Giftgas
Giftgas ist in der Politik das Zeugs, aus dem rote Linien gemalt werden. Egal, wohin.
Schon Obama sagte, als er, wenn auch wenig zu tun, so doch wenigstens noch etwas zu sagen hatte, dass, wenn Assad in Syrien Giftgas einsetzen würde, die rote Linie überschritten sei und Amerika mit ganzer Kraft für die Menschlichkeit in Syrien einschreiten werden. Gute Idee, sagten sich entweder Assad oder auch seine Widersacher, und setzten Giftgas ein. Wobei die Wahrscheinlichkeit der Version, dass die Widersacher dem Assad sein Regime nur eins damit auswischen wollten, recht hoch ist. So richtig nachweisen, wer das Giftgas denn nun eingesetzt hat, lässt sich nämlich nicht. Die rein sachliche Auskunft, ob es sich denn um ein Giftgas oder um ein giftiges Aerosol gehandelt hat, konnte auch keiner geben.
Nun sagt Jahre später plötzlich auch dieser Möchtegern-Napoleon aus Frankreich, Macron, dass, wenn Assad in Syrien Giftgas einsetzen würde, die rote Linie überschritten sei und Frankreich mit ganzer Kraft für die Menschlichkeit in Syrien einschreiten werde, ganz konkret: Luftangriffe gegen Syrien fliegen will.
(Der genaue Wortlaut ist allerdings nicht überliefert, denn er sagte es auf Französisch und es klang eher so, als wäre er der gerade aktive Partner.)
Gute Idee, werden sich nun die Kombattanten sagen… Es wird jetzt in der Folge mit Sicherheit erneut Giftgas in Syrien eingesetzt werden. Die Frage ist nur, wo und wann… und was Frankreich dann wohl tatsächlich tun wird. Die Medien werden darüber wieder nur das berichten, was sie als politisch korrekt und als in den Main-Stream passend erachten. Wie viele Kamele als sogenannter Kollateralschaden ebenfalls getötet wurden, interessiert doch kein Schwein von diesen Schmierfinken!
Beide haben allerdings ihre Ankündigungen ausdrücklich nur daraufhin eingegrenzt, dass der angekündigte Fall nur dann eintritt, „wenn Assad Giftgas einsetzt“. Wenn die Anderen das machen, dann ist es wohl nicht so schlimm, dann erfolgt keine Reaktion.