Sportabzeichen
Sport ab Zeichen, [Ritus und entartete Redewendung] … war mit dem Aufkommen des Sportunterrichts in den Schulen die erste Ansage des auf wilhelminische Disziplin bedachten Sportlehrers an sein Schützlinge zum Beginn der Sportstunde, allein schon um eine Entartung des Unterrichts zu verhindern wie diese heute gang und gäbe ist. So konnte der Sport erst auf sein Zeichen hin beginnen und darauf folgend alles in geordneten Bahnen (500m, 1000m, 5000m) ablaufen. Heutzutage kennt der Bewegungsdrang der Schützlinge kaum noch Grenzen. Meist sind sie schon derart abgekämpft (Prügeleien auf dem Schulhof oder Schulweg) und erschlafft wenn sie zum Sportunterricht erscheinen, dass diese dort nur unter größten Anstrengungen des Sportlehrers überhaupt zu irgendeiner Bewegung motiviert werden können. Dies führte logischerweise zu einer völligen Entwertung des Sportabzeichens und so hat sich hier im Verlaufe der Zeit ein gradueller Wandel vollzogen. Als Sportabzeichen werden heute folgende Dinge betrachtet: Der Schüler erscheint in modischen Designer-Sportklamotten, edelstem Sport-Schuhwerk und in schweißabweisender Grundhaltung zum Unterricht. Desto gelungener diese Sportabzeichen kombiniert werden, umso sportlicher wird der Sportabzeichenträger von der Gruppe wahrgenommen. So können selbst in heutigen Zeiten die elendigsten weiblichen und männlichen Fettsäcke an der Schule noch mit Sportabzeichen glänzen. Toleriert und gerechtfertigt wird dies mit diskriminierungsfreiem Unterricht. Bemaß sich also der Wert des Sport ab Zeichen früher nach der beabsichtigten Ordnung und einem erstrebten Ideal sowie Ehre für Leistung, so lassen sich die heutigen Sportabzeichen unschwer (gar nicht wertfrei) in Euro bewerten. Man spricht in diesem Zusammenhang von modernem Wertewandel. |
Typische Sportabzeichen am Beispiel Adidas:
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