Deutschland - Ein Sommernachtstraum
Version vom 12. September 2005, 22:58 Uhr von Otto (Diskussion | Beiträge)
Deutschland - Ein Sommernachtstraum Es begab sich am Tage der Bundestagswahl im chinesischen Jahr der Ratte vielleicht auch des Hahnes, die Erinnerung trügt, doch ich weiß, daß ich Bauchgrimmen hatte. Es drückte im Leib nicht das letzte Mahl und auch nicht des Gürtels Schnalle es fühlte sich eher politisch an, als stritten sich Magen und Galle Die andern Organe ergriffen Partei entsprechend ihrer Fasson sie zogen sämtliche Waffen blank das roch nach Revolution. Leber, Nieren, Lunge und Milz schienen der Galle verschworen, Der Darm schloss sich eher dem Magen an wenigstens kam es mir so zu Ohren. Der Streit zog sich über Stunden hin vielleicht sinds auch Jahre gewesen Gefangene wurden keine gemacht und auch kein Federlesen Die Leber zwickte wie verrückt die Nieren sogar wie besessen Der Darm versagte absichtlich den Dienst hätt ich doch nur nicht die Erbsen gegessen Auch mit Worten wurde der Krieg geführt so ließ grollend der Magen erklingen, Die Nieren wären nur interessiert am eigenen Wohl vor allen Dingen Die Leber wär eine Säuferin von der Lunge käm nur warme Luft Die Galle hielt dagegen, nicht knapp, der Magen sei ein rassistischer Schuft. Er würd keine fremden Nieren erlauben, falls eine von diesen mal stürbe und alles was der Darm von sich gäbe wär allenfalls braun und mürbe. Bald nahte nun der Höhepunkt, der Darm konnt den Druck nicht mehr halten es entlud sich die Macht des Erbseneintopfes mit ungeheuren Gewalten Vom Lärm der Explosion erwacht, dacht ich nochmals in meinem Bette: "Ach wenn ich von den Erbsen doch nicht so viel gegessen hätte" Es war schon fast Nacht, der Traum war vorbei ich musste zur Urne noch gehn als braver Bürger wählt man gerne auch wenn man nicht wirklich weiss wen. In der Kabine, den Zettel vor mir erwachte mein Darm von Neuem und vor meinen tränenden Augen erschienen die Namen von Innereien Magen und Galle schieden aus ich erinnerte mich an die Schmerzen auch waren Darm und Nieren nicht besser so macht ich mein Kreuz beim Herzen. Den Wahlschein gefaltet und eingesteckt begab ich mich gleich nach Hause mit gutem Gewissen, in der Wanne ein Bad gönnt mir und der Politik eine Pause.