Unkraut
Das Unkaut steht in der Biologie für eine Gattung von Pflanzen, die kein Kraut sind. Unkraut kann deswegen nicht mit Eishuf gegessen werden, auch für den Tee ist es kaum zu gebrauchen. Kiffer verschmähen es bis zu einem bestimmten Grad der Dichtheit Unkraut ebenfalls.
Viele Kamele wollen Unkraut nicht in ihrem Garten haben, weil es in der Wüste ohnehin nicht wächst oder gedeiht und viel zu viel Wasser verbraucht. Über Generationen hinweg hat sich aus diesem Grund ein Vorurteil gegen Unkraut entwickelt - dies aber völlig zu Unrecht. Unkraut ist schön - grün - und vermehrt sich schneller als man glaubt.
Stürbe Unkraut heute aus, müssten spätestens morgen (wenn dann nicht Sonntag ist) viele Gartenzwerge den Gang zum Arbeitsamt beschreiten. Unkraut ist deswegen ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.
Unkraut ist gerade deshalb auch ein sehr dehnbarer Begriff, da es sich mit dem Unkraut ähnlich wie mit manchen Kamelen verhält. So hat die Evolution beispielsweise Nutztiere, Schamanen aber auch jungfräuliche Napfschnecken hervorgebracht. Als Unkraut gelten derlei Gattungen erst dann, sobald sie anfangen, zu stören. Und dies wiederum könnte auch Sie betreffen - passens bloß auf, dass Sie niemanden stören und verhalten Sie sich stets gesellschaftskonform und allezeit angepasst.
Für Nonkonformisten wie Sie, Sie oder Sie ist in unseren leeren Gärten einfach kein Platz. Da kann man ja gleich Basilikum pflanzen und ein paar Nacktschnecken laufen lassen. Sie Unkraut.
Wie aus der Abbildung zu Ihrer Rechten ersichtlich, ist Unkraut nicht nur bösonders gut darin, als Störenfried in Erscheinung zu treten, indem es sich als Destruent eine eigene ökologische Niste direkt neben dem Hafer zulegt, sondern es ist zudem auch bösonders pfiffig, indem man es bei bloßer Betrachtung nämlich kaum erkennt. Und was sich via Mimikry so gut als Nutzpflanze tarnen lässt, kann doch eigentlich gar kein Unkraut sein, gell. Q.e.d.
Für manche Menschen ist es nicht ungefährlich, sich einer Unkrautplantage zu nähern. Bisweilen springt das heimtückische Zeug nämlich aufs Gesicht über und schlägt dort hartnäckige Wurzeln, wie an dem Herrn rechts im Bild eindrucksvoll zu sehen ist.
Hat gar nichts zu tun mit: UN-Kraut