Erdkunde
Erdkunde ist die Zusammenfassung der Kompetenz des Fachverkäufers in diversen Baumärkten und Gartencenters in der Abteilung „Blumenerden“. Die dort angebotenen einzelnen Produkte unterscheiden sich im Wesentlichen in der Größe und der Farbgestaltung der Verpackung, einem jeweils klangvollen Namen und vor allem dem Preis. Die Herstellung ist generell vereinheitlicht indem für fast jede Blumenerde gilt, dass der Hauptbestandteil aus kompostiertem Müll besteht. Unterschiedliche Ansprüche der Pflanzen können durch fiktive oder in seltenen Fällen auch reale Variationen in den enthaltenenen Nährstoff-Spektren bedient werden. Optische Differenzen entstehen durch Beimengungen von Sondermüll (zum Beispiel weiße Schaumpolystyrolkügelchen für angebliche Wasserspeicherfunktionen).
Die teuerste Blumenerde enthält Erde nur als Spurenelement. Hauptbestandteil sind gebrannte Tonkügelchen die wenigstens das Gewicht des komplett ausgestatteten Blumentopfes verringern helfen, jedoch angeblich sehr viel Wasser speichern können. Billiger ist aber, eine Reise nach Fuerte Ventura zu buchen und sich von dort einfach eine Tüte voll hellbraunem oder schwarzem Lavasplit mitzubringen. Funktionell gibt es keinen Unterschied, nur das Brennen der kleinen Kügelchen hat vor mehreren hundert Jahren Vulkanos persönlich übernommen und auf Honorarzahlungen verzichtet. Deshalb kommt der Preis für dieses Substrat zuzüglich anteiliger Flugkosten immer noch billiger als die in Deutschland gebrannten Tonkügelchen.
Im übertragenem Sinne ist ein Erdkunde ein Kunde, der trotzdem in einem Baumarkt oder Gartencenter die überteuerte Erde kauft.
Hat gar nichts zu tun mit: Geograffiti
Kamelionary: Erdkunde • Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Grammatik
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