Kirchliches Reinheitsgebot
Das kirchliche Reinheitsgebot ist ein vom Codex Iuris Canonici publiziertes Pamphlet Rundschreiben, herausgegeben von Siegbert Sodenschramm, dessen vorderste Zielsetzung die Weltverredlichung ist.
Die Schriften zum kirchlichen Reinheitsgebot gliedern sich maßgeblich in drei Bücher (Liber AL vel Legis) und sind in limitierter Stückzahl im beliebten Pappschuber erhältlich.
Buch I (Liber generalis): "Welche Entschuldigung haben Sie hervorzubringen, kein Christ zu sein?" - eine theo-edukative Abhandlung über Problembewältigungsstragien und Lebenskunstideale zum gelingenden Christsein, die einen ganzen Fragenkatalog über die Valenz von modernen Christenleuten im Kontext ihres sozio-ökönomischen Milieus entwirft. Zentral sind hierinnen u.a. die Aspekte des Selektiven Sehens bzw. die Fragestellung, wie sich missliebige Menschen mittels einer Trennwand vor dem inneren Auge entsprechend ausblenden lassen. In diesem sehr wichtigen Kapitel des Liber generalis werden fernerhin die christologischen Moralvorstellungen in Bezug auf das Doppelgebot der Liebe diskutiert (Nächstenliebe: Das Kreuz mit dem Kreuz). Die darin exponierte Nivellierung des karitativen Dienstes am Menschen erklärt sich folglich nicht ausschließlich in der neuzeitlichen Nachfolge Christi durch Märtyrertum und Askese, sondern in der Entbehrlichkeit sozialethischer Agitation infolge der prämortalen Verantwortlichkeit gegenüber dem eigenen Leib. Siehe auch: Leck mich am Arsch.
Buch II (Liber cum como)): Da das kirchliche Reinheitsgebot nach koscheren Scheiteln und dezent geknotetem Haar verlangt, wird das Lockendrehen und das in summa ganz und gar liederliche Friseurhandwerk kategorisch abgelehnt. Weil wallende Haarpracht manch unreinem Tunichtgut Schlüsselreiz zur sexuellen Begierde ist, sollen keusche Frolleins nur in der Stockfinsternis zu sehen sein oder ihr Haar nach klösterlichen Maßgaben der katholischen Kirche dezent zu einem Zopfe flechten.
Buch III (De ceteri): Stilistisch setzt man im Dritten Buch des kirchlichen Reinheitsgebots weniger auf Stringenz und Plausibilität der Argumentation, sondern auf eine tabellarische Präsentation der Todfeinde der löblichen Konsumgeselschaft im ernährungswissenschaftlichen Konnex. Da auch Fließtext nur eine rhetorische Figur meta-pornographischer Gleitcreme-Passagen darstellt, verzichtet man hier ganz bewusst auf Zusammenhang und Textstruktur, um den verachtenswerten Konsum von essbaren Phallussymbolen noch pointierter herauszuarbeiten. Das Dritte Buch des kirchlichen Reinheitsgebots ist eine dezidierte Kriegserklärung gegen die Lebensmittelindustrie:
Todfeind Nr. 1: Die Banane: Der Bösewicht unter den Südfrüchten - welch grauenhaftes Grauen, das redliche Schöpfungskeime beim bloßen Anblick dieser diabolischen Frucht befällt.
Todfeind Nr. 2: Die Gurke steht der Niederträchtigkeit der Banane in nichts nach und verdankt ihren schlechten Ruf nicht zuletzt auch ihren vielseitigen Einsatzmöglichkeiten.
Todfeind Nr. 3: Die Bockwurst: Davon abgesehen, dass solcher Schlachtabfall primär aus Gammelfleisch hergestellt wird, bleibe man der Tatsache eingedenk, dass die Bockwurst der tierische Cousin der Gurke ist.
Todfeind Nr. 4: Der Apfel: Seit der Erbsünde ein selbsterklärendes Tabu.