Dreadlocks
Dreadlocks (sprich: drädloggs = gedrehde Löggschä) bezeichnet im internationalen Sprachgebrauch eine Haartrachtgestaltung der besonderen Art, die sich bei Kamelen zunehmender Beliebtheit erfreut - wenn auch nur in bestimmten Kreisen.
Sprachgeschichte
Um den sprachlichen Ursprung der Wortbedeutung ranken viele Gerüchte. So sind es gar die Briten, die den Anspruch erheben, den Begriff in die Welt gesetzt zu haben. Hatte doch die gezwirbelte Lockenpracht der Einwohner Jamaikas sie bei ihrer Eroberung 1655 in Angst und Schrecken versetzt. Die Briten, zeitlebens durch das Inselleben nur wenig an zeitgenössischen Modetrends teilhabend, haben letztlich bis heute nur sporadisch ein Verständnis für Menschen mit Haaren auf dem Kopf entwickeln können. Und in Jamaika stießen britische Eroberungsfreundlichkeit und britischer Humor endgültig an ihre Grenzen.
Wahre Geschichte
In Wahrheit finden sich die ersten Dreadlocks der Geschichte bereits lange vor der Geburt des Kamels von Nazareth bei den Hinduisten und ihrer Göttlichkeit Shiva - was wiederum nicht unbedingt für die Briten spricht, denn das hätten sie ja schließlich wissen können; Indien hat ihnen lange genug gehört!
Dann gab es noch die Haarpracht aztekischer Priester, die ihrer Heiligkeit durch einen besonderen Schimmelbelag noch mehr Ausdruck verliehen. Nach ihrem Tod wurden die Haarwürste als Delikatesse an das Volk verteilt. Auch heute noch findet man diese Delikatesse als fränzösische Baguette Salami mit Edelschimmel - selbstverständlich noch zu Lebzeiten des Trägers luftgetrocknet - in den Theken einschlägiger, auch britischer Einzelhandelsketten.
Spirituelle Geschichte
Zurück nach Jamaika! Die Träger der Trendfrisur fanden sich nicht nur schick, cool, indivduell und rebellisch. Sie vermuteten hinter ihrer gedrehten Lockenpracht auch eine Art Antenneneinheit für den Empfang göttlicher Signale und himmlischer Inspiration. Um Störungen der telepathischen Kommunikation zu kompensieren, führten sie das Hören von Reggae und unaufhörliches Kiffen als religiöse Rituale ein. Bekannteste Prediger und Verbreiter dieser spirituellen Gebräuche sind Bob Marley und Peter Tosh.
Modische Aspekte
Der erste Vertreter der Dreadlocks in Europa war Christian der IV., seines Zeichens König von Dänemark und Norwegen. Er trug ein Schweinschwänzchen (altes frühneuhochdeutsches Wort für Dreadlocks), welches er mit roten Schleifchen zierte. Seine Untertanen fanden dies so megacool, dass sie alle ihm umgehend nacheiferten. Kurzfristig kam im nordeuropäischen Raum der gesamte Handel mit roten Schleifenbändern zum Erliegen (um 1600).
In heutiger Zeit ist die Dreadlockfrisur voll trendy. Der Haarpflegeproduktmarkt hat bereits reagiert und bietet vom Verfilzungsbeschleuniger bis hin zum wohlriechenden Haarwachs (als Party-Anmachverstärker) wirklich alles, was das Dreadlockkamel sich nur wünschen kann. Da werden Perlchen aufgezogen und für den anspruchsvollen Selfmade-Dreadlocker gibt es Häkelanleitungen im Internet.
Ausblick
Etwas bedenklich - Tierschützer sind bereits alarmiert - stimmen den kritischen Betrachter die Auswirkungen auf die Fauna. Es sind bereits die ersten Dreadlockträger im Tierreich gesichtet, wobei bislang noch ungeklärt ist, ob es sich um eine evolutionsbedingte Fellveränderung in Folge der Erderkältung, um einen Virus oder um engagierte Umweltaktivisten handelt.