Männeken
Männeken, das [französich: Mannequin] … ist die Verniedlichung eines Zweibeiners, meist etwas zu klein und dürr geraten, stets untergewichtig, nett anzusehen, aber immer Gefahr laufend, von den Stürmen des Lebens vom Laufsteg geblasen zu werden. Früher wegen ihrer Mickerigkeit eher geschmäht, machte man daraus in Zeiten der Not und des Hungers über die Medien ein neues Ideal daraus, um die allgemeine Futtermittelknappheit in ins Blickfeld rücken zu müssen.
Fernerhin bot sich diese Gruppe später an, um Einheitskleidung besser präsentieren zu können. Da der Knochenbau ohne individuelle Fettpolster genetisch recht normiert ist, konnte man die Kleidung so besser in höheren Stückzahlen herstellen, was volkswirtschaftlich zu entsprechenden Einsparungen führte und die Krisenmode besser verkaufbar wurde. Zeitgleich konnte man zur allgemeinen Futtermittelersparnis damit auch die Bulimie hoffähig machen. Heute findet man letzteres allerdings schon wieder zum Kotzen und lieber verbindet man das Männeken mit „Piss”.
Dabei übersah man die psychologischen Wirkungen der Aktion und alle Welt gewöhnte sich an dieses vermeintlich neue Ideal. Bedauerlicherweise entsprechen heute weniger als 5% der Zweibeiner diesem Ideal, macht aber nix, weil die Werbung genauso wenig mit dem realen Leben zu tun hat wie ein schöner Kinofilm.
Siehe vielleicht: Krisenmode | Nackt | Mager
Siehe besser: Normierte Ampelmännchen