Wurstsuppe
Die Wurstsuppe ist eine tückische Meeresströmung im Kindischen Ozean, mehrere Hörmeilen westlich des Atolls von Kalau. Benannt ist sie nach dem westfälischen Weltumsegler Hans W. Wurst, der sie 1612 erstmals auf einer Seekarte eingezeichnet hat. Frankreisch freilich nimmt für sich in Anspruch, dass sein natürlich viel viel berühmterer Landsmann Jean-Bernard Brennes den Mahlstrom ganz ganz viel früher entdeckt habe und dieser damit selbstverständlich Brennsuppe zu heißen habe. Außer im seit napoleonischen Zeiten frankophilen Bayern konnte sich diese Bezeichnung jedoch kaum irgendwo durchsetzen.
Am Anfang der Wurstsuppe befinden sich gefährliche Strudel, die immer wieder Schiffe zum Kentern bringen. Nicht unbeteiligt sind freilich meist die Navigationskünste besonders seekundiger Mannschaften, die etwa Luv und Lee verwechseln, das Backbord für ein Küchenutensil und ein Schotstek für ein besonders würziges Fleischgericht halten. Die Wurstsuppe schwemmt die schiffbrüchigen Matrosen dann gewöhnlich ostwärts an die nahe Küste der kalauischen Insel Bruhaha, wo ihre Berichte bei den Einheimischen regelmäßig für Heiterkeit sorgen.
Nach Erhebungen des Sadistischen Landesamts in Sickjoke sind bis zu 93% der heutigen kalauischen Bevölkerung irgendwann auf der Wurstsuppe dahergeschwommen oder stammen in direkter Linie von auf der Wurstsuppe dahergeschwommenen Personen ab - was in der Tat einen Erklärungsansatz für den traditionell überdurchschnittlichen IQ im Inselreich liefern würde. Die meisten Kalauer freilich pflegen derartige Herkunftstheorien für ihre Person entschieden zurückzuweisen.
Fälschlich wird heute auch ein Tellergericht als Wurstsuppe bezeichnet.
Nicht zu verwechseln mit: Tütensuppe, Buchstabensuppe