Leichensynode
Leichensynode, die
Öffentliche Ringveranstaltung im universitären Rahmen, in Deutschland zumeist in den ersten drei Kalenderwochen begangen. In regelmäßig stattfindenden Kolloquien werden hierzu ethische Diskurse über Sinn und Notwendigkeit von Leichensynoden angeboten. Die Leichensynode legitimiert sich fernerhin über ihren Anspruch der Werkgerechtigkeit ("Es muz wohl daz Elend der sogenannten Werkschaffenden seyn, in einer öffentlichen Ceremonie der Freude und des Tanzes exhumirt und mit Fäusten geschlagen zu werden"). Am fünften Kongresstag der Philosophischen Fakultät wurde diesjährig die Ausgrabung Martin Heideggers beschlossen. Unter Beiziehung seines Lebenswerks "Sein und Zeit" will man Heidegger nunmehr extensiv verprügeln und jungen Akademikern illustrieren, wie sich auch Nicht-Seiendes fruchtbar ins Dasein wirft. Papst Benedikt XVI. befindet dies Procedere in einer neuerlichen Pressekonferenz für "gut und richtig und man müsse es diesem Schwein endlich so richtig zeigen" [...]. Ansonsten sei es posthum auch "sein Wunsch, seinen wurmstichigen Körper in der Nachfolge Martin Heideggers unter Trommelwirbeln gebührend feiern zu lassen.