Schmalz
Schmalz ist eine dänische Delikatesse, die sich aber auch auf dem deutschen Markt durchgesetzt hat. Der Gourmet genießt Schmalz als Brotaufstrich oder auch in Form von Schmalzmarmelade, die in verschiedenen fruchtigen Variationen erhältlich ist. Der enorme Preisanstieg von Schmalz erklärt sich durch das sehr zeitintensive Verfahren der Schmalzgewinnung. Für die Herstellung von 1 kg Schmalz braucht es in etwa einhundert bis zweihundert gesunde Gänse oder Schweine, die 365 Tage im Jahr ausreichend Schmalz produzieren. Nach hinreichender Reifung pilgern entsprechende Schmalzbauern durch die Schmalzfarmen und entnehmen jedem einzelnen Schmalztier mit speziellen Wattestäbchen, den sogenannten Q-Tips, das wertvolle Schmalz aus dem Innenohr und gießen es zur weiteren Verarbeitung in besondere Schmelztiegel. Unter Zufuhr von verschiedenen Appetizern, wie beispielsweise Reis oder Mais wird das geronnene Schmalz sodann kräftig verrührt und in Barrenform gegossen. Ein Barren Schmalz entspricht dem Preisniveau eines mittelgroßen weißen Trüffels.
Zucht und Haltung von Schmalztieren ist ein weiterer erheblicher Kostenfaktor für Schmalzbauern. Sobald ein Schmalztier für die Produktion von Schmalz in Gebrauch ist, wird es unter Quarantäne gehalten, um das kostbare Ohrenschmalz vor Fressfeinden zu schützen. Insbesondere Mückenlarven, aber auch Schmetterlinge und sonstige Insekten sind außerordentliche Schmalzsympathisanten und zerstören ganze Schmalzernten, indem sie sich im Innenohr der Schmalztiere einnisten und auf das nächste Schmalztier überspringen, sobald die Ohren leergefressen sind. Bei positivem Schädlingsbefall muss der Schmalzbauer jeden einzelnen Parasiten aus dem Ohr des Schmalztieres mittels einer Pinzette entfernen.
Obschon die Schmalzpreise in den letzten Jahren zunehmend steigen, erfreut sich Schmalz mithin größter Beliebtheit. Auch Dermatologen schwören seit geraumer Zeit auf die Wunderwirkung von Schmalz. Wissenschaftliche Studien haben bewiesen, dass Schmalz aufgrund seiner seiner sehr fettigen Konsistenz geradezu optimal für die Wundheilung, aber auch bei Neurodermitis oder sehr trockener Haut zum Einsatz kommt. Hierfür werden die betroffenen Hautpartien mit einer speziellen Schmalztinktur gesalbt. Von den Krankenkassen werden die medizinischen Schmalzkuren bis dato nicht getragen.