale Schwerkraft ausschalten könnte, um mit der Gartenschere kurz hochzuschweben und zufällig durch das Fenster im zweiten Stock verblüfft zu sehen, mit wem die eigene Tochter gerade am machen ist? Das wäre nichts, nicht wahr? Sowas soll nicht sein, das kann man nicht gebrauchen, also funktioniert das temporäre Schweben auch nicht. Ganz einfach.

Beispiele von Dingen die funktionieren, weil sie eben nun mal funktionieren sollen:

• Unsichtbare Schwarze Löcher, deren Gravitation so stark ist, dass sie kein Licht aussenden, wir aber durch vorsichtiges Auf- und Abhüpfen diese kleinen Heimlichtuer aus den Augenwinkeln heraus doch beoachten können.
• Masse krümmt den Raum, was ja an sich recht praktisch ist, denn bevor das Universum sich so weit ausdehnte, musste der ganze Krempel ja auch irgendwo Platz finden. Und so passte alles am Anfang auch ganz praktisch in eine kleine Küchenschublade.
• Die Schwerkraft wurde zwar oben schon erklärt, doch ist sie so wichtig, dass man sich nicht mal ein kleines Bierchen einschenken könnte wenn man die Schwerkraft ausmachen würde, da man sich stets mit einer Hand irgendwo festhalten müsste.

Beispiele von Dingen die niemals funktionieren werden, weil sie halt niemals funktionieren sollen:

• Kamele können Fahrrad fahren? Weshalb denn? Haben Sie schon mal irgendwo in der Wüste einen Fahrradverleih für Kamele gesehen? Nein? Also!
• Reisen schneller als das Licht wären äußerst unpraktisch da man sich nach der Ankunft erst mal um die Beleuchtung kümmern müßte, oder eben geduldig warten müsste, bis das Licht endlich nachkommt.
• Angewandte Physik wird niemals funktionieren, es dauert ja auch immer nur 45 Minuten und danach haben wir Latein. Außerdem habe ich in den Schulaufgaben nie besser als ’ne 3 geschafft! Also nein, wie soll denn sowas jemals funktionieren können?
• Völlig verschmutzt auf den Knien, am offenem Gulli vor dem Haus, versucht man der wartenden Schwiegermutter zu erklären, dass der Schlüssel im Unrat nicht mehr zu finden sei, während der Sonntags-Braten im verschlossenem Haus mittlerweile im Backofen verglüht.

Der mathematische Beweis der ultimativen alles erklärenden Weltformel:

Die Weltformel läßt sich selbstverständlich auch durch simple mathematische Berechnungen beweisen, denn: 1 + 1 = 2. Sie sehen, es funktioniert und das ist auch gut so! Als Gegenbeweis kann man anführen: 2 - 1 = 3,1415~. Das Ergebnis ist falsch, es funktioniert nicht, es soll einfach nicht sein, mit dieser Gleichung kann halt niemand richtig etwas anfangen. Und deshalb lautet es natürlich korrekt: 2 - 1 = 1 und somit haben wir die ultimative alles erklärende Weltformel auch mathematisch nachgewiesen.

Man kann mit dieser genialen, wie einfachen Formel sämtliche Gesetzmäßigkeiten des ganzen Universums mühelos beschreiben. So, ich geh mal schnell lecker Kuchen holen, denn sowas müssen wir feiern, und vielleicht möchte jemand inzwischen diesen Prof. Dr. Harald Lesch einladen bis ich zurückkomme; der wird sich was freuen, wenn er davon hört und den Hawking nicht vergessen. Ach ne, den lieber nicht, nicht das der noch von der knuddelnden Schwiegermama gehetzt in den offenen Gulli rollt!

"Was nicht passt, wird passend gemacht" – Franz Xaver Burschnickel (Pragmatiker)

 Siehe vielleicht:  Komische Materie

stupi:Weltformel uncy:Weltformel wiki:Weltformel wiki-en:Theory of everything