Bruhahaer Schimpansenreservate
Die Bruhahaer Schimpansenreservate sind Schutzgebiete für den Bruhaha-Schimpansen, einer auf der gleichnamigen kalauischen Insel endemischen Troglodyten-Art von nationaler Bedeutung. Die Reservate befinden sich nord-nördlich von Nord-Bruhaha.
Geschichte
Nachdem die Affen seit dem Pleistozän friedlich auf der Insel gelebt hatten, kam es mit der Ankunft der heute noch über das Atoll herrschenden Dynastie der Brahamiden zunehmend zu Problemen. Bereits der 3. Scherzherzog, Dumbraham der Dünkelhafte hatte den Bruhaha-Schimpansen unheimlich putzig gefunden und ihn in einer Anwandlung von Sentimentalität zum - heute noch Wappen und Staatsflaggen zierenden - Nationalsymbol erhoben. In der Folgezeit wurden die lebenden Exemplare demgemäß für unantastbar erklärt, ihre uneingeschränkte Verehrung zur ersten Bürgerpflicht. Kalauer, die einem Bruhaha-Schimpansen begegneten, hatten dies als Glück verheißendes Zeichen aufzufassen, dem Tier die Pfote zu küssen und nach Möglichkeit ein paar Erdnüsse zuzustecken. Übergriffe der Biester auf eigenes Eigentum waren als Gunstbezeugung hinzunehmen; auf die Verletzung, Beleidigung oder Verunglimpfung von Bruhaha-Schimpansen standen selbstredend mehrere Jahre Ekelhaft. Die Viecher vermehrten sich nicht nur daraufhin mit affenartiger Geschwindigkeit, sondern entwickelten im Vollbewusstsein ihrer Bedeutung auch ein recht starkes Selbstbewusstsein und wurden zur regelrechten Landplage. Nachdem das Affentheater Anfang des 20. Jahrhunderts seinen Höhepunkt erreicht hatte, beschloss Scherzherzog Webraham der Wunderliche die Einrichtung von geschlossenen Reservaten, wo die frechen Schimpansen resozialisiert und nach Möglichkeit zu nützlichen Gliedern der kalauischen Gesellschaft gemacht werden sollten.
Die Reservate heute
Mittlerweile haben sich erste Erfolge eingestellt. Bruhaha-Schimpansen übernehmen heute vielfältige Aufgaben im kalauischen Gemeinwesen. Exemplarisch genannt seien etwa die seelsorgerischen Tätigkeiten im Landesklinikum zu Sickjoke, aber auch der insuläre Personentransport. Nicht nur, dass sie aufgrund ihrer engen Verwandtschaft zum Jesusaffen für die Blutspende herhalten müssen, macht die Prototypen des Bruhaha-Schimpansen so beliebt, sondern auch ihr genetisches Make-Up, wodurch sie als bösonders zahm und anschmiegsam gelten. Der Bruhaha-Schimpanse ist einfach ein Allrounder in allen Fragen des täglichen Lebens. Ob als Rekrut für die kalauischen Schreikräfte oder als sanftmütiger Kuschelwuschel in der Kindererziehung sind seine Talente von nahezu unschätzbarem Wert.
Seitdem die Bruhaha-Schimpansen tüchtig arbeiten müssen und weniger Zeit zum Fressen und Schnackseln haben, ging die Popolation freilich erheblich zurück: Kam 1914 laut einer witzenschaftlichen Studie noch ein Bruhaha-Schimpanse auf fünf Kalauer, leben heute auf dem Atoll nur noch wenige Dutzend Exemplare. Aufgrund der genannten Vielseitigkeit sind selbst seine Nachzüchtungen dieser Tage äußerst rar gesät, weshalb das Reservat mittlerweile auch für die Regeneration und die Genesung seiner Schutzbefohlenen Sorge trägt. Als Eiland auf dem Eiland tragen die Bruhahaher-Schimpansenreservate wesentlich dazu bei, dass sich die Bruhaha-Schimpansen in den dichten Wäldern der Insel fortpflanzen und fruchtbar mehren können.
Für altersschwache und materialermüdete Exemplare sieht das Reha-Programm folgende Maßnahmen vor:
- Fressen auf Rädern: Kokosnussraspel und Bananasplit in zweistündigen Intervallen
- Ergotherapie: Affentanz und Affentheater in der kalauischen Staatsopa
- Rollenspiele: „Wie ich mich am besten zum Affen mache“
- Geriatrischer Sektor: Klappe zu, Affe tot
- Lauftraining: Im Affenzahn durch die Wüste und wieder zurück
Das Reservat ist inmitten des feuchtwarmen Dschungels der Bruhahaer Küstenregion gelegen; durch regelmäßige Besuche von Wetterinären scheint die Sonne nicht nur im dort angelegten Reservat, sondern auch aus den Ärschen seiner Bewohner. Für ältere Tiere, die das Verfallsdatum bereits überschritten haben, konnte sich auch ein spezieller Gottesdienst etablieren, der willigen Äffchen die Heilsbotschaft verkündet. Für andere Exemplare, die schlicht einen Urlaub von der steten Beanspruchung ihrer Dienste benötigen, geht die Reise nach durchschnittlich zwei Jahren wieder Richtung Sickjoke, wo sie dann wieder in ihrem ihnen angestammten Beruf arbeiten können.
Größter Geldgeber der Reservate ist der von dem Schauspieler und bruhahischen Patrioten Sean Camelonnery gegründete Bruhaha International Chimplife Trust.
Bruhaha-Schimpansen bei der Arbeit ...
als Arsch-im-Praktikum (AiP) am Landesklinikum
im ÖPNV
in der Werbung als PR-Maskottchen
... und als Staatssymbol
Siehe unbedingt: Mission Chimpossible