Bürgschaf

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Das Bürgschaf

Das Bürgschaf, eine Ballöde von Friedrich Schiller (der mit der Locke, nicht der Andere) aus dem Jahr 1798, war damals so der Straßenfeger, daß selbst Napoleon mit einem Heer von 40.000 Schafen und ein paar dusseligen Männern nach Ägypten rumpelte, um den bösonders bösen Tyrannen aus dieser Geschichte nachzueifern.


Textauszüge aus dem Schiller’schen Original:

„Dämlich“, der tollpatschige Schafhirt hatte dicke was ausgefressen und Tyrannus Rex der König hatte grad schon seine riesigen Patschhändchen um den Hals von Dämlich gelegt um ihn mal ordentlich die Dummheit rauszuschütteln, da verfiel der dumme Hirt auf eine List, und sprach:

Da geht dem König die Krone hoch als er sich ärgern muss

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Herr König lasst mich gewähren,
in Kürze werd ich Dir Freuden beehren.
Ich lasse mein Schaf dir als Bürgen,
-Es- magst du -nicht mich dann- erwürgen!
Da lächelt der König, die Aug’ voller Lügen,
denkt nach und sagt nach kurzem erwägen:
Drei Tage werd’ mit dem Schaf mich vergnügen;
Wenn du nicht da bist, werd ich’s zersägen.
Das Schaf soll statt deiner verblassen,
doch du wirst dich für immer dann hassen.

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So ein trotteliger König dachte sich „Dämlich“ und verdrückte sich so schnell er konnte. Wusste er von des Königs Vorliebe für kleine Schäferstunden, so –dachte er- hatte er sich geschickt aus der Affäre gezogen. Er schwang sich auf „Franz-Ferdinand“ -sein kleines Steckenpferdchen- und trampelte aus dem Schlosstor was die Sohlen hergaben. Einzig das Schaf tat ihm leid, da selbst Dämlich kein Unmensch war. Doch was war das für ein Deal? Seinen eigenen Hals gegen drei Tage glückliches Schaf und danach Lammbraten? Dämlich hasste sich jetzt schon, doch es hielt ihn unterm laufen nicht auf, er wollte in die Kneipe ans Eck um „nachzudenken“ –wie alle vernünftigen Männer das nun mal so tun-, um sich das alles noch mal durch die Birne gehen zu lassen. Franz-Ferdinand versorgte er kurz im Stall des Wirtshauses und ging in die gute Stube ...

Junker Dämlich mit seinem treuen Steckenpferd Franz-Ferdinand

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Am Tresen nun steht der jämmerliche Tor,
und kratzt sich verlegen hinterm Ohr.
(Und denkt so bei sich) Hier in der Kneipe werd mich verkriechen,
Schafsbraten will ich denn gar nicht mehr riechen.
Und so weit kann ich heut’ gar nicht laufen,
hier bleib ich und will mich besaufen.
Der Wirt reibt sich ein Glas an seinem dicken Bauch,
„He, Bursch, was du trinkst, kannst du zahlen auch?“
Dämlich denkt: Den lüg ich jetzt voll, das ist schon Wurst,
den groß ist der Schmerz, doch größer der Durst.
„Herr Wirt schenk ein den Saft von Reben,
schenk ein für alle und lass uns das Glas erheben.
Mein Ross band ich draus an, stolz und erhaben,
gib er mir eine Kammer und lass er mich laben.“

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Ja, und so kam es, der Wirt witterte ein Bombengeschäft, gab unserem Junker Dämlich die beste Kammer, kochte und umsorgte ihn, nur sein bestes Pferd bekam er nie zu Gesicht. Dämlich besoff sich, äh – nein – dachte nach. Er dachte solange nach und dachte nach und dachte nach und so vergingen flugs zwei, drei Tage und wie wir schon ahnen, kommt die böse Sache nun ins rollen ......

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Das Schaf vom König drei Tag lang beglückt,
auf der Schlachtbank nun, fast schon von Metzger erdrückt.
Dort liegt es und quiekt es, in Kummer kann’s einem treiben,
der Metzger wird es wegen dem König entleiben.
Ein Tränchen wischt verstohlen sich der König weg.
Das Schäfchen, so nett ist’s gewesen, freundlich und keck.
Doch, er kann nichts versprechen und schon bald darauf brechen.
Die Ehr’ ist zu halten und grausam zu walten.
Sein Gesicht nicht verlieren, das Schaf muss krepieren!
Das Schaf muss krepieren...! Das Schaf muss krepieren...?
Wie könnt’ er’s nur wagen, wie könnt’ er’s nur machen?
Das Schäflein erhalten und niemand wird lachen?
Man braucht ein Wunder, wo ist denn der, der so was kann?
„Schniiiiieeef!“ - Haltung, du bist der König - Mann!

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Na ja, ein dusseliger Tyrann, ein bekloppter Wirt und ein vergesslicher Junker! Da haben wir ein schönes Gespann. Wie diese Geschichte wohl ausgeht? Aber so bekloppt war der Wirt gar nicht, während Dämlich sich seinen Rausch..., äh – sich zurückgezogen hat – in seine Kammer, fand der Wirt das „stolze“ Ross von seinem ehrbaren Gast, schnappte sich voller Wut die erste Flasche die er zu greifen bekam und rumpelte zu Dämlich um ihm mal ordentlich die Dummheit aus ihm rauszuschütteln! Dämlich erwachte von dem Gepolter auf der Treppe, stürzte aus dem Fenster, schnappte sich Franz-Ferdinand und lief, mit dem Wirt -der eine Flasche Wein in der Hand hochhielt- im Gespann erschrocken durch das Schlosstor in den Schlosshof, wo – wir erraten das schon – der König neben der Schlachtbank saß und sehnsüchtig auf ein Wunder hoffte ...

Tyrannus quellen die Augen über als er Dämlich bemerkt

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Es blökt das Schaf als es Dämlich erblickt,
vom Stuhl springt der König, so sehr ist er verzückt.
Der Junker stoppt voller Schreck, der Wirt stolpert bloß,
so dass der Wein fliegt bis in des Königs Schoß.
Freudig blitzen die Aug des Tyrannen ,
jegliche Sorg ist sogleich von dannen.
So spricht er zum Volke: „Seht, was er bringt,
Freud’ hat er mir versprochen, dass es gelingt.
Ich dacht’ mir sogleich, das mein Herz mir zerspringt.
So soll er nun kommen an meiner Seite,
sodass er mein Schäfchen auf die Weide begleite.
Ihm sei verziehen, es ist so wahr wie es klingt.“
So spricht er zum Hirt: „So gewährt mir die Bitten,
ehelichen will ich das Schaf im Monat am Dritten.
So seit mir der Zeuge zur Ehe sogar,
und führt es zu mir an den Traualtar!“
So kommt es und groß sind die Feste,
drei Tage und Nächte tanzen und feiern für des Königs Beste.
Der König, sein Schaf und der Hirt,
nicht zu vergessen das hölzerne Ross und der Wirt.

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(Fachleute vermuten im Kern dieser Geschichte eine autobiografische Darstellung Schillers.)


Die Darsteller: König, Schaf, Dämlich, Wirt, treues Ross