Die Kamele
Die Kamele waren eine Rockerbande aus dem Harley-Wald des Harz-Vorlandes, welches als Vorhof Norddeutschlands gilt. Mit ihrem Harzer Käse-Mundgeruch waren sie die Herzensbrecher in der Disco Rehbock, wo sich die Paarhufer der Region trafen. Gründungsjahr war 1970, mitten in den wilden Jahren, als endlich der Film Hüpfende Höcker in Huganda auch in Goslar gezeigt wurde und die sexuelle Revolution auch in den Harley-Wald brachte. Die Kamele waren damals "auf Speed" im wörtlichen Sinne, denn mit den damals revolutionären Fnord-Patent-Kamelseifenkisten stand Geschwindigkeitsrekorden auf der Landstraße nur gelegentlich ein Baum im Wege, doch Wettfahrten mit dem Konkurrenzmodell Fiat 128 wurden regelmäßig gewonnen. Die besten Rockbands kamen der Kamele wegen 1971 ins benachbarte Langelsheim.
Dabei waren die Rocker aus dem Harley-Wald ungewöhnlich unterwegs mit ihren Fnords. Denn schon kurz nach ihrer Gründung feierten sie, damals noch mit Harley-Davidsons unterwegs, einen Schwarzen Sabbath, der jedoch von anderen Waldbewohnern als Ruhestörung angezeigt wurde. Gegen die anrückende Polizei mussten die Rocker eine Harley-Burg bauen, welche die Polizei mit ihrem gerade zur Terrorbekämpfung angeschafften Schützenpanzer gnadenlos zusammenschoss. Die Rocker kamen mit dem Schrecken davon und tarnten sich fortan mit vierrädrigen fahrbaren Untersätzen. Zur Erinnerung an die heroischen Zeiten trifft man sich einmal im Jahr an einem lautstarken Gewässer, dem Flüsschen Radau, und lässt noch andere Flüssigkeiten in strömen fließen, vor allem die Kehlen hinab, bis der Radau vor lauter lustigem Gemööeppe nicht mehr zu hören ist.
Nicht zu verwechseln mit: Harzkamel