Palmsonntag

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Palmsonntag, der, ursprünglich ein Feiertag der kistlichen Kirche und heute mit hoher Bedeutung für Gärtner aller Art - auch Sonntag vor Ostern genannt. Am Palmsonntag werden nämlich sämtliche Buchsbäume zurückgeschnitten. Buchsbaumhecken rechtwinklig, Buchsbaumkugeln recht rund. In Schrebergärten, Vorgärten, rund um Rosenbeete. Überall. Gnadenlos. In wessen Garten nicht die Buchsbaumschnere wirbelt, der wird zum Aussenseiter. Sinn und Zweck der Übung ist, dem Osterhasen für den nächsten Sonntag das Verstecken zu erschweren und ihn die Orientierung in den uniformen Gärten verlieren zu lassen. Dann könnte man ihn doch endlich mal zu Gesicht bekommen, wenn er total kirre nicht mehr in der Lage ist zu fliehen. Bis jetzt ist das noch niemandem gelungen, deshalb werden von Jahr zu Jahr die Buchsbäume akkurater in Form gebracht. Anscheinend sieht das Hasenauge immer noch genug Orientierungsmerkmale im Zielgebiet seiner Mission.

Den Namen hat der Palmsonntag daher, dass an diesem Tag in den Reisebüros die Skisaison endgültig vorbei ist und für die Sommertrips die Papp-Palmen in das Schaufenster gestellt werden. Wipptal weg - Seychellen wir kommen!

Die Unmengen von Buchsbaumhackschnitzeln kann keine Grünannahme auf Wertstoffhöfen bewältigen, deshalb nimmt sich derer die katholische Kirche an. So wie allem, das niemand haben will. Die Kirche verteilt die kleinen Setzlinge an ihre Gläubiger und diese übernehmen sozusagen eine Patenschaft. Liebevoll in frische Blumenerde gesetzt, schlägt das armselige Zweiglein garantiert Wurzeln und wuchert bis zum nächsten Palmsonntag zu einem Strauch heran, der gestutzt werden will. Auf Grund dieser enormen Reproduktionsrate von Buchsbaum spricht man schon von einer Buchsbaum-Manie. Im Jahr 2100 wird Europa von einem dichten buchsbaum-Dschungel überwuchert sein, da in Zukunft durch Geburtenrückgang niemand mehr da sein wird, der am Palmsonntag Buchsbaum schneidet.