Toilettentieftaucher

Toilettentieftaucher, der ... - Berufsbezeichnung für hochspezialisierte Taucher, welche sich hingabevoll um Ablagerungen aller Art im Siffon einer Toilette kümmern. Der Toilettentieftaucher, kurz TTT, hat dazu eine fünfjährige Ausbildung durchlaufen, die neben dem Tauchen auch das Abkratzen von hartnäckigem Schmutz, mit Haien und Hyänen kämpfen, Toilettenpapier für die Wiederverwendung reinigen und trocknen auch das Harpunieren von undefinierbaren Klumpen aller Art umfasst. TTT kann allerdings nicht jeder werden, auch wenn er die Kloake liebt, und gerne tief taucht. TTT können eigentlich nur Schlangenmenschen aus dem Varieté und Zirkus werden, wenn sie durch einen doofen Zufall Arbeitslos wurden, und vom Arbeitsamt eine entsprechende Umschulung bezahlt bekommen.

Das tägliche Arbeitsumfeld ist das geheimnisumwitterte Area 00. Sobald der TTT in seinen Neopren-Anzug gerutscht ist, die Sauerstoffmaske und die Schwimmflossen angelegt hat, legt er noch eine Bergsteigerausrüstung an und erklimmt den Toilettenrand. Von dort springt er mit einem dreifachen Rittberger (Punktzahl der Jury immer mindestens 9,3 : 8,7 : 9,1 : 7,8 : 9,9 : 9,8 : 7,9 ) in das kleine Becken, ohne das Wasser stark aufzuspritzen, und nutzt den gewonnenen Schwung, um tief in der Toilette die erste Biegung zu nehmen. Dort schlägt er sein Basislager auf, und beginnt sein schmutziges Geschäft. Es gillt, hartnäckige Ablagerungen mit einem Meißel abzuschlagen, und sich dabei ständig gegen wiederwärtige Kanal-Krokodile zu wehren, welche doch eigentlich nur ihren Hunger stillen wollen.

Drei Tage dauert üblicherweise ein Einsatz, begrenzt vor allem von den Sauerstoffvorräten in der Flasche. Wenn bis dahin der Siffon nicht im Hochglanz erstrahlt, oder eine Kanalratte den TTT totgebissen hat, dann taucht er wieder auf.

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