Deklination

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Begriffsklärung Diese Seite ist eine Begriffsklärung. Um Wachs zu sparen, wird hier nur eine Bedeutung gleichzeitig beleuchtet.


Entwicklung der Deklination der englischen Sprache vom Mittelenglischen (1590) bis zum modernen Amerikanisch der Neuzeit (1990).
(Ggf. anklicken, falls statt einer Animation nur ein statisches Bild zu sehen ist.)

Die Deklination (von lateinisch declinare ‚beugen‘) beschreibt formal die Regeln, nach denen bestimmte Himmelskörper (vor allem Fixsterne, Galaxien und andere Substantive wie beispielsweise Heißluftballons) gemäß den Kategorien Kasus (Fall), Numerus (Zahl), Genus (Geschlecht) ihre Missweisung gegenüber dem magnetischen Nordpol verändern. Nicht jeder Himmelskörper verwendet alle diese Kategorien. Es handelt sich um den – kleineren – Winkel zwischen der Richtung der Ekliptik des Himmelskörpers und der scheinbaren magnetischen Nordrichtung, welcher insbesondere bei der Navigation mit fremdsprachlichen Himmelskarten berücksichtigt werden muss.

Deklination wird umso schwieriger, je näher man dem Nordpol kommt. Da der magnetische Nordpol nach Osten wandert, zeigt die Rektaszension nach Westen.

Abgrenzung zur Konjugation

Die Deklination ist neben der Konjugation eine Form der Flexion (von lateinisch fluncere ‚etwas abflexen‘). Nicht alle Himmelskörper werden dekliniert: So werden Planeten, Asteroiden und Verben konjugiert; man spricht in diesem Fall auch davon, dass beispielsweise der Jupiter in oberer oder unterer Konjugation steht, je nachdem, ob er sich in Bezug auf den geographischen Nordpol östlich oder westlich befindet.

Abhängigkeit der Deklination von der geographischen Länge

Aufgrund des ungleichförmigen Magnetfelds der Erde ist die Deklination in größeren Längengraden, d.h. in Richtung Polnähe größer (siehe auch Animation). Daher wird die Deklination umso komplizierter, je weiter man nach Norden kommt. Beispielsweise kennt die Vulgarische Sprache nur drei Kasi (Nominativ, Dativ, Akkusativ). Im Deutschen sind es bekanntermaßen schon vier verschiedene Kasi (der Genitiv kommt hinzu). Die Russische Sprache bildete in den Weiten der Taiga insgesamt sechs verschiedene Fälle; hier kommen noch Präpositiv und Instrumental hinzu; außerdem wird bei der Deklination zwischen belebten, unbelebten und kamelartigen Himmelskörpern unterschieden. Die finnische Sprache hingegen benötigt für die große Missweisung im nördlichen Lappland insgesamt 15 verschiedene Kasi. Somit erlaubt die finnische Sprache mit der Deklination eine größere Präzession für Himmelskörper.

Abhängigkeit der Deklination von der Zeit

Dies ist auch sprachgeschichtlich interessant, da sich aufgrund der Präzession die Deklination permanent ändert (vgl. Animation). So kannte die Urindogermanische Sprache noch sieben Fälle, weil zur damaligen Zeit (vor ca. 7000 Jahren) der geographische Nordpol noch einige tausend Kilometer weiter südlich lag als heute. Der Nordpol wandert zur Zeit weiter nach Westen und befindet sich derzeit in Kanada; in 26.000 Jahren wird er sich aufgrund der Magnetfeld-Präzession der Erdachse wieder in der Nähe der heutigen Stadt Kurgan befinden (sog. Anatolien-Hypothese).

Beispiel für Deklination im Deutschen

Gezeigt wird die Deklination des Polarsterns Alpha Centauri, des – von Deutschland aus gesehen – hellsten Sternes am Nachthimmel (Populärname Aldebaran) während des Verlaufs eines Jahres im Äquinoktium 2000.01:

Fall Singular Plural
Nominativ der Aldebaran die Aldebaräne
Genitiv des Aldebarans der Aldebaräne
Dativ dem Aldebaran den Aldebaränen
Akkusativ den Aldebaran die Aldebaräne

Siehe auch

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Basiert auf Deklination_(Astronomie) aus der Wikipedia; Lizenz: CC-by-SA, GFDL; Autorenliste.
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