Menschenverstand
Menschenverstand, der … ist, wenn man sich das Treiben der Menschen ansieht, eher nicht vorhanden und gehört somit ins Reich der Fabeln. Was auch der Grund dafür sein dürfte, dass dieses Phantasieprodukt stets mit dem Adjektiv "Gesund" eingeschränkt wird. Ein weiteres Indiz dafür, dass es keinen Menschenverstand real gibt, ist die Tatsache, dass nicht ein einziger kranker Menschenverstand bekannt ist. Wäre es so, müsste es Krankenhäuser für kranke Verstände geben.
Somit ist es hinreichend erwiesen, dass das Konstrukt "Menschenverstand" nur eine abstrakte Gehhilfe ist, das uns erlaubt eigene Entscheidungen zu rechtfertigen.
Oft benutzte Rechtfertigungen, wenn man in Erklärungsnot gerät und eigene Entscheidungen rechtfertigen muss, beginnen immer mit "Der gesunde Menschenverstand ...":
- ... sagt einem, dass unsere Soldaten in Afghanistan bleiben müssen um unsere Freiheit zu verteidigen.
- ... zwingt mich zu der Annahme, dass alle Ausländer kriminell sind und darum vom Verfassungsschutz überwacht werden müssen.
- ... lässt mich zu dem Schluss kommen, dass alle anderen krank sind und ich der einzige gesunde bin.
Menschenverstand als Krankheit
Da es ihn, den Menschenverstand, nicht gibt, kann der Mensch nicht ohne ihn leben. So wird das Konstrukt "Menschenverstand" als Vehikel von eingebildeten Kranken genutzt. Der unter Menschenverstand infizierte bildet sich ein, dass alle seine Gedanken und die daraus resultierenden Entscheidungen, nur vom Menschenverstand entschieden und ausgeführt werden. Somit schleicht der Erkrankte sich aus seiner subjektiven Verantwortung und greift nach dem Strohhalm "Menchenverstand".
Soweit damit heute assoziiert wird: Verstehen (von akustisch hören), aber nicht begreifen (mental erfassen), dann kommt man dem heutigen Inhalt dieser Begrifflichkeit schon erheblich näher.
Siehe auch: Kamelverstand | Bahnhof
Nicht zu verwechseln mit: George Doublekuh Pfusch