Kamelobooks:Ölkrise/00001111

aus Kamelobooks, der wüsten Bibliothek
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Der Kamelopedia-Roman!!! Das literarische Projekt 2006. Das hier ist erst der Anfang irgendwo mittendrin, der Titel gibt schonmal ein wenig das Thema vor. Es geht um Ihn, und um die Ölkrise. Er lebt irgendwo bei Kairo und arbeitet in der Innenstadt in der Zentralpyramide. Was er dort tut, und wie und was noch passieren wird, keiner weiß es bisher. Liebe, Intrigen, Krisen, Kriege, Rock'n'Roll, Drugs, Sex, raffinierte Technik, Lug, Trug und Betrug, Spionage und Camouflage, Sklaverei, Freiheit, Glück und Naturkatastrophen, alles ist möglich. Lies den Anfang, und setze die Geschichte zusammen mit anderen Kamelen fort.

Hier entsteht Weltliteratur!

Neues Kapitel hier schreiben, und wenns fertig ist, 
ins entsprechende Kapitel kopieren und die Ölkrisennavi anpassen:

Kapitel 00001111

Heinz-Dieter war endlich mit dem Eintippen des Passwortes fertig. Zehnmal hatte er es eintippen müssen, weil sich immer wieder ein Fehler eingeschlichen hatte, aber als er diesmal auf die Enter-Taste drückte, kam endlich die ersehnte Meldung: "Login accepted." Sofort griff er zur Diskette und suchte nach dem Laufwerk, um sie einzulegen. Jedoch konnte er keines finden. Er wandte sich an den OPEK-Agenten. "Die OPEK-Computer haben alle keine Diskettenlaufwerke, aus Sicherheitsgründen. Übrigens auch kein CD-ROM und keine USB- oder ähnliche Schnittstellen.“ erklärte dieser. „Und wie soll ich die Diskette jetzt lesen?", fragte Heinz-Dieter. Er befürchtete schon, sie müssten den Rechner herunterfahren, um ein Laufwerk einzubauen – das hätte natürlich bedeutet, sich erneut in der Zentralpyramide einzuloggen, einschließlich Passworteingabe. Aber der OPEK-Agent beruhigte ihn: "Für diesen Fall haben wir spezielle externe Lesegeräte." Heinz-Dieter war nicht ganz überzeugt: "Wie sollen denn die Daten in den Rechner kommen, wenn da kein Anschluss ist?“ – „Natürlich über die Tastatur!" erwiderte der OPEK-Agent und legte die Diskette in das externe Lesegerät ein. Nach ein paar Tastendrücken zeigte dieses eine lange Folge von Hexadezimalzeichen an. Der OPEK-Mann erklärte: "Die müssen jetzt mit einem Hex-Editor in eine Datei auf dem Rechner eingetippt werden. Wenn das fehlerfrei passiert ist, kann das so erzeugte Disketten-Image dann gemountet werden." Heinz-Dieter zögerte kurz, dann überlegte er sich aber, dass der Inhalt der Diskette immer noch kürzer war als sein Passwort, also öffnete er seinen Hex-Editor und begann zu tippen.

Nach einer Weile, als Heinz-Dieter gerade beim zehnten Kilobyte angelangt war, tauchte am Horizont ein blauer Punkt auf, der langsam näher kam. Der OPEK-Agent griff zu seinem Fernglas. "Verdammt, da kommen Illuminaten!", rief er, nachdem er den Punkt als Seifenwagen erkannt hatte. Sofort griff er zu seinem roten Handy und informierte den Wachdienst der OPEK-Zentrale. Kurze Zeit später erschienen zwanzig Wächter in kugelschreibersicheren Westen, die bis an die Zähne mit Feldstechern bewaffnet waren. Sie stürmten auf den Seifenwagen zu, bereit, jedem Illuminaten, der sich nicht freiwillig ergab, den Feldstecher ins Herz zu jagen. Unterdessen drängte der OPEK-Agent Kamelopatra und Heinz-Dieter zum Aufbruch ins Hauptgebäude, in dem es sicherer sei. Kamelopatra fand diesen Vorschlag sehr vernünftig, aber Heinz-Dieter war anderer Meinung: Wenn sie ihren Standort wechselten, musste er sich von einem anderen Computer aus erneut in die Zentralpyramide einloggen. Und gerade jetzt konnten sie sich keine unnötige Verzögerung leisten. Schließlich einigten sie sich darauf, dass Kamelopatra sich ins Hauptgebäude zurückzog, während Heinz-Dieter und der OPEK-Agent zumindest ebenfalls kugelschreibersichere Westen anzogen, um an der Inbetriebnahme der Zäpfchen weiterzuarbeiten.

Die Reaktion der Illuminaten erfolgte schnell und gnadenlos. Das auf dem Dach des Seifenwagens montierte Maschinengefähr ratterte mit einer Frequenz von fünf bis fünfeinhalb Kugelschreiberminen pro Sekunde los, was die OPEK-Wächter nicht tötete, aber zumindest zum Stehen brachte. Der selbsternannte Anführer des kleinen Trupps stieg aus und schrie: "Wir wollen euch nichts antun! Gebt uns diesen Abakustiker aus der Zentralpyramide und wir ziehen ab!" Ein präzise geworfener Feldstecher streckte ihn nieder. Die restlichen vier konnten nur auf den Schutz der feldstechersicheren Windschutzscheibe des Seifenwagens vertrauen und warten, während Heinz-Dieter mit dem Hex-Editor langsam, aber stetig vorankam. Es war keine interessante Situation. Sie war vielmehr todlangweilig. In Rücksichtnahme auf den Leser werden hier die nächsten 23 Minuten, in denen sich an der Szenerie nichts änderte, übersprungen und flugs die darauf folgenden 13 Minuten in den Vordergrund gestellt, in denen sich sehr viel änderte: Ein Trampeltier schlenderte am Seifenwagen vorbei. Auf dem Trampeltier sass eine in blaue Tücher gehüllte Gestalt. "?eiS dnis reW", fragte der Illuminate, der auf dem Beifahrersitz sass. "?tsrebO menie tim os nam thcirpS", blaffte ihn die Gestalt auf dem Trampeltier an und wies mitten ins Ödland hinein, "!nihtrod hcue tim bA" Der Seifenwagen machte sofort kehrt und verschwand in einem gigantischen Sandgestöber. Die Gestalt stieg ab. Zwanzig Feldstecher waren auf sie gerichtet. Laaangsam löste sie das Tuch, das ihr Gesicht bedeckte. Laaangsam nahm sie es herunter und laaangsam warf sie es fort. Heinz-Dieter liess den Hex-Editor Hex-Editor sein, sprang auf, rannte in die Wüste hinaus und schüttelte dem Neuankömmling herzhaft die Hand. "Franz!" "Heinz-Dieter!" "Ja Franz, wie bist du denn hierhergekommen?" "Dieser Vollidiot Dernetto hat alle Illuminaten bis auf diese fünf jämmerlichen Gesellen, die dich gefangen nehmen wollten, vernichtet einschliesslich sich selbär. Sobald er weg war, habe ich mir dieses Trampeltier geschnappt und bin den fünf Überlebenden hinterhergeritten." "Reife Leistung für einen Buchhalter.", kommentierte James Blond, der das OPEK-Gebäude nun ebenfalls verlassen hatte.

Also machte Heinz-Dieter weiter. Doch, kacke, was war das? Da kam mit Lichtgeschwindigkeit ein kontroabcylierter Kaldronenstrahl auf die Maschine zu. Und blitzschnell gefror er zu Eis. "Häääääääääää?", fragte Heinz-Dieter. James erklärte: "Das wär doch gelacht gewesen, wenn er durch unser Antikaldronensystem geschossen wäre." Und er fügte stolz hinzu: "Kein kontroabcylierter Kaldronenstrahl kommt dagegen an!" "Aba, abbbba, öhm, häääääääääääääääääääääääääääääääää?", stieß Heinz-Dieter erneut aus. "Oh, ich vergaß", entschuldigte sich James, "zu erwähnen, dass es sich bei Kaldronen um Lamaspucke handelt. Besser gesagt, um uralte Lamaspucke aus dem Großen See, die noch dazu auf -54251625259087272934450997357 Grad Celsius gefror und binnen Centillionsteln von Centillionsteln von Centillionsteln von Attosekunden auf 10000000000000000000000000000000000000000 Grad Celsius erhitzt wurde. Das mit dem "kontroabcyliert" ist nun wirklich zu schwierig." "Eis?", fragte Heinz-Dieter, als könne er nicht in vollständigen Sätzen sprechen. "Och, das ist ganz einfach, das macht der Computer." "Computer?" "Ja, klar. Doch er darf derweil nichts anderes tun wie jetzt. Sonst geht er binnen einer Minute in die Luft." "Uaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah!" schrien beide und rannten weg, Kamelopatra und Franz ebenso. Als sie zurückblickten, sahen sie noch, wie das gesamte OPEK-Gebäude in die Luft ging. Alle bis auf den Agenten waren höchst besorgt. "Keine Sorge," sagte dieser, "wir haben zehn Kamelometer weiter südlich noch eine Sicherheitskopie." "Aber jetzt muss ich das Passwort nochmals eingeben!", jammerte Heinz-Dieter, "Und woher kam überhaupt dieser, äh, Strahl?" "Nun, das können wir dir sagen.", sagten die vier Illuminaten, die aus dem Seifenwagen ausgestiegen waren. Dummerweise hatten sie ihn auf einem Treibsandfeld abgestellt, das ihn nun mitsamt seinen Fahrern verschluckte. "Wo ist jetzt die Sicherheitskopie?", fragte Kamelopatra. "Ein Kamelometer entspricht der Distanz, die ein Kamel mit gefüllten Höckern zurücklegen kann, ohne etwas zu trinken.", sagte Franz belehrend, "Was so ziemlich genau 20.376098 Kilometer sind. Mal zehn ergibt das rund 204 Kilometer." "Richtig.", sagte James Blond, "Tut mir Leid, aber wir hatten wenig Geld, und diese öde, quadratmetergrosse Vulkaninsel mitten im Meer war gerade so günstig..." "Der OPEK hat Land gekauft, um eine Sicherheitskopie darauf zu errichten, obwohl diese Sicherheitskopie garantiert niemals etwas nützen wird?", fragte Heinz-Dieter ungläubig. "Klar. Wir tun ständig nutzlose Dinge.", antwortete James Blond, "Wie zum Beispiel Martini saufen." "Und was sollen wir jetzt tun?", fragte Heinz-Dieter weiter. "Ich könnte Verstärkung anfordern.", sagte Blond, "Leider wird sie nicht kommen können. Statt Benzin haben wir die Sicherheitskopie nur mit Olivenöl ausstatten können." In diesem Moment schlug neben ihnen ein grosser schwarzer Ball auf dem Boden auf. James Blond, der natürlich genauestens wusste, worum es sich dabei handelte, ergriff sofort die Flucht und die anderen folgten ihm. "Das ist das Geschoss eines kinesischen Pong-Ping-Bombers. Gleich explodiert er!", japste er. Der Ball beschloss, dieser Feststellung Folge zu leisten, und flog in die Luft. Nach einer Weile wurde es ihm dort oben langweilig; er kam wieder auf den Boden und explodierte. "Die Kinesen sind da.", konstatierte James, "Sie kommen den Illuminaten zuhilfe." "Wieso bombardieren sie die Wüste?", fragte Heinz-Dieter. "Bösonders treffsicher sind sie nicht.", meinte James, "Aber die Kinesen und die Atlanten zu schlagen, dürfte schwierig sein, selbst wenn wir die Zäpfchen doch noch in Betrieb nehmen könnten." Franz' Kamel hatte sich inzwischen selbstständig gemacht und war mit kamelischer Präzision ins Treibsandfeld gelatscht. Dort traf es Benno, der beschlossen hatte, einen Spaziergang zu unternehmen. Zusammen sanken sie gemächlich in den Wüstensand ein. "Mein Kamel!", riefen Franz und Heinz-Dieter gemeinsam. Darauf sahen sie sich an und machten dann weiter: "Was mich die ganze Ausrüstung gekostet hat! Neeeein!" Sie rannten zu ihren Kamelen, doch bis sie dort angekommen waren, hatte der Sand auch sie verschluckt. James Blond und Kamelopatra zögerten, aber da Heinz-Dieter für das ganze Geschehen äusserst wichtig war, beschlossen sie, ihn nicht aus den Augen zu lassen und rannten hinterher.

Zwei Minuten später und kurz vor dem Erstickungstod hörte der Treibsand plötzlich einige Huf unter dem Erdboden auf und führte in eine Art unterirdische Kammer. Bei näherer Betrachtung stellte James Blond fest, dass sie sich in den berüchtigten Unterirdischen Sex-Anlagen im ägyptischen Untergrund befanden. Überall Prostitu – OK, es lesen gerade keine jungen Kinder mit – Nutten, Kiffer und – ohschreckohgraus – Atlanten! Genauer gesagt war es bloß eine einzige Atalesse, die dennoch aus der Menge hervorstach, da sie bewaffnet war und ihr Körper zu mehr als einem Promille bedeckt war.


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