Laub
Laub unterscheidet im Sommer echte Bäume und Sträucher von den falschen, welche nämlich eigentlich Kakteen sind und daher stachelige Nadelgehölze. Dornbüsche sind eine Kreuzung aus Strauch und Kaktus, aber mit Laub.
Urlaub und metamorphes Laub
Nur im Sommer tragen alle echten Bäume und Sträucher sowie Dornbüsche Laub in Form von Blättern. Nur die immergrünen Gehölze tragen sie auch im Winter, d.h. sie tragen immer ihr Urlaub. Alle anderen Laubgehölze haben die Erlaubnis, jedes Jahr neues Laub hervorzubringen. Erst ist es hellgrün, dann wird es dunkler und oft auch löchrig, und am Ende, im Herbst, erfolgt die Metamorphose der Blätter in bunte Blattinsekten, welche nur einmal fliegen, vom Ast zu Boden, sofern nicht ein Herbst-Sturm sie nochmal aufwirbelt, bevor kamel sie auf den Kompost befördert.
Laubsitten und -gebräuche
Juden feiern im Herbst das Laubhüttenfest, denn sie glauben nicht an das ewige Leben und fühlen sich durch das fallende Herbstlaub darin bestätigt. Ihre Laubhütten nennt man auch G-Lauben. Indianer merken erst am bunten Herbstlaub, dass der Frühling vorbei ist und holen dann ihren Sommer nach. Schwaben haben ihre besondere Freude am gefallenen Herbstlaub. In ihrer "Kehrwoch" wird dann besonders ausgiebig bis in alle Ecken Hof und Straße gefegt. Und das so langsam, das wenn Alles gefegt ist, von vorn begonnen werden muss. Das unterscheitet die Schwaben von den Badnern: Letztere fegen entweder ganz fix und setzen sich zur Belohnung in die Besenwirtschaft zzwecks Weingenuss, oder sie sitzen schon gleich in der Besenwirtschaft, weil sie wissen, dass der Herbstwind die Blätter schon zuverlässig auf die andere Straßenseite weht.
Ja, sie leben noch
Im Winter tragen nur noch die immergrünen Gehölze ihr Laub. Sie leben einfach weiter als wär nicht bitter Frost und Kälte. Die sensibleren Geschöpfe sind die anderen Laubgehölze, welche bis zum Winter all ihr Laub als Blattinsekten abgeworfen haben. Um nicht zu frieren, müssen sie sich in einen untoten Zustand versetzen. Den Winter über sind sie also Zombies, die zum Skelett abgemagert von toten Bäumen nicht zu unterscheiden sind bis zum Mai, wenn sie Boxkämpfe miteinander führen und dabei kräftig ausschlagen, bis sie grün und blau geschlagen sind. Aus den grünen Flecken wachsen dann die frischen hellgrünen Blätter. Dann sagt der Förster beruhigt über seinen Laubbaum: "Ja, er lebt noch".